Wilhelm Raabe
Pfisters Mühle
Vierzehntes Blatt
eingestellt: 4.8.2007
Ich trug mein sommertagsmüdes, schlaftrunkenes Weiblein mehr, als daß ichs führte, in unser Sommernest, das noch vor Sommersende wie ein ander Schwalben- oder sonstiges Wandervögelnest mit einer dummen, langen Stange unterm Dachrande weg für alle Zeit herabgestoßen werden sollte. Und nun ist es mir heute auf dem langweiligen Papier, als trage ich sie in den Herzpunkt, die volle Mitte meiner acta registrata, der Regesten von Pfisters Mühle.
Es wurde aus
Abend und Morgen der zweite Weihnachtstag, und Felix Lippoldes, der sich und uns versprochen hatte, dem Greuel mit auf den Grund zu kommen, das heißt uns auf unserer unheimlichen Entdeckungsfahrt stromauf von Vater Pfisters Mühlwasser zu begleiten, ging wirklich mit.
Er kam unter dem dritten Glockengeläut durch einen dichten Nebel nach der Mühle und wartete, an meines Vaters Schenktische auf einem Faß sitzend, blödselig in Geduld oder Stumpfsinn darauf, daß der Nebel sich lege, und
wir, Doktor Adam Asche und ich, bereit seien.
Das letztere war bald der Fall, auf das erstere hätten wir den ganzen Tag vergeblich warten können. Der graue Dunst stieg weder, noch fiel er. Er blieb liegen, wie er lag, und es war ihm kein Ende abzusehen; ich aber habe selten ein verdrossener, grimmiger Gesicht erblickt als das meines Freundes Adam bei seiner ersten Begrüßung, sowohl mit dem armen Poeten drinnen wie mit der grauen, feuchtfrostigen Welt draußen.
»Das sage ich
Ihnen, Dichter, Denker und Doktor«, brummte er, »auf den Tisch steigen wir heute morgen nicht. Und du, Junge, bilde dir ja nicht ein, daß ich nach Pfisters Mühle herausgekommen sei, um mir Weltuntergangsgefühle aus deines Vaters verstänkerter Kneipidylle herauszudestillieren. Idylle hin, Idylle her; trotz Weihnachten, Ostern und Pfingsten in einer Wehmutsträne habe ich jetzt die Absicht, ruhig unter den Philistern auf gegebenem, bitter realem Erdboden so gemütlich als möglich mit zu
schmatzen, zu schlucken, zu prosperieren und möglicherweise auch zu propagieren. Zum Henker, am liebsten wär mirs jetzt, ihr zwei Phantasienarren säßet mit Vater Pfister im Gotteshause, lobtet den Herrn und alle seine Werke und hättet mir allein diese gegenwärtige Auseinandersetzung mit den Lebens- uns Kulturbedingungen des Moments überlassen. Da ihr aber einmal da seid, also vorwärts - hinein in den Schmaratz! Nehmen Sie die Rumflasche und das Glas da fort, Samse, und geben Sie mir Ihren Arm,
Don Feliciano. Das Mikroskop brauchen wir heute nicht, Ebert; aber da, Samse, den Flaschenkorb können Sie schleppen - Sie, Lippoldes, brauchen aber nicht aufzuhorchen, die Pullen sind leer, und der Stoff, mit dem ich sie jetzt zu füllen gedenke, stammt nicht aus dem Brunnen Melusinens, auch nicht aus dem fons Bandusius und am wenigsten aus Ihrer Hippokrene.«
Wir verließen den Mühlgarten nunmehr durch ein mir seit meinen frühesten Lebensjahren wohlbekanntes Loch in der Hecke und
wanderten am Uferröhricht über feuchtes Wiesen- und holperichtes Ackerland den Fluß aufwärts. Drei oder vier Anbauerhäuser des Dorfes lagen noch etwas weiter hinauf und reichten mit ihren Gärten bis an den Bach.
Das eigentliche Dorf liegt, wie jeder weiß, der Pfisters Mühle kennt oder kannte, einige Büchsenschüsse weit unterhalb derselben. Hoffentlich wird es noch ungezählte Jahre länger als meines Vaters liebes Haus an seiner Stelle zu finden sein.
