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Friedrich Wilhelm Hackländer

Humoristische Erzählungen

Reisende Engländer im Orient

eingestellt: 16.6.2007





Wenn man heutzutage etwas über eine Tour liest, die Dieser oder Jener gemacht hat, so kann man sich sicher darauf verlassen, gleich beim ersten Kapitel, neben Klagen über schlechte Wirthshäuser und theure Rechnungen und dergleichen Fatalitäten mehr, die Engländer, die dem Erzähler begegneten oder nicht begegneten, nach Kräften lächerlich gemacht zu finden. Das ist einmal jetzt bei uns zur Mode geworden und seit Heine oder Saphir – ich weiß nicht recht, wer – einmal gesagt, er finde in der Welt nichts prosaischer, als einen kattunenen Regenschirm oder einen reisenden Engländer, so werden täglich über diese Melodien neue Variationen gemacht. Dem scheinen die Söhne Albions aus Steifleinen fabrizirt, Jenem kommt die ganze Figur wie in einer Nürnberger Fabrik aus Holz geschnitzt vor, und alle stellen sie dar, wie die Knochen im Fleisch, die einem beim Genuß des saftigsten Stückes Landschaft unangenehm den Geschmack verderben.

Daß der Engländer in seiner trockenen, eher abstoßenden als anziehenden, Manier dem guten gemüthlichen Deutschen stets fremd gegenüber tritt, finde ich sehr natürlich. Letzterer zu Hause mit allen möglichen Fesseln und Banden an Haus, Arbeitstisch und Staat gekettet, freut sich einige Jahr voraus auf die Reise in den Rheingau, die er zu machen gedenkt, legt heute einen Thaler in die Ecke der Schublade und morgen wieder einen, schickt schon anfangs Januar, wenn die Neujahrsrechnungen bezahlt sind, seinen Koffer zum Sattler und geht in den ersten vier Wochen regelmäßig täglich wenigstens einmal bei der Werkstatt vorbei, damit sein Reisegeräth ja bis zum August fertig ist, lebt in steter Besorgniß und Angst, ob auch der neue Rock und die Stiefeln von Glanzleder fertig werden, und so kommt langsam der Frühling und geht vorüber. Da fährt eines schönen Sommermorgens der Staatsminister, oder wer sonst der Vorgesetzte ist, ins Bad, und unser Reisender kommt Mittags mit seelenvergnügtem Gesicht nach Hause, ein großes gefaltetes Papier in der Rocktasche. Es ist sein Reisepaß: »Vorzeiger dieses &c.« Früher dachte er mit Vergnügen an seine Tour, malte sich die fröhlichen Stunden, die er genießen würde, recht lebendig aus; jetzt, wo sich die Zeit der Erfüllung nähert, denkt er ängstlicher daran, es könnt ihm noch etwas dazwischen kommen; er wagt es nicht mehr, die Genüsse, die ihm bevorstehen, auszudenken; er schließt, so oft ihm ein solcher Gedanke überkommt, die Augen, und ein kleiner Stoßseufzer entfährt ihm; er ist in einer unangenehmen Spannung, spricht gegen Niemand mehr von seinem Vorhaben und wundert sich doch dabei, daß die Leute nicht auf der Straße stehen bleiben und wenn er kommt, einander zuflüstern: der reist auch morgen. So nimmt er unruhig sein Postbillet, packt eilig und unruhig seine Sachen und erst, wenn er das rauchende Dampfboot besteigt, ihm der Kellner auf dem Verdeck den Kaffee servirt hat, erst wenn er sich die Cigarre angezündet, und um sich schauend drei Kreuze nach der Gegend hinmacht, wo sein Arbeitstisch, sein Zwinger steht, springen seinem Herzen tausend Reife und es schwillt ihm auf, wie ein englischer Twistballen, dem man seine Emballage genommen; er wacht auf, er ist des köstlichsten Humors, denn er reist ja; dem Kellner überläßt er in der Freude seines Herzens die vier Kreuzer, die dieser ihm herausgeben will, rechts und links bietet er den Passagieren seine Tabaksdose oder seine Cigarren an, und vom Kapitän bis zum Schiffsjungen hat er schon jeden gefragt, ob nicht bald zum drittenmale geläutet würde. Er steigt mit großen Schritten auf dem Verdeck herum, und sucht bei Jedem, der nicht gerade mit Andern beschäftigt ist, seine seligen Empfindungen anzubringen. An der Brüstung neben dem Steuerruder steht ein hagerer langer Herr; seinen Kopf mit einem bleichen Gesicht und den etwas ins Röthliche spielenden Haaren bedeckt eine sackähnliche Reisemütze mit großem Schirm. Ueber dem zugeknöpften Rocke trägt er ein Mäntelchen von wasserdichtem Zeug, das ihm bis an die Knie reicht. Seine Stiefeln sind von ungeschwärztem Leder oder er trägt vielleicht auch Schuhe und Kamaschen. Vor ihm liegt ein Panorama des Rheinlaufes und in der Hand hält er ein Buch, violet eingebunden und vergoldet; neben ihm lehnt ein großer Regenschirm, obgleich an dem ganzen Himmel kein Wölkchen zu sehen ist. Aufmerksam blickt der lange Herr in die Gegend und sieht zuweilen in sein Buch. Zu diesem gesellt sich der Deutsche. »Ach, mein Herr, ein köstlicher Morgen – Sie reisen wahrscheinlich auch nach Köln? – Wir werden heute eine herrliche Gegend haben – Kennen Sie die Tour? – Ich versichere Sie, ich freue mich unendlich auf den Rheingau. – Waren Sie schon da?« – Der lange Herr nickte mit dem Kopfe. »Nicht wahr, Sie finden ihn köstlich?« fährt der Unermüdliche fort. »Ach, Caub und die Pfalz, Bornhofen und die Brüder, es gibt nichts Schöneres.« – Bis hieher bleibt der lange Herr stehen; dann nimmt er, ohne zu antworten, seinen Regenschirm unter den Arm, geht drei Schritte links, setzt ihn wieder hin und blickt wie früher in die Gegend. Unser Reisender sieht ihm überrascht nach; doch glaubt er endlich, der lange Herr ist ein vornehmer Herr, ein Prinz vielleicht oder ein hoher Adeliger, und da findet er es ganz natürlich, so en Bagatelle behandelt zu werden, ja ganz natürlich, und er würde sich als ächter Deutscher geärgert haben, hätte der Prinz oder Baron freundlich mit ihm gesprochen. Er zieht sich langsam zurück, stets nach dem langen Herrn hinschielend, und Arm und Körper bereithaltend, gleich eine Verbeugung zu machen, im Fall sich der Herr noch einmal umsehen würde, dann ihn durch einen tiefen Bückling wegen seiner Zudringlichkeit um Verzeihung zu bitten – dieß wäre doch seine Schuldigkeit. Dann geht er rasch zum Kellner. »Wer ist der Herr dort mit der dicken Mütze und den weißen Schuhen?«

»Der da? ein Engländer.«

»So, wahrscheinlich ein vornehmer Lord oder so ein reicher Marquis?«

»Im Gegentheil, ein sehr armer, denn er hat heute Morgen eine halbe Portion Kaffee ohne Zucker genommen.«

Nach diesen Mittheilungen verwandeln sich plötzlich alle Ideen unseres Reisenden. »So, kein Lord!« murmelte er für sich, »der grobe Kerl gibt mir keine Antwort, sieht mich gar nicht an, so ein Stock-Engländer.« Er geht einigemale bei dem langen Engländer vorbei und sieht ihn verächtlich von der Seite an. »Habe ich doch immer gehört, daß es kein arroganteres unangenehmeres Volk gebe, als diese Engländer, diese hölzernen Kerls, ohne Bildung und Lebensart. s ist doch ein häßliches Volk!« Der halbe Tag ist ihm dadurch verdorben und in seinem Herzen keimen die schlechtesten Meinungen, die schlimmsten Ideen über Alt-England.

