Frei Lesen: Fünf Wochen im Ballon

Kostenlose Bücher und freie Werke

Kapitelübersicht

Erstes Capitel | Zweites Capitel | Drittes Capitel | Viertes Capitel | Fünftes Capitel | Sechstes Capitel | Siebentes Capitel | Achtes Capitel | Neuntes Capitel | Zehntes Capitel | Elftes Capitel | Zwölftes Capitel | Dreizehntes Capitel | Vierzehntes Capitel | Fünfzehntes Capitel | Sechzehntes Capitel | Siebenzehntes Capitel | Achtzehntes Capitel | Neunzehntes Capitel | Zwanzigstes Capitel | Einundzwanzigstes Capitel | Zweiundzwanzigstes Capitel | Dreiundzwanzigstes Capitel | Vierundzwanzigstes Capitel | Fünfundzwanzigstes Capitel | Sechsundzwanzigstes Capitel | Siebenundzwanzigstes Capitel | Achtundzwanzigstes Capitel | Neunundzwanzigstes Capitel | Dreißigstes Capitel | Einunddreißigstes Capitel | Zweiunddreißigstes Capitel | Dreiunddreißigstes Capitel | Vierunddreißigstes Capitel | Fünfunddreißigstes Capitel | Sechsunddreißigstes Capitel | Siebenunddreißigstes Capitel | Achtunddreißigstes Capitel | Neununddreißigstes Capitel | Vierzigstes Capitel | Einundvierzigstes Capitel | Zweiundvierzigstes Capitel | Dreiundvierzigstes Capitel | Vierundvierzigstes Capitel |

Weitere Werke von Jules Verne

Das Dampfhaus - 1.Band | Kein Durcheinander | Martin Paz | Die fünfhundert Millionen der Begum | Abenteuer des Kapitän Hatteras |

Alle Werke von Jules Verne
Diese Seite bookmarken bei ...
del.icio.us Digg Furl Blinklist Technorati Yahoo My Web Google Bookmarks Spurl Mr.Wong Yigg


Dieses Werk (Fünf Wochen im Ballon) ausdrucken 'Fünf Wochen im Ballon' als PDF herunterladen

Jules Verne

Fünf Wochen im Ballon

Dreißigstes Capitel

eingestellt: 15.8.2007



Am Morgen des 11. Mai nahm der Victoria seinen abenteuerlichen Flug wieder auf; die Reisenden schauten auf ihn mit demselben Vertrauen wie der Seemann auf sein Schiff.

Aus wüthenden Orkanen, tropischer Hitze, mit Gefahren verknüpften Auffahrten und noch gefährlicheren Landungen war er überall und glücklich hervorgegangen. Fergusson konnte ihn mit einem Druck der Hand führen und hegte, auf die Vortrefflichkeit seines Fahrzeugs bauend, keine Befürchtungen mehr für den Ausgang seiner Reise. Die Klugheit nöthigte ihn, in diesem Lande der Barbarei und des Fanatismus die strengsten Vorsichtsmaßregeln zu beobachten; er empfahl also seinen Begleitern dringend, auf Alles, was sich ereignen sollte, zu jeder Stunde ein offnes Auge zu haben.

Der Wind führte sie wieder etwas mehr nördlich, und gegen neun Uhr erblickten sie die große, zwischen zwei hohen Bergen auf einer Anhöhe gebaute Stadt Mosfeia; sie lag in einer unangreifbaren Stellung; eine enge, zwischen Morast und Gehölz hinlaufende Straße bildete den einzigen Zugang.

In diesem Augenblick hielt ein Scheik, von einer berittenen Escorte geleitet, in Gewänder von lebhaften Farben gekleidet, seinen Einzug in die Stadt. Trompetenbläser und Läufer, welche die auf seinen Weg gestreuten Zweige entfernten, gingen ihm voran.

Der Doctor ließ den Ballon fallen, um die Eingebornen aus größerer Nähe zu betrachten, aber in dem Maße, wie sich der Ballon in ihren Augen vergrößerte, offenbarten sich Zeichen tiefen Schreckens unter ihnen, und sie entwichen alsbald, so schnell sie ihre Pferde und ihre Beine tragen wollten.