»Ist denn das Ihr
Fräulein Tochter, Doktor Lippoldes?« fragte plötzlich Asche, eine Flasche blaugrauen, schleimigen Flußwassers, die ihm Samse eben zwischen dem dürren, mit »chlorophyllfreien Organismen« behängten Uferschilf gefüllt hatte, in unsern Flaschenkorb versenkend.
Eine weibliche Gestalt wars, die im graublauen Nebel in dem vor der letzten Häuslingswohnung sich herziehenden übelzerzausten winterlichen Kohlgarten unter einem Baume stand.
»Singt Weide, grüne Weide!« schrillte der
Poet. »Seid Ihr es, Fräulein, mit Fenchel, Raute und Aglei - mit Hahnfuß, Nesseln, Maßlieb, Kuckucksblumen - mitten im dänischen Winter? Bist du es, mein Kind Albertine?«
Die schlanke Gestalt im kümmerlichen Kleidchen, dicht gehüllt in ein graues Tuch, näherte sich durch den melancholischen Dunst, neigte sich vornehm unseren Grüßen, und Albertine Lippoldes sagte lächelnd:
»Aber, Papa, dein Husten! Nach allen vier Weltgegenden habe ich dir wieder meine Sorge um deinen
Katarrh nachtragen müssen! Es ist sehr unrecht von dir.«
»Jaja«, greinte der Dichter, »ich wollte euch auch ein paar Veilchen geben, aber sie welkten alle, da mein Vater starb. Sie sagen, er nahm ein gutes Ende. Na, natürlich! Was sollte er sonst noch nehmen können? Und - da - sieh dir nur die Herren genau darauf an, Kind: sie scheinen auch das nutzbare Ergebnis meines Menschendaseins in dieser vergnüglichen Welt in mehr als gelinden Zweifel zu ziehen.«
»Hören Sie jetzt
auf, mit diesem Unsinn wenigstens, Doktor Lippoldes!« schnarrte Doktor Asche. »Fräulein hat vollkommen recht, und in der warmen Stube sind Sie am besten aufgehoben. Ihre Veranlagung zur Unsterblichkeit und zum Schnupfen ist mir seit lange zur Genüge bekannt. Bleiben Sie mir mit Ihrem Esel von Hamlet dem Dämel gefälligst vom Leibe, und in Ihrem eigenen Interesse auch von Vater Pfisters Mühlwasser weg. Was, Maßlieb und Veilchen bei der Jahreszeit? Dänische Tropfen werde ich Ihnen morgen
anzuraten haben, und deutsche Kamille wird alles von Florens Kindern sein, was Fräulein O - Fräulein Albertine Ihnen zu bieten hat, wenn Sie wieder einmal nicht auf den guten Rat Ihrer besten Freunde hören und nicht auf der Stelle nach Hause gehen.«
Die junge Dame griff mit einem fast bösen Blick auf meinen armen Freund Asche, aber doch zugleich angstvoll nach der Hand ihres Vaters:
»O bitte, komm mit mir! Der Herr sagt es ja auch, daß es dir besser sein wird.«
»Nachher - mit den jungen Leuten, Kind! Sie sind selbstverständlich zum Frühstück bei uns eingeladen.«
»Oh!« rief Fräulein Albertine leise, nun nicht zornig und ängstlich, sondern im wirklichen Schrecken. »Aber Vater - die Herren - du weißt -«
»Wenn die Zeit langt, Lippoldes«, brummte Adam Asche gröblicher noch denn zuvor. »Jedenfalls drängt sie, wenn Vater Pfister bei seiner Rückkehr aus der Kirche seine Gastfreundschaft gegen mich nicht zu allen seinen übrigen
Plagen rechnen soll. Doktor Lippoldes - lieber ein andermal! Mein Fräulein - ich habe die Ehre!«
Er hob den zerdrückten, langgedienten Filz ein wenig von dem seltsamen, zerzausten Haarwulst und ließ ihn wieder darauf zurückfallen. Sodann beförderte er den ahnungslos gaffenden Samse mit seinem Flaschenkorbe vermittelst eines Winkes, der fast einem Rippenstoß glich, auf unserm Pfade stromaufwärts weiter und sich ihm nach, die handschuhlosen Fäuste tief in den Taschen seines Überrocks.