Ach, und an dem Allem ist der lange, freilich sehr trockene Sohn Albions fast unschuldig. Er ist ja nicht dem Aktenpulte oder Gott weiß was sonst für Banden entschlüpft, und freut sich nicht, in frischer Luft und Morgenthau andere fröhliche Menschen zu finden, denen er, wie der Deutsche, sein Vergnügen mittheilen kann, das er empfindet, wenn tausenderlei Gegenstände bei ihm vorbeifliegen. Er langweilt sich bei seiner Tour; das Reisen ist ihm ein Geschäft, eine Arbeit, denn unter hundert Engländern reisen vielleicht keine zehn, weil es ihnen Freude verursacht. Der zieht gähnend durchs Land und freut sich, wenn er wieder zu Hause sein wird; denn er ist an den Rhein oder nach Italien gereist, weil es so Mode ist, und die meisten seiner Bekannten auch dort waren. Ein Anderer sucht dem politischen Lärm, der ihn auf seiner Insel fast taub macht, zu entfliehen. Dem Dritten hat sein Arzt verordnet, für ein Jahr lang, statt der Nebel Londons, die frische kräftige Luft Deutschlands einzuathmen. Der Vierte, Fünfte und wer weiß wie vielste endlich reist, weil er zu Haus mit seinen Renten nicht auskommen kann. Er verläßt Porter und Roastbeaf, um draußen in einer freiwilligen aber unangenehmen Verbannung zu leben. – Armer Engländer, Du hast schon viel mit Deiner Langenweile und Deinem Guide zu thun, und freust Dich auf den Abend, wenn endlich das Dampfboot anlegt, Du Dein Buch zumachen darfst und für heute keine alten Schlösser und Klöster mehr die stillen Träume Deines sinnigen Theevergnügens stören! Kann man es Dir da verargen, daß Du einem langweiligen Deutschen, der Dich zu Tode landschaftern will, zu entfliehen suchst, und ihm nicht antwortest! Nein, Du bist vielmehr zu loben, daß Du so ruhig kopfnickend auf die Seite gehst, Harmloser, Du könntest ja auch stehen bleiben und grob werden.

Wie schon gesagt, an diesem fremdartigen Aneinanderstreifen mit uns haben die Engländer eben so wenig die ganze Schuld, wie wir. Als vor langen Jahren das Reisen dieser Insulaner so recht anfing, wurden sie wie goldbringende Gottheiten, wie reiche Füllhörner betrachtet. Sie warfen mit Pfunden und Guineen um sich, und wir fanden es dafür ganz natürlich, daß der englische Reisende den Hut auf dem Kopf behielt, wenn er mit uns sprach, eigentlich mit uns sprach kann man nicht sagen, denn so weit ließ er sich nicht ein, sondern er fragte nur, und wenn wir uns herausnahmen, es eben so zu machen, gab er uns keine oder sehr spärliche Antworten. Dieß war so seine Manier, und wir hätten es ihm eben so machen können, ohne daß er eine Beleidigung darin gesehen hätte; denn er war das von Jugend auf so gewohnt, und mußte unser unterthäniges Hutabziehen, und wenn wir so zierlich mit dem Fuße auskratzten, für lächerlichen Servilismus halten. Das that denn auch der Sohn Albions und war viel zu klug, um sich gegen uns zu ändern, denn er hatte gleich bemerkt, daß er uns recht anfahren, sehr kurz und grob behandeln müßte, um für das entsetzliche Geld, das wir ihn zur Revanche bezahlen ließen, recht gut behandelt und mit der größten Unterwürfigkeit bedient zu werden. Es ist dieß leider bei uns nur zu wahr; ich habe mehrmals mit den höflichsten Geberden in einem Gasthof um ein Zimmerchen gebeten, und wurde vielmal scheel angesehen und hinten hinaus sechs Treppen hoch zunächst an den Bedientenstuben logirt. Doch wenn ich ein anderesmal meinen Koffer gleich ins Zimmer werfen ließ, Hausknecht und Kellner recht grob anfuhr oder mich ihnen nur mit einem langen Gähnen und ohne ein Wort zu sprechen präsentirte, bekam ich ein gutes Zimmer und lebte herrlich und in Freuden. Daß endlich der Engländer, wenn er zu uns kommt, so eigensinnig bei seinen Gebräuchen, bei seiner Sprache und den Gewohnheiten bleibt, die ihm von Hause aus ankleben, können wir ihm nie verzeihen. Warum lernt er nicht deutsch – und läßt, statt dem Singen der Theemaschine zuzulauschen, nicht Champagnerpfropfen gegen die Decke fliegen? warum behält er seinen Hut auf dem Kopfe und drückt uns dagegen recht herzlich die Hand? Ach! wie undankbar sind wir! Dank sei es dem Engländer und Franzosen, daß sie nationell bei uns auftreten und uns zeigen, wie ein Mensch leben muß, um gebildet zu scheinen. Woher wüßten wir sonst, daß man französisch plappern muß, um guten Ton zu haben, und daß es nöthig ist, Thee zu trinken, damit man auch so interessant blaß aussieht, wie die Engländerinnen? Und ernstlich gesprochen, wie Noth thäte es uns, etwas von dem Stolze des Engländers zu haben, der es unter seiner Würde hält, auch nur in der Kleidung eine andere Nation, am allerwenigsten uns, nachzuäffen. Ach, nähmen wir doch ebenfalls den biederen ehrlichen Deutschen mit, wenn wir verreisten und ließen dafür zu Hause die lumpigen Fetzen von fremden Gebräuchen, mit denen wir uns umhängen und die uns kleiden, wie den Esel die Löwenhaut. – Nein, ich wollte sagen, wie den Löwen die Eselshaut, denn wir könnten die Löwen sein, ächte Löwen, aber keine Lions. Mit welcher Lust, wie viel lieber ließ ich mich bei einem Gedränge tüchtig gegen eine Mauer rennen, wenn der, der mich angerannt hätte, sich mit einem: »Ich bitt um Verzeihung!« zu entschuldigen suchte, als mich leicht auf den Fuß treten, um ein: Pardon Monsieur entgegen zu nehmen. – Zum Teufel das Pardon! –

