Frei Lesen: Abu Telfan

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Wilhelm Raabe

Abu Telfan

Zweites Kapitel

eingestellt: 2.7.2007



Und die Erde drehte wieder einmal ihre Ostseite der Sonne zu; die letztere ging dem, was die Menschen die Alte Welt nennen, auf, und wurde es denn auf diesem nicht mehr ganz ungewöhnlichen Wege gottlob auch in Europa von neuem Tag. Mit der östlichen Halbkugel aber drehte sich das Städtchen Nippenburg, welches jedenfalls recht anerkennenswert war; denn wie jedes deutsche Gemeinwesen hielt es etwas auf seine Selbständigkeit und wußte sich sonst mit Hartnäckigkeit auf seiner Stelle, im alten Recht und Unrecht, zu behaupten.

Der Nonnenberg sank nach dem Orient hinüber, die Sonne blickte von seinem abgeplatteten Gipfel in den germanischen Frühling, und jeder Vogel, welcher schon stundenlang vom Lichte gesungen hatte, konnte sich nunmehr beruhigter an sein munteres Tagewerk begeben. Daß auch die Menschheit sich sofort an ihr Tagewerk begab, braucht in Ansehung der unendlichen Lust an der Tätigkeit, welche in ihr steckt, nicht erst gesagt zu werden; aber wichtig ist es, zu wissen, daß auch das Dorf Bumsdorf, zweiundeinenhalben Büchsenschuß westlich von der Stadt Nippenburg gelegen, sich von der allgemeinen Bewegung nicht ausschloß. Es war ebenfalls ein Vogelnest im Grün, dieses Dorf Bumsdorf, aber weniger voll zwitschernder Melodien als voll Gebrumm und Gegrunz, Geschnarr und Geknarr, Gequiek und Gequak, Gefluch und Gepfeif, Gezeter und Gejodel, und die Sonne beschien heiter die Kirche, das Pfarrhaus, den Gutshof, das Wirtshaus und den Mühlenteich, die Wohnungen der Vollspänner, Halbspänner, Brinksitzer, Kotsassen, Häuslinge und Anbauer und das Haus des pensionierten Steuerinspektors Hagebucher, eines Mannes, der seiner wohlverdienten Ruhe in ländlich sittlicher Abgeschiedenheit, jedoch nicht gar zu entfernt von den Annehmlichkeiten des städtischen Lebens, genoß. Der Storch klapperte auf dem Dache des Steuerinspektors, die Schwalbe bewohnte ungestört ihr Nest an seinen Mauern; den frommen Tauben war alle Gelegenheit zu einer wünschenswerten Vermehrung geboten; über der Pforte stand der biblische Spruch: Gesegnet sei dein Eingang und Ausgang – und hinter der Tür stand der dicke Knüppel für unverschämte Bettelleute, Handwerksgesellen und fremde Hunde; denn das Haus des Steuerinspektors war dicht an der Landstraße gelegen, und seine Küchenfenster waren nur durch einen Graben von derselben getrennt. Die Front des Hauses bildete mit der Nippenburger Landstraße einen rechten Winkel, und auf drei Seiten war es von einem nicht allzu großen, aber wohlgepflegten Garten mit Gemüsefeldern, Blumenbeeten, Grasplätzen, Obstbäumen und drei Lauben umgeben. Lebendige Hecken und stellenweise ein hölzernes Gitter zogen die Grenzen gegen die übrige Welt.

Das Licht aus dem Fenster des Wohnzimmers im untern Stockwerk der Vorderseite und das Herdfeuer aus den Küchenfenstern der rechten Nebenseite warfen im Sommer wie im Winter einen gleichbehaglichen Schein in die Abenddämmerung oder die schwarze Nacht. Der Dampf des Schornsteins war so appetitlich wie irgendein Opferrauch, der je zu der unsterblichen Nase Jehovas, Jupiters oder des Gottes der spanischen Inquisition emporstieg, von welchen letztern kirchlich-kulinarischen Darbietungen sich, beiläufig gesagt, die schöne Redensart herschreibt, daß jemand den Braten rieche. Tausende und aber Tausende von müden Wanderern, die auf der Landstraße an dem Hause des Steuerinspektors vorübergezogen waren, hatten den Mann beneidet, während der Winterabend düsterer herabsank und die Schneewolken tiefer sich zur Erde senkten; wir aber beneiden ihn an diesem Frühlingsmorgen, welcher auf die Heimkehr seines Sohnes Leonhard folgte.