Doktor Lippoldes aber nahm meinen Arm und sagte:
»Dieser Mensch ist ohne Zweifel ein Grobian! Nun, aber der erste nicht, der mir im Leben begegnete. Ich mag ihn schon seit langen Jahren ganz gern, junger Pfister; unter den Flegeln mit Gemüt ist er mir einer der liebsten, und so mag auch er unter meiner bessern Bekanntschaft weiter mitlaufen. Kommen Sie, junger Mann, daß wir ihn nicht aus dem Gesicht verlieren. Er hat selbstverständlich keine Ahnung, wie sehr ich eben res mea agitur
sagen kann an Ihres Vaters vergiftetem Lebensquell. Mädchen, die Herren haben deine Einladung angenommen. Leihe mir deinen Arm, Knabe Lenker.«
Er hatte es wirklich nötig, daß er nicht nur geführt, sondern auch gelenkt wurde. Über die Schulter zurückblickend, sah ich noch, wie Fräulein Albertine die Hand an die Augen hob, ihr Tuch dichter um sich zusammenzog und dann zögernd der armseligen Behausung zuschritt.
Als wir die Vorangegangenen wieder erreicht hatten, meinte
Adam:
»Sie hätten was Besseres tun können, als Ihrer armen Tochter diesen Schrecken einzujagen, Lippoldes.«
»He he he«, kicherte der unzurechnungsfähige Gastfreund der Olympier. »Es soll mich in der Tat wundern, wie sie es anfangen wird, sich nicht zu blamieren. Merken Sie sichs, Eberhard Pfister, und halten Sie sich an ein solides Kopf- und Handwerk. Kinder von meinesgleichen, und wenn es die besten, lieben Mädchen wären, sind leider nicht cour- und tafelfähig da oben -
über den Wolken und Krähenschwärmen. Beim Zeus und allen seinen Redensarten nach der Teilung seiner Erde, mein Kind und gutes Mädchen hat wenigstens auch seine Freude an reinem Wasser auf dieser Erde, und ich halte es nicht weniger als mich und Ihren Papa, Vater Pfister, berechtigt, durch die chemischen Kenntnisse des Menschen da vor uns zu erfahren, wer uns dieses hier verpestet. Da kommt wieder ein halb Dutzend toter Fische herunter, Asche.«
Der Wasserbeschauer zuckte nur
verdrossener denn zuvor die Achseln, antwortete dem Poeten aber nicht. Doktor A. A. Asche hielt sich jetzt einfach an seiner Aufgabe und teilte nur mir dann und wann ein Minimum seiner Beobachtungen mit.
Mir aber kam es nicht zu, meinem Weibe in der Sommerfrische das Verständnis zu öffnen für saures Kalzium und saures Magnesiumkarbonat, für Kalziumsulfat und Chlorkalzium, für Chlorkali, Kieselsäure und Chlormagnesium.
»Ich bitte dich, bester Mann, hör auf«, sagte sie, meine
Emmy, nach dem ersten Versuch meinerseits. »Großer Gott, und das mußtet ihr alles riechen? Ja, da riecht es zu Weihnachten ja selbst bei uns in Berlin besser! Verliere nur weiter kein Wort mehr; ich kann mir wirklich Frau Albertine und deinen armen seligen Papa ganz genau vorstellen, auch ohne Doktor Asches gräßliche gelehrte Apothekerredensarten.«
Ich tat, offen gestanden, mir nicht weniger als ihr einen Gefallen damit, aufzuhören und uns den Sommertag nicht auch noch gar durch
unverständliche termini technici einer uns doch nur vom Hörensagen bekannten unheimlichen Wissenschaft zu verderben.
Kurz, wir sahen meines Vaters Mühlwasser je höher hinauf, desto unsaubrer werden, wir sahen noch mehr als einen auf der Seite liegenden Fisch an uns vorbeitreiben, und wir füllten, die Nasen zuhaltend, Samses Flaschenkorb und versahen jede einzelne Flasche mit einer genauen Bezeichnung der Stelle, wo wir die geschändete Najade um eine Probe angegangen waren.