Auf meinen Reisen sind mir immer die Engländer ein interessantes Studium gewesen, und wenn man unter hundert Passagieren den einzigen Briten herauskennt, so kann ihm das, wie schon gesagt, nur zur Ehre gereichen. Daß sie ihre Eigenthümlichkeit immer bis zum Lächerlichen festhalten und übertreiben, ist freilich auch wahr, und wenn es kein vernünftiger Mensch billigen kann, daß man von vornherein die Söhne Albions ohne Unterschied als lächerliche Person hinstellt, wie den Pantalon in der italienischen Komödie, kann ich es mir doch nicht verwehren, die zuweilen wirklich komischen Figuren der reisenden Engländer, die mir begegneten, in ein Paar Skizzen darzustellen. Ort und Klima tragen auch viel dazu bei, Manches in anderer Beleuchtung zu sehen, und wenn mich auch auf einem reinlichen rheinischen Dampfboote die blendende Wäsche des Engländers freut, so ist doch die sorgfältige Erhaltung derselben in dem Schmutze türkischer Wirthshäuser etwas gesucht und eine wohl eingerichtete und sauber erhaltene Theemaschine unter den Palmen des Nils wohl im Stande, dem Unparteiischen ein kleines Lächeln zu entlocken.

Je mehr man sich von dem Hauptreisestrich, Holland, dem Rhein entlang, die Schweiz, Tirol nach Italien – westlich gegen Frankreich und hauptsächlich östlich gegen das Innere von Deutschland verliert, um so seltener trifft man die englischen Reisenden, ich sage selten gegen die Masse derjenigen, welche die oben genannte große Route einhalten; denn im Allgemeinen findet man unter jedem Himmelsstrich, daß von zehn Reisenden sechs Engländer sind. Nur einzelne wißbegierige oder neugierige Exemplare sind es, welche die Hauptstraße verlassen, um rechts oder links abzuschweifen.

Auf der obern Donau fanden wir noch viele Söhne und Töchter Albions, von denen der größte Theil der Kaiserstadt Wien eine Visite machen wollte. Hier war auf dem Dampfboot von allen Nationen noch eine recht noble Auswahl, und wenn nicht zuweilen ein ehrlicher Oesterreicher mit einem deutschen Wort zwischen die Konversation gefahren wäre, hätte man glauben können, in England oder Frankreich zu sein. Doch wie plötzlich und gänzlich änderte sich diese Scene, als wir Wien verlassen, um unsere Reise nach Pesth oder weiter hinab fortzusetzen. Die Kaiserstadt hatte, ein gewaltiger Magnet, fast die ganze fashionable Welt, die wir mitgebracht, angezogen und hielt sie fest. Verschwunden war der kurze Makintosh und der seegrüne flatternde Schleier Englands, so wie die weißen Glacehandschuhe und die Masse überflüssiger Redensarten Frankreichs. Wir hatten die vielen nüchternen und langweiligen Gesichter, die den Kupferstich ihres Buchs lieber ansehen, als das Original selbst auf der Spitze des Felsens, gegen gesunde kräftige Physiognomien vertauscht und wahrhaftig sehr dabei gewonnen. Neben uns stand der Oesterreicher mit dem gutmüthigen Gesicht, und wem neben diesem Ausdruck der schwarze Bart und die dunklere Gesichtsfarbe etwas Abenteuerliches gab, war der Ungar.

Auf der Galathee, so hieß unser Boot, war ein sehr lustiges Leben. Wir hatten schönes Wetter, Alles plauderte durcheinander, und jeder freute sich an der Freude des Andern und den grünen Wellen der prächtig dahin strömenden Donau. So kamen wir nach Pesth, von wo uns der Zriny, ein schönes fast neues Dampfschiff, weiter hinab durch die Ebenen Ungarns nach der Wallachei führen sollte. Vor den Fenstern unsers Gasthofs in Pesth lag dieß Schiff; doch fiel am Morgen der Abfahrt ein so dichter Nebel, was uns freilich einen guten Tag versprach, daß wir nur den Dampf des Schornsteins erblicken konnten, der sich mit Mühe einen Weg durch die weißen Massen bahnte. Dann und wann, wenn sich die Nebel etwas zusammen ballten, senkten oder erhoben, blickte einer der Masten hindurch, auf welchem die Flagge mit den ungarischen Farben flatterte. Am Ufer standen Gruppen von Ungarn, in ihren weißen und schwarzen Schafpelzen mit den gut geformten Gesichtern, die dem Boote neugierig zusahen oder sich mit ihren kleinen Pferden beschäftigten, die am Boden liegend vom ausgebreiteten Tuche ihr ärmliches Futter verzehrten und sich zur harten Arbeit des Schiffziehens stärkten. Wir waren Alle froh statt der langweiligen nobeln Gesellschaft, die uns gestern umschnatterte, einmal wieder eine andere Welt um uns versammelt zu sehen. – Fahrt immer zu, den Rhein hinab und hinauf, Ihr Franzosen und Engländer, und laßt Euch von Eurem Buch den großen Sagenkranz vor Augen zaubern, den jenes Kloster und diese Burg umgibt, laßt Euch immerhin erzählen von sinniger Minne und edler Ausopferung; wir wollen einmal den Glacehandschuh ausziehen, um dem derben Wallachen die Hand zu reichen und uns von dem kräftigen Ungarn erzählen lassen:



Lebt wohl, leichtfertiger Franzose und guter, aber langweiliger Sohn Englands! – Doch was seh ich? Während ich so am Fenster meine Träume habe, ist der Nebel etwas gewichen. – Welche Flagge wird da aufgezogen? noch verdecken mir sie die zerrissenen Nebelmassen – doch jetzt hat sie die höchste Spitze des Hauptmastes erklettert und der frische Morgenwind entfaltet vor uns die Farben Englands. – Ja, sie war es, und der dienstfertige Kellner, den wir um die Ursache dieser seltsamen Erscheinung auf einem österreichischen Schiffe befragten, gab uns die tröstliche Nachricht: die besten Kajüten auf dem Deck habe Seine Herrlichkeit der Lord Londonderry eingenommen, der nebst Gemahlin und einer großen Dienerschaft nach Konstantinopel wolle. Es war wirklich so – verschwunden waren meine Träume; denn als wir das Boot bestiegen, sah ich wohl manche kräftige Physiognomie, aber das ganze Schiff hatte nichts mehr vom Charakter des interessanten Landes, dem es angehörte, sondern sah ganz englisch aus.

Auf dem Verdeck mochte man sich wenden, wohin man wollte, so stieß man auf eines jener nüchternen Gesichter mit blonden Haaren, bis an die Nase in bunte farbige Halsbinden vermummt, die einem Körper angehörten, der sich langsam herumbewegte und sich eine kleine Arbeit machte. An dem einen Radkasten stand der erste Kammerdiener und packte Silberzeug aus und ein; ein anderer saß daneben und die Beiden drehten jeden Löffel einigemal in den Händen herum, ehe sie ihn einen Dritten gaben, der ihn abputzte und wieder weglegte. Neben dem andern Radkasten hatten sich die Kammerjungfern der Lady postirt und wühlten in einem unendlichen Haufen weißer Leinwand. Die Bedienten zweiten Rangs saßen an der Spitze des Schiffs und die Kiste, die dieser rechts gerückt hatte, schob jener wieder links. Der eine putzte an einer Theemaschine, der andere polirte ein Paar Stiefeln und pfiff dabei, wie die englischen Stallbedienten, wenn sie die ungeduldigen Pferde beruhigen wollen.

