Frei Lesen: Die Fremde

Kostenlose Bücher und freie Werke

Weitere Werke von Felix Dahn

Die Wahrhaftige | Der Stieglitz | Der Heide und Sanct Olaf | Walhall - Germanische Götter- und Heldensagen, Zweites Buch | Walhall - Germanische Götter- und Heldensagen, Drittes Buch |

Alle Werke von Felix Dahn
Diese Seite bookmarken bei ...
del.icio.us Digg Furl Blinklist Technorati Yahoo My Web Google Bookmarks Spurl Mr.Wong Yigg


Dieses Werk (Die Fremde) ausdrucken 'Die Fremde' als PDF herunterladen

Felix Dahn

Die Fremde

eingestellt: 17.8.2007





Nur Eine fern von Allen
    Und scheu bei Seite stund: –
Ihre schwarzen Hare wallen,
    Es trotzt ihr rother Mund:
»Ich kann nur ungrisch singen
Und mag nur tanzen und springen
Auf blühendem Haidegrund.« –

Die Burschen tanzten so gerne,
    Sie achtet ihrer kaum, –
Der Königsohn stand ferne
    Gelehnt am Eichenbaum;
Sie schaute zu ihm hinüber,
Die Augen gingen ihm über,
Ihm wars wie ein alter Traum.

Und zögernd kam er geschritten:
    »Willst Du tanzen nicht mit mir?« –
»Was sind so fein Deine Sitten,
    Möcht tanzen wohl mit Dir;
Fern, wo an dunklen Seen
Die hohen Tannen stehen, –
»Dort möcht ich tanzen mit Dir!«

Da tanzten sie über die Halde,
    – Sie hatten so frischen Muth –
Nach dem fernen, fernen Walde,
    Nach des Sees tiefdunkler Fluth.
Und tanzten wonnetrunken
Als schon die Sonne gesunken
In des Abends flammender Gluth.

Und tanzten über die Wege,
    Der Mond am Himmel stund,
Und tanzten am Dorngehege
    Die Füße sich blutigwund.
Und tanzten im süßen Umfangen,
Bis daß ihre Herzen sprangen
Auf blühendem Haidegrund.




Die Inhalte dieser Seite sind Eigentum der Öffentlichkeit.
Sollten trotzdem Urheberrechte entgegen unserem Wissen verletzt worden sein, bitten wir Sie mit uns Kontakt aufzunehmen.