Hund und Katze sonnten sich auf der Steinbank vor dem Hause des Steuerinspektors, und der Steuerinspektor selbst rauchte nachdenklich seine Morgenpfeife auf dem mit feinem Sand bestreuten Platze zwischen seiner Tür und seinen Rosenstöcken. Die Steuerinspektorin hielt die Hand über die Augen, um nicht von der Sonne geblendet zu werden, und sah nach den Fenstern des obern Stockwerks hinauf. Fräulein Lina Hagebucher aber saß im Innern des Hauses auf der Treppe, hielt die Hände im Schoße gefaltet, still wie ein Mäuschen, und bewegte in ihrem Herzchen alle Wunder, die sich seit gestern abend an ihr und dem Hause ihrer Eltern erfüllt hatten. Es ist keine Kleinigkeit, wenn ein Bruder, den man im Dienste des Vizekönigs von Ägypten gegen die Nubier gefallen glaubt, von dem man aus frühesten Kindheitsjahren her nur noch eine sehr dunkle Erinnerung hat und der allmählich in der Phantasie zu einem sehr romantischen, märchenhaften Wesen geworden ist, plötzlich auf der Landstraße von Nippenburg heranwandelt und, schlimmer von Aussehen als ein Zigeuner, über die Hecke in die Geißblattlaube guckt, nach dem Papa und der Mama fragt und dann entsetzlich nervös wird, unter lautem Schluchzen sein Inkognito fallenläßt und Lina beim Halse nimmt und sie abküßt, wie es ihr noch nie passierte.

So war es geschehen, und Nikola von Einstein, das Ehrenfräulein aus der Residenz, welches sich auf dem Gutshofe zum Besuche oder, wie es sagte, »auf Urlaub« befand, und Sophie und Minchen, die beiden Bumsdorfer Ritterfräulein, konnten es bezeugen, denn sie waren alle drei bei dem Vorgange zugegen und schrieen sämtlich mit um Hülfe. Der Papa und die Mama waren im höchsten Schrecken aus dem Hause hervorgestürzt, und Fräulein Nikola schrieb an demselben Abend noch die ganze Geschichte ausführlich, ihre eigenen Gefühle und die aller andern recht anschaulich schildernd, nach der Residenz; – sie langweilte sich ein klein wenig bei ihrer Milch- und Molkenkur zu Bumsdorf und hatte jetzt zum erstenmal daselbst etwas erlebt, was des Berichtens wert war.

Du kleines, flatterndes Herz auf der Treppe, nicht wahr, das war eine schlaflose Nacht? Hinter der dünnen Wand schluchzte die Mutter, und der Vater lief auf und ab bis zum ersten Hahnenschrei, und du, du weintest und lachtest durcheinander und schwebtest in dem Mirakel von Mondenaufgang bis Mondenuntergang, um dann einen kurzen, unruhigen, ängstlichen Traum davon zu träumen. Nun war es Morgen, die Sonne war aufgegangen, man brauchte sich nicht mehr an der Nase zu zupfen, um sich zu vergewissern, daß man wach sei und seine fünf Sinne sämtlich beieinanderhabe: die Geschichte, welche Nikola nach der Residenz schrieb, war zweifellos wahr; die wilden Mohren hatten den Bruder Leonhard nicht erschlagen – er war heimgekehrt und schlief in der blauen Stube. Die Welt und die Zeit hatten mit einem Schlage sich geändert; nicht das Kleinste erschien mehr so, wie es gestern gewesen war; jeder Ton, jeder Schimmer und Schein hatten eine andere Bedeutung, und doch, wenn Baum und Busch, der Garten und das Feld über Nacht den grünen Rock aus- und einen blauen angezogen hätten, so wäre das durchaus von keiner Bedeutung und ganz und gar nicht merkwürdig gewesen.

»Es ist in der Tat eine merkwürdige Geschichte«, sprach aber der Vater Hagebucher, zum dreizehntenmal seine Pfeife in Brand setzend. »Man gibt sich alle Mühe, das Faktum mit Überlegung und Fassung zu behandeln; allein es will nicht gelingen. Mutter, nimm dich zusammen und halte den Kopf oben; sei vernünftig und wirf einem das Rechenexempel nicht noch mehr durcheinander – heule nicht, Alte, dazu ist doch wahrhaftig kein Grund – der Junge ist wieder da, das ist jedenfalls ein Trost, den wir fürs erste sicher ins Haben schreiben können, das Weitere muß sich ja wohl allmählich finden.«