Die Donaudampfschifffahrtsgesellschaft hatte, um dem ehrenwerthen Lord das Leben auf ihren Schiffen so bequem als möglich zu machen, auf ihre Rechnung einen englischen Koch engagirt, der zu gewissen Stunden für Seine Herrlichkeit allein kochen mußte. An dem Theil des Schiffes, wo sich die Küche befand, war des Geklappers kein Ende und England florirte hoch. Hier liefen die Bedienten mit ihren Theekannen und Beafsteakpfannen aus und ein, und wir andern harmlosen Passagiere waren in beständiger Gefahr überrannt zu werden; besonders an dem ersten Tage unserer Fahrt, ehe die dienenden Töchter und Söhne Albions jeden Winkel zu ihrem Gebrauch eingerichtet und mit Kisten und Kasten verstellt hatten, erging es uns wie in dem bekannten Märchen: wen der Esel nicht schlägt, den kneipt der Krebs, und wen der Krebs verschont, dem wird von der Katze der Ruß in die Augen gekratzt. Wer glücklich bei der Küche vorbei kam, ohne von einer Portion Sauce angebrüht zu werden, dem schob vielleicht der Kutscher ein Rad des schweren Wagens auf den Fuß, oder sprang ihm vom Bock herab auf ein Hühnerauge, und wer hier glücklich vorbeikam, der wurde wenigstens von den Stiefel putzenden und Kleider ausklopfenden Bedienten tüchtig eingestaubt. Die Herrschaft all dieses Unwesens, der edle Lord mit seiner Gemahlin, belästigte uns noch am allerwenigsten. Die Dame saß schon am frühen Morgen in ihrer Kajüte und ließ sich von dem Herrn Gemahl die courfähigen Passagiere der Reihe nach vorführen. Sie war eine Dame in den Vierzigen und einstens gewiß sehr schön gewesen. Man sah noch heute die deutlichen Spuren davon. Der Stuhl der Lady stand in ihrer Kabine dicht am Radkasten, wodurch sie den ganzen Tag wie ein Sulz in eine zitternde Bewegung versetzt wurde, was äußerst komisch aussah.

Während der vier Tage, die wir zusammen reisten, kam sie vielleicht zweimal aufs Verdeck, um sich die Gegend anzusehen. Während der übrigen Zeit ließ sie sich von ihrer Kammerjungfer ansagen, wo sie sich gerade befand, und sah sich dann in ihrem Guide viel lieber die Stahlstiche an, die im Grunde schöner waren, als die Gegend selbst und was die edle Dame viel bequemer hatte. Der Lord dagegen ließ sich häufig auf dem Verdeck blicken und sah beinahe, wie alle andern Menschen aus; nur hatte er Kinn und Hals ebenfalls in einer großen Binde verwahrt, und trug den Hut sehr auf dem Hinterkopfe.

Die Ungarn und Wallachen, die auf dem Schiffe waren, fühlten sich durch die Ausbreitung des englischen Comforts noch weit unbehaglicher als wir. Sie drückten sich an die Schiffswände und wagten es kaum, über das Verdeck zu gehen. Doch ging die Sache so lange gut, als wir uns auf dem Zriny befanden, der genug Kajüten hatte, um den ausgebreiteten Forderungen der englischen Herrschaft Genüge zu leisten. Sobald wir aber unterhalb Orsova durch das eiserne Thor auf Kähnen schiffen mußten, und dann auf ein anderes Dampfboot, die Panonia, kamen, so geriethen Seine Herrlichkeit sehr in Verlegenheit, denn da das Schiff nur drei Kajüten hatte, eine für die Damen, eine für den ersten und eine für den zweiten Platz, von denen nur die erstere kleine abgetheilte Schlafstellen hatte, so mußte der Lord sich entschließen, die Nacht in unserer Kajüte zuzubringen. Anfänglich hatte er lange Debatten mit dem Kapitän, die wir zu unserm großen Ergötzen mit anhörten, und trotzdem daß die Dampfschifffahrtsgesellschaft alles Mögliche gethan hatte, um die Engländer zufrieden zu stellen, beklagte sich doch der Lord über schlechte und unaufmerksame Behandlung auf den Donauschiffen.

Den ersten Abend auf der Panonia konnte er sich lange nicht entschließen, mit uns ein gemeinschaftliches Schlafgemach zu beziehen, sondern spazierte lange auf dem Verdeck umher, und als es gegen neun Uhr anfing zu regnen, mußten sich fünf bis sechs seiner dienstbaren Geister mit aufgespannten Regenschirmen oben hinstellen, unter denen er hin und her spazierte. Doch bald wurde ihm das Wetter zu arg und wir saßen gerade bei einem Glase Punsch, als der Kapitän hereintrat und uns lachend aufforderte, auf die Anstalten Achtung zu geben, die er jetzt machen müsse, um dem Lord ein würdiges Nachtlager zu bereiten. Die Thür öffnete sich und ein Paar betheerte Schiffsjungen kamen herein, die ein großes Flaggentuch trugen, das sie wie eine spanische Wand an den Ecken der Kajüte befestigten und so ein abgesondertes Zimmerchen bildeten. Der Kapitän hatte, um einen Spaß zu machen, eines mit den englischen Farben gewählt, was aber Seine Herrlichkeit sehr günstig aufnahm und sich wohlgemuth dahinter zur Ruhe begab.

