Frei Lesen: Prosa

Kostenlose Bücher und freie Werke

Kategorien


Prosa

Wilhelm RaabeAm siebenten August des Jahres sechzehnhundertvierundsiebenzig als am Geburtstagsfeste des Schutzheiligen des Ortes und der Gegend, des heiligen Gebhard, herrschte ein reges Leben in der alten Stadt Bregenz am Bodensee und rings um dieselbe. Seit langen Jahren hatte das Volk diesen Tag nicht mit ...
Abraham a Sancta Clara Ein zaundürrer Fuchs hat sich in eine wohl angefüllte Speiskammer hinein praktiziert. Das hat eine Maus daselbst wahrgenommen und also nit wollen höflichkeitshalber ihn zu grüßen unterlassen. »Willkomm!« sagt sie; »willkomm, mein hochgeehrter ...
Willibald Alexis»Daß Gott erbarm!« rief Frau von Bredow, und wollte wieder ihre Hände falten, aber der Kopf war noch nicht recht im Gleichgewicht; auch die runde Brille war unter die Augen gerutscht, und das abgegriffene Buch, das ihr auf den Schoß gesunken, dieweil der Schlaf mit seinen Sammetfingern über ihre ...
Theodor DäublerWas war das für ein seltsamer, dichter Staub, der die Pinienstämme im Wald von Migliarino versilberte, als schiene der Mond? Wie ein metallisch glänzender Strom schlängelte sich die Straße durch die Sommernacht, und wenn ein Auto darauf vorüberglitt, brachen ...
Willibald AlexisIm Jahre 1700 lebte in Croix Daurada, einem Dörfchen in der Nähe von Toulouse, ein Pfarrer namens Peter Cölestin Chaubard. Der Mann besaß weder außergewöhnliche Energie noch hervorragende geistige Fähigkeiten, aber er war gewissenhaft und unermüdlich in der Erfüllung seiner Pflichten, einfach in ...
Willibald AlexisVielleicht erinnert sich der Leser noch folgenden Artikels aus den Times, welcher vor einigen Jahren lebhaftes Interesse in unserer südlichen Hauptstadt erregte:» Bristol. Gestern sahen die Bewohner dieser Stadt ein furchtbar schönes Schauspiel von den hochgelegenen Strandgegenden aus. ...
Wilhelm Heinrich WackenroderWenn je die deutsche Poesie in irgendeiner Periode, Volkspoesie war, so war sie es im 16. Jahrhundert, dem Hauptzeitpunkte der Meistersänger. Handwerke und Künste blühten; der Bürger lebte im Wohlstande; - es war das goldne Alter des deutschen Kunstfleißes. Vornehmlich ...
Georg Simmel Beim Anblick erhabenster Naturschauspiele empfinden wir neben aller Großartigkeit und Schönheit, mit der sie uns fesseln, oft eine Beengung, ein Fremdsein, ein leises Unbehagen; wir fühlen uns ihnen gegenüber gewissermaßen ausgelöscht, und wenn es eben noch schien, als könnte die Seele sie ganz in ...
Hans Christian AndersenDas Leibroß des Kaisers bekam goldene Hufbeschläge, ein goldenes Hufeisen an jedes Bein.Aber weshalb das?Es war ein wunderschönes Tier, hatte feine Beine, kluge und helle Augen und eine Mähne, die ihm wie ein Schleier über den Hals herabhing. Es hatte seinen Herrn durch Pulverdampf und Kugelregen ...
Wilhelm RaabeDie Karl Achtermannsche Leihbibliothek gehört nicht zu den ersten der Stadt. In einer verhältnismäßig engen und wenig belebten Nebenstraße belegen, macht sie nicht den geringsten Anspruch auf äußerliche Eleganz, polierte Ladentische und Bücherbretter, Plüschsessel und Büsten berühmter ...