Nur der Scheik rührte sich nicht von der Stelle; er nahm seine lange Muskete, lud sie und wartete stolz. Da näherte sich der Doctor auf etwa hundertundfünfzig Fuß und richtete in wohlgesetzten Worten einen arabischen Gruß an ihn.

Als diese Worte, wie vom Himmel kommend, an sein Ohr schlugen, setzte der Scheik den Fuß zur Erde, streckte sich auf den Staub des Weges nieder, und der Doctor konnte ihn nicht von seiner Anbetung zurückbringen.

»Es liegt in der Natur der Sache,« sagte Fergusson, »daß diese Leute uns für übermenschliche Wesen halten. Haben sie doch schon bei der Ankunft der ersten Europäer unter ihnen gemeint, diese seien aus übernatürlichem Stamme entsprossen. Wenn später der Scheik von dieser Begegnung sprechen wird, so verfehlt er gewiß nicht, die Thatsache mit allen Hilfsquellen einer arabischen Einbildungskraft auszustatten. Du kannst Dir wohl denken, was die Sage dermaleinst für einen Glorienschein um uns weben wird.«

»Vom Standpunkt der Civilisation betrachtet, wäre es doch besser, daß wir ihnen für einfache Menschen gelten; das würde diesen Negern noch einen weit höhern Begriff von der europäischen Macht beibringen.«

»Einverstanden, lieber Dick; aber was können wir dagegen thun? So weitläufig Du auch den Gelehrten des Landes den Mechanismus eines Luftschiffes erklären magst, sie würden Deine Worte doch nicht begreifen und in der Begegnung mit uns immer das Eingreifen höherer Wesen suchen.«

»Herr Doctor, Sie sprachen soeben von den ersten Europäern, die dies Land erforschten; bitte, erzählen Sie uns doch, wer sie waren.«

»Mein lieber Joe, wir verfolgen jetzt genau die Straße, wie vor uns einst der Major Denham; hier in Mosfeia wurde er von dem Sultan von Mandara aufgenommen; er hatte Bornu verlassen, begleitete den Scheik auf einem Zuge gegen die Fellatahs, und wohnte dem Angriff auf die Stadt bei, die mit ihren Pfeilgeschossen tapfer gegen die Kugeln der Araber Widerstand leistete und die Truppen des Scheik zur Flucht nöthigte; doch alles das gab nur den Vorwand zum Morden, Plündern und Verwüsten her. Der Major wurde vollständig beraubt, gänzlich entkleidet, und wäre niemals nach Kuka, der Hauptstadt von Bornu, zurückgekehrt, hätte er nicht einem Pferde unter den Bauch gleiten und so in rasendem Galop den Siegern entrinnen können.

»Aber wer war denn dieser Major Denham?«

»Ein unerschrockener Engländer, der von 1822 bis 1824 in Gesellschaft von Kapitän Clappperton und Doctor Dudney eine Expedition nach Bornu befehligte. Im März brachen sie von Tripoli auf, gelangten nach Mursuk, der Hauptstadt von Fezzan, und indem sie den Weg einschlugen, den später der Doctor Barth verfolgen sollte, um nach Europa zurückzukehren, kamen sie am 16. Februar 1823 in Kuka am Tschad-See an. Denham machte verschiedene Forschungsreisen nach Bornu, Mandara und den östlichen Ufern des Sees; unterdessen drangen am 19. December 1823 Kapitän Clapperton und Doctor Oudney in Sudan bis Sackatu vor, und der Letztere starb vor Mattigkeit und Erschöpfung in der Stadt Murmur.«

»Dieser Theil Afrikas hat also der Wissenschaft manches Opfer gekostet?« fragte Kennedy.