Bei Rustschuck verließen wir das Dampfboot, um von da unsere Reise zu Land über Schumla und Adrianopel nach Konstantinopel fortzusetzen. Einigemal hatte die Lady den Wunsch geäußert, diese Tour ebenfalls zu machen, und nur den dringenden Vorstellungen des Kapitäns, der Passagiere und des Herrn Gemahls, der keine Lust verspürte, das bequeme Schiff zu verlassen, daß sie auf der ganzen Tour mit den größten Unbequemlichkeiten zu kämpfen habe, daß sie nirgends ein Wirtshaus, geschweige denn ein ordentliches Hotel finden würde, und dann daß weder an einen Wagen noch an eine Sänfte zu denken sei, hatte sie endlich Gehör gegeben und war von ihrem Vorsatze abgegangen. Ein anderer Passagier dagegen, ein junger Mann, der für einen Engländer sehr umgänglich und liebenswürdig war, schloß sich uns an, und verließ ebenfalls das Schiff, um unsern Ritt durch die Türkei mitzumachen. Wir Deutsche nahmen jeder nur einen kleinen Reisesack mit, der mit der notwendigsten Wäsche angefüllt war und hatten unsere Kleidung so viel wie möglich vereinfacht. Die Hüte blieben natürlich bei unserm Gepäck auf dem Schiffe und wir setzten eine leichte Reisemütze auf. Der Engländer dagegen hatte einen schwarzen Frack an, einen Makintosh darüber und auf dem Kopf einen Hut. Auch war sein Gepäck ganz anders beschaffen, als unsere armseligen Bündelchen. Als wir uns in den Nachen setzten, um über die Donau zu fahren, sahen wir, daß er zwei kolossale Nachtsäcke mitgenommen hatte, und auf unsere Frage, was er mit all dem Gepäcke wolle, versicherte er uns ganz ernsthaft, er habe nur die allernothwendigsten Sachen mitgenommen. Doch wurden wir schon im ersten Nachtlager gewahr, was er unter diesen notwendigen Sachen verstand. Das war in einem elenden türkischen Nest, ein Haus ohne Fenster und Thüren, auf einem Lehmboden ohne Tische und Stühle, auf dem wir uns angezogen wie wir waren hinstrecken mußten. Am andern Morgen, ehe wir Uebrigen aufstanden, war der Engländer schon hinausgegangen und schleppte bald darauf einen seiner Nachtsäcke in die Stube, öffnete ihn und ein vorwitziger Blick, den ich darauf warf, belehrte mich, daß der Sack ganz mit weißer Wäsche angefüllt sei. Als der Tag herandämmerte, erhoben wir uns auch, und ich, der zufällig neben dem Engländer lag, wollte eben ruhig meine Toilette machen, als er mich erstaunt fragte, ob ich denn keine reine Wäsche anziehen wolle? Ich entgegnete ihm lachend, daß ich dafür nicht gesorgt habe, worauf er mich mit einem Blick des tiefsten Mitleidens, dem aber eine kleine Dosis Verachtung beigemischt war, ansah. Wie aber auch die Andern keine reinen Hemden anzogen, war er ganz überrascht und sah, während er seine Wäsche wechselte, mit einem wehmüthigen Blick zum Fenster hinaus. Er blickte wahrscheinlich einer traurigen Zukunft entgegen, denn er fühlte sich gewiß sehr verlassen unter uns schmutzigen Leuten, die auf einer türkischen Landreise nicht jeden Tag ein reines Hemd anzogen. Er hatte von diesem Artikel beiläufig gesagt zwei Dutzend in seinen Nachtsäcken, eine Unzahl von Schnupftüchern und weiter gar nichts. Diesen Mangel an Reinlichkeit verzieh er uns erst, als wir ihm vorrechneten, daß wir wenigstens sechs Packpferde mehr nöthig hätten, wenn Jeder von uns zwei solcher Nachtsäcke mit sich schleppen wollte. Diese Eigenheit abgerechnet, so wie sein beständiges Mißvergnügen, daß unsere Tagemärsche zu klein wären, war er ein ganz guter und angenehmer Gesellschafter und wir kamen glücklich mit ihm in Konstantinopel an.

Der right honourable Lord Londonderry, wie auf allen seinen Kisten und Koffern stand, nebst Frau Gemahlin und Dienerschaft, war schon einige Tage vor uns in Pera angekommen und setzte die Stadt durch sein Erscheinen nicht wenig in Allarm. Von der Regierung waren ihm mehre Kawaschen (Wachen) gegeben worden, die, wenn er in den Straßen von Stambul ritt oder fuhr, beständig hinter oder vor ihm paradirten. Bei unserm Aufenthalt in Konstantinopel verloren wir ihn bei dem Schönen, was wir sahen, bald aus dem Gesichte und wurden erst wieder durch eine lächerliche Geschichte, die zwischen der Lady und dem Sultan vorfiel, auf ihn aufmerksam.

Nachdem Seine Herrlichkeit eine offizielle Audienz bei dem Padischah gehabt, wünschte auch die Lady das erhabene Antlitz des Großherrn von Angesicht zu Angesicht zu sehen. Doch da es dem Sultan nicht erlaubt ist, ein weibliches Wesen, das ihm nicht eigen gehört, und am allerwenigsten eine weibliche Ungläubige in seinem Palaste zu empfangen, so zerbrach man sich den Kopf, wie man die Bitte der Lady, da man sie ihr nicht gern abschlagen mochte, bewilligen könnte. Endlich fand man einen Ausweg. Die Lady mußte Beschitdesch, das Sommerpalais des Sultans, an einem gewissen Tage Abends zu der und der Stunde besehen, wo ihr der Sultan von ungefähr begegnen und eben so von ungefähr ein paar Worte mit ihr reden wollte. So geschah es denn auch. Die Lady erschien und hatte sich zu dieser feierlichen Gelegenheit so mit Diamanten behängt, deren sie eine ziemliche Anzahl besitzt, daß die türkischen Palastoffiziere, die sie empfingen, es für ihre Pflicht hielten, dieß dem Padischah heimlich zu melden, worauf dieser nach einiger Berathung sämmtlichen Anwesenden befahl, ihre mit Brillanten besetzte Nischah (Ehrenzeichen) ebenfalls umzuhängen, worauf von den Großen des Reichs, die die Lady in einem Schwarm überall hin begleiteten, sich Einer nach dem Andern verlor, um mit dem großen Stern geschmückt wieder zu kommen. Auf einer Terrasse begegnet der Padischah endlich Ihrer Herrlichkeit, bleibt stehen und fragt den damaligen Minister Redschid Paschah, der ihn begleitet: wer die Dame sei? Sie wird ihm vorgestellt, und nachdem er einige Worte mit ihr gewechselt geht er weiter, bleibt aber nach wenigen Schritten wieder stehen, blickt der Dame nach und gibt, da er sich über die Masse der Edelsteine, womit sie geschmückt war, höchlich verwunderte, dem Minister den kitzlichen Auftrag, sich bei der Lady zu erkundigen, ob die Steine auch alle ächt seien, und was sie wohl gekostet hätten. Redschid Paschah, als ein gewandter Mann, stellt der Dame die letzte Frage mit Uebergehung der ersten und erhält darüber eine ausführliche und bestimmte Antwort; denn sie liebte es sehr, die ungeheuren Summen anzugeben, die der Schmuck wirklich gekostet.

In Konstantinopel gab es zur Zeit unseres Aufenthaltes wenig Engländer. Auch hatten wir auf dem Dampfboote Crescend, das uns nach Beirut brachte, keinen in unserer Gesellschaft. Doch kamen wir in Marmarizza, wo die ganze englische Flotte damals lag, mit mehren zusammen und fanden jetzt wieder einzelne Exemplare fast auf unserer ganzen Reise. In Beirut lag noch die englische Artillerie, die am Hafen unter großen grünen Zelten campirte; sie hatte ihre Küche zwischen zwei hohen Mauern aufgeschlagen, worin es immer ungemein lieblich roch. Hier lebten die Söhne Albions herrlich und in Freuden, denn ihre Schiffe kreuzten beständig auf der Rhede und versahen sie mit dem Nöthigsten; auch die Einwohner ließen ihnen vorzugsweise die besten Sachen zukommen; denn »die Inglese,« wie sie von dem Volk genannt wurden, hatten sich durch ihre gewaltigen Bombardements in großen Respekt gesetzt, und dieser Name war besonders an der syrischen Küste ein Zauberwort, mit dem man überall durchkam.