Zweiundeinhalb Kilometer von Doktor Lippoldes Behausung gelangten wir dann nach der Welt Lauf und Entwicklung wie zu etwas ganz Selbstverständlichem zu dem Ursprung des Verderbens von Pfisters Mühle, zu der Quelle von Vater Pfisters Leiden; und Doktor Adam Asche sprach zum ersten Male an jenem Morgen freundlich ein Wort. Auf die Mündung eines winzigen Nebenbaches und über eine von einer entsetzlichen, widerwärtig gefärbten, klebrig stagnierenden Flüssigkeit überschwemmte Wiesenfläche mit der
Hand deutend, sagte er mit unbeschreiblichem, gewissermaßen herzlichem Genügen: »Ici!«
Jenseits der Wiese erhob sich hoch aufgetürmt, zinnengekrönt, gigantisch beschornsteint - Krickerode! Da erhob sie sich, Krickerode, die große, industrielle Errungenschaft der Neuzeit, im wehenden Nebel, grau in grau, schwarze Rauchwolken, weiße Dämpfe auskeuchend, in voller »Kampagne« auch an einem zweiten Weihnachtstage, Krickerode!
»Der reine Zucker!« rief Asche. »Da schwatzen die
Narren immerfort über die Bitterkeit der Welt. Da können sie sie niemals süß genug kriegen, und da - stehen wir, das Leid der Erde wiederkäuend, vor dem neuen Tor. Sie sind nicht Aktionär, Lippoldes - Vater Pfister auch nicht, und von dir jungem Bengel ist es ebenfalls noch nicht anzunehmen -«
»Du bist es aber auch nicht, Adam«, meinte ich, das ungeheuchelte Pathos des großen Chemikers unterbrechend; aber der - A. A. Asche - sprach ruhig: »Ich wollte, ich wäre es schon.«
Der arme Tragöde hing sich stumpfsinnig lächelnd mir fester an den Arm, und so umschritten wir den wohl zwanzig Morgen bedeckenden künstlichen Sumpf und gelangten unter der Mauer der großen Fabrik zu dem dunklen Strahl heißer, schmutzig-gelber Flüssigkeit, der erst den Bach zum Dampfen brachte und dann sich mit demselben über die weite Fläche verbreitete, die meine nächsten Vorfahren nur als Wiese gekannt hatten.
»So ist es nicht unerklärlich, daß beim Wiedereintritt des Wässerleins
in deines Vaters Mühlwasser, mein Sohn Ebert, das nützliche Element trotz allem, was es auf seinem Überflutungsgebiete ablagerte, stark gefärbt, im hohen Grade übelriechend bleibt. Das, was ihr in Pfisters Mühle dann, laienhaft erbost, als eine Sünde und Schande, eine Satansbrühe, eine ganz infame Suppe aus des Teufels oder seiner Großmutter Küche bezeichnet, nenne ich ruhig und wissenschaftlich das Produkt der reduzierenden Wirkung der organischen Stoffe auf das gegebene Quantum schwefelsauren
Salzes«, sagte Adam Asche. »Und nun, denke ich, können wir wieder nach Hause gehen«, fügte er hinzu, indem er die letzte Flasche aus Samses Flaschenkorb gefüllt mit warmem, leise dampfendem Naß aus der Abflußrinne von Krickerode mit fast zärtlicher Kennerhaftigkeit gegen den grauen Feiertagshimmel und vor das linke, nicht zugekniffene Auge prüfend erhob.
