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Ludwig Uhland

Gedichte

Graf Eberstein

eingestellt: 10.6.2007





            Zu Speyer im Saale, da hebt sich ein Klingen,
Mit Fackeln und Kerzen ein Tanzen und Springen.
        Graf Eberstein
        Führet den Reihn
Mit des Kaisers holdseligem Töchterlein.

Und als er sie schwingt nun im luftigen Reigen,
Da flüstert sie leise, sie kanns nicht verschweigen:
        »Graf Eberstein,
        Hüte dich fein!
Heut nacht wird dein Schlößlein gefährdet sein.«

Ei! denket der Graf, Euer kaiserlich Gnaden,
So habt Ihr mich darum zum Tanze geladen!
        Er sucht sein Roß,
        Läßt seinen Troß
Und jagt nach seinem gefährdeten Schloß.

Um Ebersteins Feste, da wimmelts von Streitern,
Sie schleichen im Nebel mit Haken und Leitern.
        Graf Eberstein
        Grüßet sie fein,
Er wirft sie vom Wall in die Gräben hinein.

Als nun der Herr Kaiser am Morgen gekommen,
Da meint er, es seie die Burg schon genommen.
        Doch auf dem Wall
        Tanzen mit Schall
Der Graf und seine Gewappneten all.

»Herr Kaiser! beschleicht Ihr ein andermal Schlösser,
Tuts not, Ihr verstehet aufs Tanzen Euch besser.
        Euer Töchterlein
        Tanzet so fein,
Dem soll meine Feste geöffnet sein.«

Im Schlosse des Grafen, da hebt sich ein Klingen,
Mit Fackeln und Kerzen ein Tanzen und Springen.
        Graf Eberstein
        Führet den Reihn
Mit des Kaisers holdseligem Töchterlein.

Und als er sie schwingt nun im bräutlichen Reigen,
Da flüstert er leise, nicht kann ers verschweigen:
        »Schön Jungfräulein,
        Hüte dich fein!
Heut nacht wird ein Schlößlein gefährdet sein.«


< Frühlingsglaube
Graf Richard Ohnefurcht >
< Trostlose Thränen.
Die Kirchweih zu Unkel. >



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