Oft wenn wir durch die Bazars oder über die Plätze Beiruts wandelten, blieben die kleinen Buben um uns stehen, und erst nachdem sie uns sattsam betrachtet, riefen sie: »Inglese, Inglese, puff, puff!« und liefen schreiend davon. Wenn man die englischen Soldaten und Seeleute nicht schon an ihrer Kleidung erkannt hätte, so hätte man sie doch sicher an ihrem Benehmen von den andern Nationen unterschieden; denn während der Franzose lachend und schwadronirend umherschlenderte und der österreichische Seemann vor jedem gut gekleideten Franken freundlich grüßend an den Hut griff, starrte der Engländer mit dem kalten nüchternen Gesicht die Häuser und den Himmel an und rannte Jedem in die Seite, der ihm nicht auswich. Die Offiziere und Gentlemen, die neben dem Genuß des guten Porters und Roastbeaf, das ihnen von den Schiffen verabreicht wurde, auch zuweilen ein geistiges Vergnügen haben wollten, stellten deshalb mitunter in der Ebene hinter der Stadt große Jagden an, zu denen sie sich anfänglich einen lebendigen Schakal hatten kommen lassen. Doch dieses Thier, kaum in Freiheit gesetzt, zog sich schleunigst in die Schluchten des Gebirgs zurück, wohin ihm die englischen Jagdliebhaber nicht folgen konnten, weßhalb sie sich in der Folge eines Hundes bedienten, der besser in der Ebene blieb und wo sie das Vergnügen, ihn zu hetzen, länger genießen konnten.

Noch vor unserer Abreise von Beirut wurden die Kanoniere eingeschifft und die meisten Engländer zogen sich nach Saida, Acre und Jaffa, wo wir sie später wieder trafen. Von letzterer Stadt aus machten sie häufig Ausflüge nach Kamleh und Jerusalem, wo wir ihnen hie und da in kleinen Gruppen zu fünf bis sechs begegneten; ohne daß wir ein Wort mit ihnen wechselten, erkannten wir schon von Weitem, wer unter diesem Trupp Franzose oder Engländer sei, an der Art zu Pferde zu sitzen, an dem runden Hute, der niemals fehlen durfte, oder an der großen Halsbinde. Letzteres machten sogar unsere Beduinen scherzweise nach, und wenn sich so ein dunkel gefärbter Kerl den Shawl faustdick um den Hals wand, ging er gespreizt umher und sagte wohlgefällig: »Inglese! Inglese!«

In Gazza war es, wo wir die Mode der Briten, auch in die unwirthbarsten Gegenden alles zum Comfort Gehörige mitzuschleppen, einmal recht aus Herzensgrund segneten. Ibrahim Pascha, der sich unserer besonders annahm, hatte uns in der kleinen Stadt, die mit Soldaten von der unglücklichen Armee aus Damaskus überfüllt war, ein freilich sehr armseliges Quartier verschafft; doch gebrach es uns am Notwendigsten, und da wir gehofft hatten, von Jaffa aus zu Schiff nach Alexandrien zu kommen, hatten wir uns weder mit Eß- noch Trinkgeschirren versehen, und in Gazza waren nicht einmal Lebensmittel, geschweige denn etwas Anderes zu bekommen. Da erfuhr Giovanni, unser trefflicher Dolmetscher, daß mehre englische Offiziere hier stationirt seien, um sich mit eigenen Augen zu überzeugen, daß Ibrahim Pascha Syrien wirklich verlasse. Wir machten ihnen einen Besuch und wurden dafür auf den Abend zum Thee eingeladen. Hier war denn Alles aufs Beste eingerichtet; da war die singende Theemaschine, da waren die großen Porzellantassen, die silbernen Löffel, der Spülnapf und die Krystallfläschchen mit Arak und Rhum; da brachten die Bedienten das geröstete Brod herein, ganz wie in England; da fehlte nichts bis auf die damastene Tischdecke, die auf ein Paar großen Kisten ausgebreitet war und um welche wir auf Kissen und Teppichen lagen.

Während unseres Aufenthalts in Gazza waren wir öfters bei diesen englischen Offizieren und machten kleine Touren mit ihnen in die Umgegend und an das Meer, und als wir abreisten, fand es sich, daß einer derselben, ein Kapitän E. aus Bombay, die Tour durch die Wüste machen würde, was uns sehr angenehm war, denn außer seiner Person, er sprach geläufig französisch und konnte, wenn er gerade dazu aufgelegt war, recht unterhaltend sein, führte er drei Bedienten mit sich, so wie in einer großen Kiste alles mögliche Geschirr zum Essen und Trinken, und das kam uns bei der gänzlichen Armuth, in der wir uns befanden, trefflich zu Statten. Wie mit Zauberkraft ließ er aus dieser Kiste eine Menge Sachen herausspazieren, von denen wir glaubten, daß nicht die Hälfte Platz habe. Am erstem Abend machte es ihm Spaß, uns alle diese Geräthe, Teller, Gläser, Messer, Leuchter, Theeservice zu zeigen, und er blieb sich auch in dieser Gefälligkeit gegen uns fast immer gleich. Doch hatte er dafür eine Menge anderer Eigenheiten, die uns oft lächerlich vorkamen, ja oft verdrüßlich machten. So hatte er mit seinen drei Bedienten ein ewiges Gezänke, und wenn sie nicht auf seinen Wink flogen, quälte er sie bis in die Nacht hinein mit Allerlei unnöthigen Aufträgen, oder bestrafte sie, so wie auch seine Kameeltreiber mit tüchtigen Schlägen, wozu er seinen Steigbügelriemen gebrauchte. Seinen Kammerdiener und Koch, der ein Grieche war, aber gebrochen französisch sprach, bestrafte er meistens mit Worten, wobei wir uns des Lachens kaum enthalten konnten. So sagte er ihm z. B., und auch eben nicht im besten Französisch: »Nest ce pas vous êtes une bête. Cites mois, que vous êtes une bête? Eh bien parlez donc: je suis une bête!« Das trieb er so lange, bis der arme Kerl sagte: »je suis une bête!« Und dann gab er ihm zur Antwort: »Ah oui, grande bête!« Dann verlangte er auch von seinem Bedienten, daß seine Befehle buchstäblich, wie das englische Gesetz, befolgt würden. So hatte er einmal einen großen Korb mit Fischen gekauft, und befahl: diese sollten zum Abendessen gebraten werden. Ein großer Theil derselben erschien auch wirklich aufs Beste zubereitet, und ehe die Schüssel noch geleert war, waren wir Alle vollkommen gesättigt. Der Kapitän legte sich auf seinen Teppich hin und vertraute mir: er habe etwas zu viel gegessen. Während er so da lag und an die Decke des Zeltes hinauf sah, kam ihm ein Gedanke. Er rief den Koch und fragte ihn, ob er auch die Fische alle gebraten habe. Dieser antwortete: er habe außer denen, die zu uns ins Zelt gekommen seien, auch für sich und die andern Bedienten einen Theil zubereitet; doch sei immer noch eine gute Portion im Korb übrig geblieben. Darauf fing der Kapitän ganz ruhig mit ihm die bekannte Unterredung an: »Nest ce pas, vous êtes une bête« etc. und da er befohlen habe, daß die Fische alle gebraten werden sollten, so möge er gleich die übrigen noch zurichten. Da half keine Widerrede, und obgleich es schon spät war, wurde doch ein neues prasselndes Feuer angemacht und die Fische gebraten. Ungefähr um Mitternacht, als wir Alle schliefen, brachte der Koch die Schüssel ins Zelt, weckte seinen Herrn, der einen davon versuchte und sie dann wieder hinaustragen ließ.