»Es ist freilich recht frostig und auch nicht der Humor in dem Dinge, den ich mir davon versprochen hatte«, murmelte Doktor Felix,
in seinem abgetragenen Winteroberrock die Schultern zusammenziehend. »Ich habe Sie vor nicht allzu langer Zeit auch noch als einen andern gekannt, Adam, und ich werde mich auch Ihnen nicht mehr einer derartigen Expedition in den allzu gesunden Menschenverstand als Begleiter und Chorus anhängen. Ich hatte mich auch in dieser Angelegenheit auf Sie gefreut, Asche; aber mein Gedächtnis ist leider schwach geworden, und ich habe mich alle Tage von neuem darauf zu besinnen, wie alt ihr junges Volk und
wie vernünftig und langweilig ihr seid.«
Nun krallte er sich mit der Linken in meinen Kragen und streckte den dürren rechten Arm und die Faust aus dem schäbigen Ärmel weit vor gegen das phantastischer als irgendeine Ritterburg der Vergangenheit mit seinen Dächern und Zinnen, seinen Türmen und Schornsteinen im Nebel des Weihnachtstages aufragende große Industriewerk und rief hell und heiser:
»Sieh es dir an, Knabe, und finde auch du dich mit ihm ab, wie der da -
wissenschaftlich oder als Aktionär. Kind, habe dreist wie die andern Furcht, dich ihm gegenüber lächerlich zu machen, und renne dir ja den Schädel nicht dran ein mit irgend etwas drin, was über der Zeit und dem Raume liegt. Folge du unserm Rate, so wirst du etwas vor dich bringen; nur sieh dich nicht um nach dem, was du vielleicht dabei hinter dir liegen lässest. Ich aber werde jetzt eurem Rate folgen, nach Hause gehen und unterkriechen und mich mit nützlicher Festtagsnachmittagslektüre
beschäftigen. Meine eigene Bibliothek ist mir, wie du weißt, Asche, mit mehrerem andern im Laufe des Lebens abhanden gekommen, ich bin bei meinem jetzigen Landaufenthalt einzig auf die meines Bauern angewiesen, auf den Kalender vom laufenden Jahr und auf ein altes Buch im Fach über der Tür, das mir mein Mädchen herunterholen mag. Uralte jüdische Weisheit und Prophezeiung, auf die ihrerzeit auch niemand geachtet hat! Rate dir ebenfalls zu der Lektüre, wenn dir einmal alle andere abgestanden,
stinkend und voll fauler Fische vorkommen wird, wie deines Vaters Mühlwasser, Ebert Pfister! Zephanja im ersten Kapitel Vers elf: ›Heulet, die ihr in der Mühlen wohnet, denn das ganze Krämervolk ist dahin, und alle, die Geld sammeln, sind ausgerottet!‹«
»Hoffentlich fürs erste noch nicht«, brummte mein Freund Adam, wie es schien, gänzlich unberührt von dem unmächtigen Pathos unseres beklagenswerten Begleiters. »Was aber das Heulen in den Mühlen anbetrifft, na, so stehen wir ja grade deswegen hier mit blauen Nasen im Erd- und Ätherqualm. Ich kann deinem Vater leider nicht zu seinem alten, fröhlichen Dasein verhelfen, Ebert; Sie aber, Lippoldes, dürfen sich schon ganz ruhig mit Ihren Idealen zum Vater
Pfister auf die harte Bank in der harten Schule des Lebens setzen. Was beiläufig mich angeht, Ebert Pfister, so meine ich, der beste Mann wird immer derjenige sein, welcher sich auch mit dem schofelsten Material dem gegenüber, was über der Zeit und dem Raume liegt, zurechtzufinden weiß. Zu Ihrem ›Alarich in Athen‹ und ›Schneider in Straßburg‹ konnten Sie meinen Senf nicht gebrauchen, Doktor; der Vorschlag, in Kompanie mit mir aus Pfisters Mühle ein Gedicht zu machen,
würde Ihnen heute nur lächerlich vorkommen; Sie sind mein Mann, Samse, nehmen Sie mir den Korb da in acht, und marsch nach Hause. Die unsterblichen Götter aber mögen mir meinen Willen lassen, ich - lasse ihnen ja auch den ihrigen.«
Er stiefelte dem getreuen Knecht Samse voran, flußabwärts, und ich suchte mit dem verschollenen Poeten nachzufolgen. Das Wort, daß es besser gewesen wäre, wenn der letztere zu Hause und im Warmen sich gehalten hätte, bewahrheitete sich in bedenklicher Weise
immer mehr.