»Ja, diese Landstriche hier sind verhängnißvoll: wir reisen geraden Wegs auf das Königreich Baghirmi zu, welches Vogel im Jahre 1856 durchreiste, um nach Wadai vorzudringen, und dort ist er verschwunden. Dieser junge Mann wurde im Alter von dreiundzwanzig Jahren abgesandt, um an den Arbeiten des Doctor Barth mitzuwirken; sie trafen sich am ersten December 1854; dann begann Vogel die Erforschung des Landes; gegen 1856 that er in seinen letzten Briefen die Absicht kund, das Königreich Wadai zu recognosciren, in das noch kein Europäer bis dahin gedrungen war; es scheint, als sei er bis nach der Hauptstadt Wara gekommen, wo er nach einigen Berichten getödtet wurde, nach andern noch gefangen gehalten wird, weil er den Versuch gemacht hatte, einen der geheiligten Berge in der Umgegend zu besteigen. Man darf jedoch nicht den Tod der Reisenden als gewiß annehmen, denn das würde etwaige Forschungen nach ihnen überflüssig machen. Wie oft ist die Nachricht vom Tode des Doctor Barth officiell verbreitet worden, und wie oft hat er eine gerechte Entrüstung darüber empfunden! So ist es auch leicht möglich, daß Vogel von dem Sultan des Wadai-Landes gefangen gehalten wird, der vielleicht ein Lösegeld für ihn zu erpressen hofft. Der Baron von Neimans wollte sich nach Wadai begeben, aber er starb im Jahre 1855 in Kairo. Bekanntlich hat sich jetzt Herr von Heuglin mit der von Leipzig abgesandten Expedition auf die Reise gemacht, um die Spuren Vogels zu entdecken. So werden wir demnächst über das Schicksal dieses interessanten jungen Reisenden Gewißheit erhalten.«

Mosfeia war schon lange am Horizont verschwunden, und jetzt entrollte Mandara unter den Reisenden seine wunderbare Fruchtbarkeit; hier zeigten sich üppige Wälder von Akazien, dort rothblühende Grasähren und die krautartigen Pflanzen der Baumwollenstauden und Indigofelder; der Shari, welcher sich achtzig Meilen weiter in den Tschad ergießt, rollte ungestümen Laufes dahin.

Der Doctor zeigte auf den Karten Barths seinen Gefährten den Lauf dieses Flusses.

»Ihr seht, sagte er, daß die Arbeiten dieses Gelehrten von außerordentlicher Wichtigkeit sind; wir steuern gegenwärtig gerade auf den District von Loggum zu, und vielleicht auch sehen wir die Hauptstadt Kernak. Dort starb der arme Toole im Alter von kaum zweiundzwanzig Jahren. Es war dies ein junger Engländer, ein Fähndrich vom 80sten Regiment, der sich einige Wochen zuvor dem Major Denham in Afrika angeschlossen hatte, und hier so bald schon seinen Tod fand. Man kann mit Recht diese unermeßliche Gegend den Kirchhof der Europäer nennen!«

Einige, fünfzig Fuß lange Canots schifften den Shari abwärts; der Victoria, tausend Fuß von der Erde entfernt, zog nur in geringem Maße die Aufmerksamkeit der Eingeborenen auf sich. Der Wind, welcher bis jetzt ziemlich kräftig geweht hatte, begann mehr und mehr abzunehmen.

»Sollten wir noch einmal unter Windstille zu leiden haben?« begann der Doctor.

»Thut nichts, Herr Fergusson, wir haben weder Wassermangel noch die Wüste zu fürchten.«

»Freilich, aber dafür wilde Völkerschaften.«

»Dort taucht etwas auf, das einer Stadt ähnlich sieht,« meldete Joe.

»Das ist Kernak; das letzte Wehen des Windes führt uns dahin, und mir werden einen genauen Plan der Stadt aufnehmen können.«

»Sollen mir uns nicht noch mehr nähern?« fragte Kennedy.

»Nichts leichter als das, Dick. Wir schweben gerade über der Stadt; ich werde mir erlauben, den Hahn des Knallgasgebläses ein wenig zu drehen, und wir senken uns sofort.«

Der Victoria hielt eine halbe Stunde später unbeweglich in einer Höhe von zweihundert Fuß über dem Boden.

»Wir sind hier nicht so weit von Kernak entfernt, als ein Mann im Knopf der St. Paulskirche es von London sein würde. Wir können uns jetzt bequem umsehen.«

»Was ist das für ein Gehämmer? man hört es überall.«

Joe schaute aufmerksam hinunter und entdeckte bald, daß das Geräusch von Webern herrührte, die unter freiem Himmel an ungeheuren Baumstämmen ihre Gewebe aufgespannt hatten.