Eine andere große Eigenheit des Mannes war, daß er uns anfangs erklärte, er verstehe nur englisch und französisch. Wir ließen daher oft unserer Zunge freien Lauf, und sagten in deutscher Sprache Manches über seine Eigenheiten, was gerade kein Kompliment für ihn war, und am Schlusse unserer Wüstenreise offenbarte er uns, daß er zwei Jahre in Frankfurt am Main gelebt und sehr gut deutsch verstehe.

Am Ende des Tagmarsches hatten wir auch zuweilen einen kleinen Streit mit ihm, denn da es ihm in dem ausgedörrten Sand der Wüste sehr heiß geworden war, so wollte er, als wir uns Aegypten näherten, zum Aufschlagen der Zelte einen Platz gesucht haben, der schön feucht und kühl sei, weßhalb er zum Extrem überging und nicht selten die Nacht in Sümpfen zubringen wollte. In Kahira, wo er auf seinen früheren Reisen schon einmal gewesen, führte er uns in einen englischen Gasthof, in eine großartige Anstalt, die zugleich die Postverbindung zwischen England und Ostindien besorgt, indem die Briefkasten von Liverpool auf den englischen Dampfbooten nach Alexandrien gebracht werden; dort liegen die Barken des Gasthofs von Kahira bereit, welche Briefe und Passagiere den Nil herauf nach dieser Stadt bringen. Hier wird den Reisenden kaum Zeit gelassen, ein Mittagsmahl einzunehmen, worauf sie zu Pferd oder in Sänften und sogar in großen zweirädrigen Wagen durch die Wüste nach Suez geschafft werden, um ein anderes Dampfboot zu besteigen, das sie nach Bombay bringt. Wenn es auch gewiß für den Reisenden angenehm ist, so weit von der Heimath in fremdem Lande allen möglichen Comfort zu finden, den man nur zu Hause genießen kann; wenn es auch ein eigenes Vergnügen gewährt, von einem Spaziergang unter den Palmen am Nil, wo man am andern Ufer die mächtigen Pyramiden in majestätischen Reihen sieht, zurückzukehren und sich an eine Tafel zu setzen, die bis auf die geringste Kleinigkeit nach europäischem Begriff elegant servirt ist; – so muß doch der Reisende diese Annehmlichkeit in dem englischen Gasthof zu Kahira wirklich enorm bezahlen.

Zur Zeit unseres Aufenthaltes daselbst waren wir die einzigen Fremden. Einige streifende Engländer waren wenige Tage vorher nach Alexandrien abgereist und hatten bei dem Besuch der Pyramiden von Ghizet den sie begleitenden Fellahs eine komische Scene zum Besten gegeben, die aber fast einen traurigen Ausgang gehabt hätte. Um nach den Pyramiden zu gelangen, muß man einen kleinen Arm des Nils passiren, auf dem sich aber weder Boot noch Brücke befindet. Doch da das Wasser sehr seicht ist, machen sich die Fellah einen besondern Erwerb daraus, die Reisenden auf ihren Schultern ans andere Ufer zu tragen. Jene Engländer kommen also auch in Begleitung einer Lady hieher und die dienstfertigen Fellah bieten gleich ihren Rücken an, um sie hinüber zu tragen. Da ihnen aber das Wasser in der Mitte des Flusses bis über die Knie reicht, so pflegen sie das graue Hemd, ihr einziges Kleidungsstück, etwas in die Höhe zu schlagen. Die Cavalcade beginnt, zwei der Engländer sind glücklich ans andere Ufer gebracht worden, und die Lady hat gerade einen handfesten Fellah bestiegen, während der Herr Gemahl noch am Ufer bleibt, um in seinem Guide etwas nachzulesen. Mag es nun sein, daß der Träger der Dame eine etwas tiefere Furth wählte, genug, er rollt sein Hemd etwas höher auf, als die andern, und der Engländer schreit dem Fellah in gutem Englisch mit heftiger Stimme nach; doch dieser versteht ihn nicht, und wandert ruhig weiter. Der Engländer, der am Ufer verzweiflungsvoll die Hände ringt, erinnert sich des arabischen Wortes: Burda! Burda! – Halt, halt! welches er nun unzählige Male ausruft. Doch der Fellah, der wahrscheinlich nicht weiß, was er will, sieht sich lächelnd um und geht abermals weiter. Jetzt verliert der am Ufer den Kopf, reißt eine Pistole heraus und schießt nach dem Araber. Dieser läßt nun die Engländerin ins Wasser fallen, winkt einigen seiner Kameraden, die in vollem Laufe zurückkehren und den Gemahl wahrscheinlich übel zugerichtet haben würden, wenn sich nicht der Dolmetscher der Briten ins Mittel gelegt hätte.

Von einem andern Engländer, der vor wenigen Jahren die Pyramiden und die Sphinx besuchte, erzählen die Fellahs unter Kopfschütteln, daß er mit vielen Kosten und großer Mühe das Vordertheil dieses Riesenbildes vom Sand habe entblößen lassen, um die Inschrift der Tafel, welche sie zwischen den Klauen hält, abzuschreiben. Nach einigen Wochen angestrengter Arbeit habe er seinen Zweck erreicht, dann aber die ganze Geschichte wieder zudecken lassen.

Auf unserer Tour nach jenen riesenhaften Denkmalen war es unser englischer Kapitän, der zu mancherlei komischen Auftritten Veranlassung gab. Bald hatte er mit den Arabern Streit, weil sie nach seiner Idee zu viel für die kleinen gebrannten Mumien, Käfer, Pagoden und andere Figuren forderten, die man in den Gräbern findet und die das Volk zum Verkauf aufbietet; bald jagte er diese Leute, welche sich in dichten Schaaren um uns versammelten, auseinander, und verfolgte einzelne, die ihm laut lachend entliefen, auf seinem Pferde, doch zog er dabei beständig den Kürzern und die gewandten Araber hatten ihn förmlich zum Besten. Bald that einer, als würde er eingeholt, sprang dann auf die Seite und schrie das Pferd an, daß es stutzig und scheu zu werden drohte. So trieb er es den ganzen Tag auf dem Hin-, wie auf dem Heimwege. In dem englischen Hotel, wohin er uns doch eigentlich geführt, blieb er selbst nicht lange, sondern da es ihm zu theuer war, miethete er sich ein paar Stuben und kam nur zum Frühstück und zu Tische. Doch reisten wir bald darauf ab und sahen ihn nicht wieder.