Ach, er paßte ganz, nur zu sehr in den Tag die Witterung, die Beleuchtung, und deshalb um so dringlicher an den warmen Ofen und unter die lieben, hellen, sorglichen Augen seiner Tochter! Immer tiefer schien ihm der Frost in die vorzeitig mürben Knochen zu dringen, und mit zitterndem Finger wies er auf den jüngern, gesundern Mann im Nebel vor uns, und mit vor Erregung bebender Stimme rief er:
»Und ich habe ihn einmal mit zu denen gezählt, für die ich in meinen
guten Stunden zu leben glaubte! Ich habe ihn, als er in deinem Alter war, mit glänzenden Augen vor meiner Tür gehabt und mit Tränen in den Augen regungslos auf seinem Stuhl an meinem Tische! Nun bin ich ihm der kindische Narr, der blöde Wirrkopf, der schwache Phantast, und er schnauzt mich an und glaubt, verständig zu mir zu reden und mich zur Vernunft zu bringen, und er überhebt sich mehr, als ich mich je in meinen besten Tagen überhoben habe. Wie es ihn heute kitzelt, wenn er sich für sein
junges, dummes Pathos rächt und den alten Lippoldes unter seine Kuratel nimmt und ihn seinerseits zum Schluchzen bringt! Rufe ich ihn jetzt um und er hält es der Mühe wert, sich umzusehen, so wird er von pathologischen Vorgängen reden und ganz genau wissen, was mir auf Nerven oder Tränendrüsen wirkt, und er hat recht; recht hat er, der junge Mann! Zehn Jahre jünger - zwanzig Jahre jünger, und mit den jüngsten Erfahrungen des Lebens von vorn beginnen! O Eberhard Pfister, wenn nur nicht diese
schöne Festtagslandschaft, die Welt um uns her, allerlei Staffage zur künstlerischen Vollendung nötig hätte! Und wenn es nur nicht so entsetzlich gleichgültig wäre, von welchem Hintergrunde wir uns abheben und wie wohl oder übel wir uns persönlich auf dem Bilde fühlen!«...
Dies war nun ganz wie Emmys tiefsinniges Wort: »Wo bleiben alle die Bilder?« - Der arme, gequälte, verloren gegangene Mann, der Poet, und mein liebes, unpoetisches, gutes kleines Mädchen standen vor derselben Frage,
und - ich mit A. A. Asche und den übrigen ebenfalls, was wir uns auch sonst einbilden mochten. -
Sie hatte sich seit Stunden nicht gerührt in unserm Sommernest unter dem Dachrande von Pfisters Mühle - Emmy. Sie hatte auch im glücklichsten, unschuldigsten, gesunden Vormitternachtsschlaf gelegen, aber wer sagt es, wieviel von den Bildern, die mir nächtlicherweise am Tisch im Stübchen neben der Kammer über das Papier gegangen waren, ihr im Traum zu eben solchen Wirklichkeiten wurden, wie
die wirklichsten Ergebnisse des wachen, lebendigen Tages?
Ein Faktum ist, daß sie (immer meine Frau), als bald die Hähne im Dorfe krähen wollten und der erste kühle Hauch aus Morgen den Vorhang neben mir bewegte, sich auf ihrem Bett regte und sich auf die Hand stützte und murmelte:
»Ich wollte wirklich, du brächtest ihn jetzt bald endlich wieder an den warmen Ofen, Herz!... Die arme Albertine!... Aber so seid ihr Männer, einerlei, ob ihr unsere Väter oder ob ihr unsere
Männer seid. Papa machte es gradeso improvisiert, wenn er mir am liebsten meinen höchsten Abscheu, seinen sogenannten jungen Freund Buckendahl, zum Frühstück mitbrachte. Wir hätten uns gegenseitig auffressen können, und er, Assessor Buckendahl, mich aus wirklich ernst gemeinter Zuneigung. Wie zog sich denn aber Albertine aus der entsetzlichen Verlegenheit, und was hatte sie euch vorzusetzen in ihren damaligen Umständen?«
Ich ging auf den Zehen hin und sah das Kind wieder im tiefsten,
lächelndsten Schlummer liegen, und ich ging trotz dem ersten Streif grauen Morgenlichtes im Osten noch einmal zu meinem Schreibgeräte zurück. Ja, so sind wir Männer dann und wann, selbst bei den behaglichsten Verlockungen, wenn uns etwas auf den Nägeln und der Seele brennt: ich mußte in dieser Nacht noch mit der Geschichte von unserm Weihnachtsgange nach Krickerode zu Ende kommen, gleichviel, ob ich Emmy mündlich oder mir schriftlich davon erzählte! -
Ach, wäre es an jenem
Wintertage nur so leicht gewesen, den Doktor Lippoldes zum warmen Ofen zurückzubringen, wie Emmy es sich in ihrem Sommernachtstraum vorzustellen schien! Zu meinem Schrecken merkte ich, daß ich allein den Mann nicht weiterzuführen vermochte. Er schnatterte jetzt vor Frost und sprach immer seltsamere Dinge. Es blieb mir nichts übrig, als Asche um Beistand anzurufen.