Die Hauptstadt von Loggum ließ sich jetzt in ihrem ganzen Umfang wie auf einem aufgerollten Plan überschauen; es war eine wirkliche Stadt mit Häuserreihen und ziemlich breiten Straßen; mitten auf einem großen Platz wurde gerade Sclavenmarkt abgehalten; es war großer Zudrang von Käufern, denn die Mandaraninnen, die durch äußerst kleine Hände und Füße bekannt sind, werden sehr gesucht und vortheilhaft verkauft.

Beim Anblick des Victoria spielte von Neuem die so oft beobachtete Scene: zuerst erhob sich Geschrei, und dann das höchste Staunen; Jeder ließ sein Geschäft im Stich und unterbrach seine Arbeit, um hinaufzuschauen. Endlich hörte der Lärm auf, die Reisenden hielten sich unbeweglich und schauten mit Interesse auf all die Merkwürdigkeiten dieser seltsamen Stadt; der Ballon senkte sich sogar bis auf sechzig Fuß vom Erdboden herab.

Nun trat der Gouverneur von Loggum aus seinem Hause; eine grüne Fahne wurde entfaltet, und die Musikanten bliesen auf den Büffelhörnern, als wenn die Gewalt ihrer Töne Alles sprengen könne – nur ihre Lungen nicht. Die Menge versammelte sich um den Gouverneur. Samuel Fergusson suchte sich Gehör zu verschaffen, aber es war unmöglich.

Das Volk hatte ein stolzes und kluges Aussehen; überall begegnete der Blick hohen Stirnen, gelocktem Haar und fast adlerartig gebogenen Nasen; gegenwärtig hatte die Anwesenheit des Victoria alle Einwohner in große Verwirrung gesetzt; man sah Reiter nach allen Richtungen sprengen, und bald bemerkten die Reisenden, daß die Truppen des Gouverneurs sich versammelten, um einen vermeintlichen Feind zu bekämpfen. Es half Joe nichts, daß er mit buntfarbigen Taschentüchern winkte; alle derartigen Verständigungsversuche blieben erfolglos.

Indessen hatte der Scheik, von seinem Hofe umgeben, Schweigen geboten, und richtete an die Reisenden eine Rede, die nur den einen Fehler hatte, daß diejenigen, für welche sie bestimmt war, kein Wort davon verstanden. Es war eine Art Arabisch mit Baghirmi-Sprache gemischt. Der Doctor errieth jedoch aus der allgemein verständlichen Sprache der Geberden, daß man die ausdrückliche Aufforderung des Abzugs an ihn richtete. Gern wäre er diesem Begehren auch nachgekommen, aber in Folge der Windstille konnte man nicht daran denken. Die unbewegliche Haltung des Ballons erbitterte den Gouverneur, und seine Hofbeamten begannen ein ohrzerreißendes Geheul, um das Ungeheuer zur Flucht zu nöthigen.

Diese Höflinge bildeten übrigens sonderbare Figuren; sie trugen fünf bis sechs buntscheckige Hemden, die über einander gezogen waren, und zeichneten sich durch enorme Schmerbäuche aus, von denen einige angesetzt zu sein schienen. Der Doctor unterrichtete seine Gefährten, daß dies hier zu Lande die Art sei, wie man sich beim Sultan beliebt zu machen suche; die Rundung des Leibes lege hier ein Zeugniß für den Ehrgeiz der Leute ab. All diese dicken Hofschranzen gesticulirten jetzt lebhaft, sie schrieen aus allen Kräften, und ganz besonders zeichnete sich einer von ihnen aus, der jedenfalls Premierminister hätte werden müssen, wenn sein Umfang hierfür maßgebend gewesen wäre. Die Neger vereinigten ihr Geheul mit dem Geschrei des Hofes, indem sie sich die größte Mühe gaben, die Gestikulationen desselben nachzumachen, wodurch eine gleichmäßige Bewegung von etwa zehntausend Armen hervorgebracht wurde.