In Alexandrien schifften wir uns auf dem englischen Dampfboot, der Orientale, ein, und blieben nun bis nach Italien beständig in ächt englischer Umgebung und englischem Schutze. Doch war das auf dem Meer so übel nicht; denn alle Reisende sind darüber einig, daß man mit keinen Schiffen angenehmer und bequemer fährt, als mit den englischen. So unpraktisch und langweilig auch dieses Volk auf dem Lande erscheint, so praktisch ist es dagegen auf der See in seinen Schiffen, in denen Alles auf das Eleganteste und Bequemste eingerichtet ist.

Auf unserem Dampfboote waren von den hundert und zwanzig Passagieren vielleicht sieben Achtel Engländer, die nach ihrer Heimath zurückkehrten, und Alle waren hier ganz erträglich. Da konnten sie sich aufs Verdeck setzen und so lange es ihnen die Seekrankheit gestattete, sich dem Vergnügen überlassen, bei einer Tasse Thee weit, weit in das unendliche Meer zu blicken, wo sie keine Berge mit langweiligen Burgen quälten und sie keinen Guide nachzuschlagen brauchten, um aus demselben in ihr Tagebuch abzuschreiben, was sie nicht gesehen. Aber im Laufe des ersten Tages hatte der Spaß ein Ende. Da schwebte das Gespenst der Reisenden, die unerbittliche Seekrankheit, aus dem Verdeck umher und jagte den größten Theil der Passagiere in ihre Kajüten, aus denen nun Heulen und Zähnklappern erscholl. Nur eine kleine Anzahl blieb zum Dienste des Theetrinkens mobil und versah dieß Amt auch mit der pünktlichsten Genauigkeit. Von unserer Gesellschaft war keiner eigentlich ganz seekrank, weßhalb wir uns jenen übrig Gebliebenen beigesellten und allabendlich vor dem Kajütenhäuschen sitzend die frische Meerluft einathmeten.

Einmal fiel es einer der englischen Damen ein, sie möchte gern wieder einige deutsche Nationallieder hören, deren Klänge sie früher an den Ufern des Rheins so sehr ergötzt habe, und da ich auf unserer ganzen Tour, so wie auch in einsamen Stunden auf dem Schiff als Troubadour fungirte, erwählte man mich, um der sentimentalen Lady etwas vorzusingen. Doch bald war mein Vorrath an Liedern, die man bei uns in Gesellschaft von Damen singen kann, erschöpft, und nachdem ich mich überzeugt, daß die Engländerinnen kein deutsches Wort verstünden, machte ich mich an unsere Volkslieder, und sang ihnen eine Unzahl derselben herunter. Oft verlangten sie zu den Liedern, deren Melodien ihnen am meisten zusagte, die Worte auf englisch, doch konnte man diesem Verlangen nur mit der allerfeinsten Uebersetzung nachkommen; denn einer prüden Engländerin das Lied:

oder

Wenn ich Abends zu Dir geh,
O mein Schatz, juchhe! &c.

wörtlich zu übersetzen, war doch nicht gut möglich. –

Nirgends tritt so sehr der Kontrast von Nord und Süd schärfer hervor, als in Malta, das unter englischer Herrschaft steht, und es macht ein eigenes Gefühl, hier neben dem braunen sonnverbrannten Malteser den englischen Constable mit schwarz lakirtem Hut und dem kleinen Stock mit dem englischen Wappen zu sehen, oder auf der Parade, wo einige hundert rothröckige Engländer mit steifen Gliedern und noch steiferen Gesichtern marschiren, dem Gewühl und Gedränge der lustigen glühenden Malteserinnen zuzusehen, die in ihrer ganz schwarzen Nationaltracht und mit ihren noch schwärzeren Augen auf dem Platz umher schwärmen.

Nachdem wir in der Quarantäne zu Malta ein und zwanzig Tage verlebt hatten und endlich der Tag der Erlösung kam, trat uns Alt-England noch einmal in den Weg und wäre in der Person eines mürrischen Gentleman beinahe ein neuer Riegel geworden, der uns wieder eine lange Zeit gefangen hielt. Dieser Edle nämlich wohnte auf demselben Corridor wie wir, und hatte während der Dauer der Quarantäne beständig die Zeichen der besten Gesundheit gegeben. Das konnte die große Menge geleerter Porterflaschen, die vor seinem Lokal aufgeschichtet waren, sowie die Rechnung des Speisewirthes bezeugen, welche nach den vielen Beafsteaks, die er täglich genoß, gewiß nicht klein war.

An dem Morgen, wo sich unsere Gefangenschaft endigte, waren wir schon sehr früh bei der Hand, packten unsere Sachen und sahen sehnsüchtig hinüber nach Lavalette, in deren Gassen wir uns bald wieder als freie Menschen bewegen konnten. Ein Paar junge Franzosen, die auf der andern Seite neben uns wohnten, trieben vor Freude über ihre Erlösung allerhand Tollheiten, tanzten die Treppen hinab und hinauf, und erkundigten sich wohl hundertmal, ob nicht bald der Quarantänearzt käme, um uns zu entlassen. Bald darauf öffnete sich auch die Thür des Engländers, und er trat in seinem Schlafrock, die weiße Mütze auf dem Kopfe heraus und sah uns mit recht kläglichem Gesichte an. »Aber mein Gott!« riefen wir ihm zu, »warum sind Sie noch nicht angezogen? es geht ja gleich fort.« – »O, o,« entgegnete der Engländer, »ich fühle mich sehr krank.« Das war eine schreckliche Antwort für uns; denn jeden Augenblick sollte der Arzt kommen, konnte die Krankheit des Engländers für einen Pestanfall halten und uns Alle, die wir mit ihm in Berührung gekommen waren, auf weitere vierzig Tage in Quarantäne setzen. Es war ein entsetzlicher Moment, und so viel wir dem Mann im Schlafrock zuredeten, sich anzuziehen und ja dem Arzt von der Unpäßlichkeit nichts zu sagen, so that er gerade das Gegentheil. Doch da der Quarantänearzt, der gleich darauf eintrat, ein vernünftiger Mann war, so konsultirte er den Koch der Anstalt, der ihm anvertraute, daß der Engländer gestern Abend nicht weniger als vier Portionen Schildkrötensuppe verspeist habe, wonach sich die Unpäßlichkeit leicht erklären ließ und wir in Gnaden entlassen wurden. Daß wir schnell entflohen, und nicht erst warteten, bis der kranke Engländer seine Sachen zusammengepackt hatte, kann sich jeder denken. Schon tanzte unser Boot auf den Wellen des neuen Hafens, und wir sahen das Dampfboot vor Anker liegen, das uns morgen schon nach Italien führen sollte, als wir zurückblickend noch immer die Gestalt jenes Engländers unter den Bogen des Corridors stehen sahen. Sein Bedienter stopfte einige kolossale Nachtsäcke aus, und der Herr, noch immer im Schlafrock und der weißen Mütze, untersuchte mit seinem Fernrohr St. Elmo und Lavalette, und schrieb darüber von der Quarantäne aus gewiß viel Geistreiches in sein Tagebuch.

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