»Mein Kind, mein Kind, mein armes Kind!« schluchzte die Mutter. »Wie habe ich mich um ihn gehärmt, und wie sieht er aus! Mein Kind ein Sklave – zwischen einem Ochsen und einem Kamel an einen Pflug gespannt! Und zehn Jahre lang nichts zu essen als saure Elefantenmilch und spanischen Pfeffer. O mein verlorenes Kind, mein Leonhard! Mein Kind ein schwarzer Sklav, ich fasse es nicht, ich fasse es nicht! Und daß wir ihn wiederhaben, daß er oben in seinem Bett liegt, daß wir hier mit dem Kaffee auf ihn warten, das kann ich, Gott mag es mir verzeihen, noch weniger fassen.«

»Konfus müßte es den Besten machen; na, nur Ruhe, Ruhe; was hilft das Gezappel, es kommt alles zu einem Fazit«, brummte der Steuerinspektor. »Addieren und subtrahieren können ist zuletzt doch die Hauptsache, und die Kunst hat noch keinen Menschen im Stich gelassen, man muß sie nur richtig anzuwenden wissen. Guten Morgen, Herr von Bumsdorf – jawohl, es ist so – wir haben ihn wieder – er ist heimgekommen.«

»Gratuliere, gratuliere von Herzen!« rief der Ritter, sich halben Leibes über den Zaun lehnend. »Aber sagen Sie, Inspektor, trägt er denn wirklich einen Ring in der Nase?«

»Gottlob, das doch nicht!« rief die Mutter entrüstet. »Schlimm genug ists mit dem armen Kinde, aber einen solchen Jammer hat uns doch der Herr gnädig erspart.«

»Das Frauenzimmer aus der Residenz lügt wie gedruckt und verdirbt mir meine Mädchen dazu in Grund und Boden«, sprach der Herr vom Hofe. »Ich bitte ganz gehorsamst um Verzeihung, Frau Inspektorin – also ist die Geschichte von der grünen und gelben Tätowierung natürlich –«

»Auch erlogen!« schloß die Mama. »Schicken Sie mir nur Fräulein Nikola, Herr von Bumsdorf; ich werde ihr meine Meinung sagen. Das arme Kind, als ob es nicht schon genug unter den Mohren und Heiden erduldet hätte.«

»Die ganze Gegend auf sechs Meilen in der Runde schlägt einen Purzelbaum über diese Geschichte!« rief jetzt der Ritter von Bumsdorf im hellen Enthusiasmus. »So etwas ist ja noch gar nicht dagewesen; kein Mensch hat es für möglich gehalten, das geht über alle Zeitungsblätter und Romangeschichten von Eduard und Kunigunde, über den Gehörnten Siegfried, die Gartenlaube und den ganzen Alexander Dumas. Hagebucher, alter Freund, Sie sind ein glücklicher Patron, und wenn es Ihnen ansteht, so vertausche ich auf der Stelle meinen Leutnant gegen Ihren Afrikaner.«

»Wir haben beide in dieser Hinsicht das Fazit noch nicht gezogen, Herr von Bumsdorf«, sagte der Steuerinspektor. »Daß der Junge aber wieder da ist, ist freilich ein gutes Ding, schon der Alten wegen. Wir haben böse Nächte durchlebt diese Jahre durch; aber wer kann sagen, was wir anjetzo zurückempfangen haben? Nun, wir wollen den angenehmen Morgen dankbarlichst genießen; es ist gewißlich eine große Freude, wenn auch eine große Verwirrung, eine merkwürdige Konfusion. Da gehen alle vier Spezies durcheinander, daß es einem vor den Augen schwimmt; wenn das Exempel Kopf und Fuß haben wird, so wollen wir weiter davon sprechen.«

»Es ist wahr«, sprach der Ritter, »man weiß niemals, wie Petz nach Hause kommt. Mein Leutnant hat mir auch häufig genug das Gaudium am Wiedersehen raffiniert verdorben. Na, man wird ja schon sehen, was man erleben soll, Inspektor; – jedenfalls wünsche ich immer wieder aus vollem Herzen Glück, und ich denke, es weiß ein jeder, wie ich es meine.«

»Ja, das wissen wir«, sagte die Mutter Leonhards, und dann ging der Ritter von Bumsdorf, seine Roggenfelder zu besehen, und überließ die Familie Hagebucher ihrer Aufregung und zitternden Unruhe. Der Steuerinspektor gab es auf, seine Pfeife im Brande zu erhalten, er setzte sie fort und trug seine »Irritation« zu seinen Spargelbeeten, die Mutter trug ihr klopfendes Herz in das Haus, und Lina machte ihr neben sich Platz auf der Treppenstufe, und beide waren überzeugt, nie in ihrem Leben auf solche Weise gehorcht und so viel, so viel durcheinandergedacht zu haben. Wir aber, indem wir den seltsamen Wanderer, dessen Spur wir in Leipzig verloren und den wir in Bumsdorf wiedergefunden haben, um dieses Lauschen und Gedankenspiel auf der Treppe sehr beneiden, wenden uns zu ihm selber.