Zu diesen Versuchen, den Ballon einzuschüchtern, die sich bald als wirkungslos erwiesen, gesellten sich noch andere, die unsern Reisenden gefährlicher zu werden drohten. Soldaten, die mit Bogen und Pfeilen bewaffnet waren, stellten sich in Schlachtordnung auf; aber schon blähte sich der Victoria und stieg ruhig über ihr Bereich hinaus. Nun ergriff der Gouverneur seine Muskete und richtete sie auf den Ballon, aber Kennedy hatte seine Bewegungen überwacht und zerschmetterte jetzt mit einer Kugel seines Carabiners die Waffe in der Hand des Scheik.

Bei diesem unerwarteten Schusse entstand eine allgemeine Flucht; Jeder zog sich so schnell wie möglich in seine Hütte zurück, und die Stadt blieb während des übrigen Tages öde und verlassen.

Die Nacht kam heran, aber mit dem schwindenden Tageslicht hatte sich auch die letzte Spur eines Luftzugs verloren, und man mußte sich damit begnügen, ruhig in einer Höhe von ungefähr dreihundert Fuß zu schweben. Nicht ein Feuer leuchtete durch das Dunkel der Nacht; es herrschte eine Todtenstille. Der Doctor verdoppelte seine Vorsicht; diese Ruhe war vielleicht nur scheinbar, um eine Falle zu verbergen.

Und Fergusson hatte guten Grund, wachsam zu sein. Gegen zwölf Uhr schien die ganze Stadt in Flammen zu stehen; hunderte von Feuerstreifen kreuzten sich wie Brander eines Feuerwerks, indem sie eine förmliche Verwickelung von Flamnienlinien bildeten.

»Eine höchst sonderbare Erscheinung!« meinte der Doctor.

»Gott bewahre uns,« rief ietzt Kennedy, »der Brand scheint emporzusteigen und sich uns zu nähern.«

Wirklich erhob sich unter dem Lärm eines wüthenden Geheuls und dem Knall der Musketenschüsse diese Feuermasse zum Victoria, und Joe schickte sich an, Ballast auszuwerfen. Bald indessen hatte der Doctor eine Erklärung für das Phänomen gefunden.

Man hatte Tausende von Tauben, deren Schwanzfedern mit leichtentzündlichen Stoffen versehen waren, gegen den Ballon losgelassen, und erschreckt stiegen sie empor, indem sie in der Luft feurige Zickzacklinien beschrieben. Kennedy setzte all seine Schießwaffen gegen die Thiere in Thätigkeit, aber was vermochte er gegen diese zahllose Masse? Schon umflatterten die Tauben die Gondel und den Ballon, dessen Wände das Licht zurückstrahlten, und der in ein Feuernetz eingehüllt zu sein schien.

Der Doctor warf ohne Zögern ein Stück Quarz aus der Gondel und wich so schnell wie möglich vor den Angriffen dieser gefährlichen Vögel. Noch zwei Stunden lang sah man sie im Dunkel der Nacht hin und herfliegen; dann verminderte sich ihre Zahl allmälig, und endlich war jede Spur von ihnen verschwunden.

»Jetzt können wir ruhig schlafen,« sprach der Doctor:

Joe dachte noch über das Abenteuer nach.

»Für Wilde kein übler Gedanke«, meinte er.

»Man wendet diese Tauben hier ziemlich allgemein an, um die Strohdächer von feindlichen Dörfern in Brand zu stecken, aber dies Mal flog das Dorf noch höher, als das brandstiftende Geflügel!«

»Der Ballon hat eigentlich keine Feinde zu fürchten,« bemerkte Kennedy.

»Das möchte ich nicht so absolut behaupten.«

»Welche denn, zum Beispiel?«

»Vor allem die Unvorsichtigkeit Derjenigen, die er in seiner Gondel trägt; darum, meine Freunde, überall und stets die strengste Wachsamkeit!«

< Neunundzwanzigstes Capitel
Einunddreißigstes Capitel >



Die Inhalte dieser Seite sind Eigentum der Öffentlichkeit.
Sollten trotzdem Urheberrechte entgegen unserem Wissen verletzt worden sein, bitten wir Sie mit uns Kontakt aufzunehmen.