Er lag selbstverständlich noch im Bette, und man braucht eben nicht gleichfalls aus der Gefangenschaft im Tumurkielande zurückgekehrt zu sein, um sich mit Genauigkeit in seine Gefühle und Stimmungen versetzen zu können. Epimenides, die sieben Brüder von Ephesus, welche unter der Regierung des Kaisers Decius in die Höhle gingen und unter der Regierung des Kaisers Theodosius, einhundertfünfundfünfzig Jahre später, wieder herauskamen, und zuletzt Meister Rip van Winkle haben uns längst befähigt, ihm in allen seinen Empfindungen gerecht zu werden.

Er lag auf dem Rücken und hatte beide Hände unter den Hinterkopf geschoben; er schnarchte, und Mutter und Schwester hörten ihn schnarchen. Jetzt zuckte er, wie von einem elektrischen Funken getroffen, und fuhr jählings empor, meinungslos, halb erschreckt um sich herstarrend – mit einem Seufzer sank er zurück und sah zweifelnd, ohne sich zu bewegen, auf den von der Sonne durchstrahlten Fenstervorhang. Eine Ahnung ging ihm auf, wo er sich befinde, und allmählich, ganz allmählich wurde diese Ahnung zur sichersten Gewißheit, und die Furcht, den Dämonen der Nacht wieder einmal zum Spielzeug gedient zu haben, verschwand nach und nach; die Lippen zitterten, und es ging etwas über das verwilderte Gesicht, über die benarbte Stirn, was nichts mehr mit dem Königreich Dar-Fur zu tun hatte. Leonhard Hagebucher hatte sich aufgerichtet und horchte und rief dann:

»Mein Gott, da sind ja wieder einmal die Erdflöhe dem Alten über das junge Gemüse geraten! Mein Gott, mein Gott!«

Und dann sank er wieder zurück und legte beide Hände auf das geschwärzte Gesicht, und dann – dann hat er geweint, trotzdem daß er ein starker Mann und nahe an sechs Fuß hoch war und mehr erlebt hatte als das ganze Dorf Bumsdorf und die Stadt Nippenburg dazu.

Gestern waren es Abu Telfan, die schwarzen Freunde mit der Peitsche aus der Haut des Rhinozeros, Moskitos, Riesenschlangen, Kopfabhacken, Bauchaufschneiden, Sumpffieber, Affen- und Gallaneger-Braten. Heute hieß es Bumsdorf, Elternhaus, deutsches Kaffeebrennen, deutscher Westwind – Spatzen – Schlafrock und Pantoffeln, das war der Unterschied!

Draußen auf der Treppe flüsterte Lina:

»Horch, Mama, er regt sich, er ist erwacht!«

Und beide dumme Dinger erhoben sich schwindelnd und kratzten an der Kammertüre und riefen zwischen Lachen und Weinen: »Guten Morgen, Leonhard!« Und Leonhard rief etwas ganz Ähnliches zurück, hinzufügend, daß er in fünf Minuten bei ihnen sein werde. Darauf war es, als sei in dieser verflossenen Nacht ein neues Volkslied in einem der Schwalbennester unter dem Dachrande geboren worden und nehme jetzt seinen Flug in die Welt hinaus – es war aber nur Fräulein Lina Hagebucher, welche singend die Treppe hinunter- und hinaus in den Garten sprang und ihren Vater an den Schößen seines Schlafrocks aus seinen Erbsenfeldern hervorzog.

»Er wird sogleich kommen, er wird sogleich hier sein!«

»Schön!« sprach der Alte, die Brille zurechtrückend. »Es soll mich wundern, wie er bei Tageslicht aussieht; gestern in der Abenddämmerung und beim Lampenschein – nun, wir wollen sehen.«

»Das wollen wir, Papa!« rief Lina und richtete sich mit glänzenden Augen empor.

»Erwacht, erwacht, erwacht!« rief Leonhard, seine Mutter unter der Haustür in die Arme schließend und sie küssend, grade unter dem alten wackern Worte: Gesegnet sei dein Eingang und dein Ausgang.

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