Der blieb denn auch stehen, zuckte die Achseln, sah sich den Poeten von neuem an und murmelte:
»Kann man es den
Leuten verdenken, wenn sie sich was drauf zugute tun, daß sie stets ganz genau wissen, was unsereinem gegen Schluß der Komödie zu passieren pflegt?«
Er legte mit einer wahrhaft nichtswürdigen Fratze den grimmig-possierlichen Akzent auf die Worte »Leute« und »unsereinem«, und meinte dann mit vollkommen gleichgültiger Miene:
»Wir haben ihn natürlich so rasch als möglich - lebendig oder tot - nach Hause zu schaffen; ich kann dem armen Mädchen nicht darüber weghelfen. Nur
betrunken ist er diesmal nicht. Stellen Sie den verdammten Kober weg, Samse. Es wird ihn heute am heiligen Feste hoffentlich niemand uns stehlen. Laufen Sie vorauf zu Fräulein Lippoldes und bestellen Sie ein Kompliment - zum Henker, nein, warten Sie; hier bin ich doch zu wenig nütze, Ebert; - greifen Sie dem Elend unter die Arme, Samse; ich werde vorausgehen, das Bett zu wärmen und das Fräulein vorzubereiten.«
»Ein Wort noch, Herr Doktor!« sprach Samse. »Was meinen Sie
hierzu?« fragte er, aus der Tasche seiner Zottenjacke eine flache Flasche mit einer Flüssigkeit vorlangend, die nicht meines Vaters Mühlwasser entnommen war. »Ich habe wohl gehört, Herr Doktor -«
»Recht haben Sie gehört! Alter Praktikus, weshalb haben Sie davon nicht gleich gesagt? Alle Wetter, selbstverständlich! Lassen Sie riechen - jawohl, Vater Pfisters echtester Nordhäuser. Wir brauchen ihm ja das nur zu zeigen, um ihn gegen jede See von Plagen wenigstens für den Moment mit Wehr
und Waffen auf die Beine zu bringen.«
Es verhielt sich leider Gottes wirklich so. Der kranke Mensch in dem unseligen, genialen Menschenkinde griff mit einem fast tierischen Laut nach Samses »Buddel«, zog den Inhalt des letztern gierig in sich hinein und - fühlte sich wieder als Mensch, wie er sich selber ausdrückte.
»Ich gebe dir mein Wort darauf, Eberhard Pfister«, murrte Adam Asche mir ins Ohr, »der Mann geht auch nicht an Krickerode zugrunde. Ich will es keine Lüge
nennen, wenn er derartiges behauptet, aber er irrt sich unbedingt. Ich wollte, ich könnte dieses auch von deinem Vater sagen. Nun, kommt jetzt ruhig mit dem Unglück nach; ich werde doch etwas rascher voraufgehen und dem armen Mädchen ein Wort zur Beruhigung sagen.«
Er verschwand im Nebel flußabwärts, und Samse flüsterte schlau, mit dem Finger an der Nase:
»Ebert, ich bin doch nicht umsonst, seit ich vernünftig denken kann, Knappe, Sommergarten- und Winterpläsier-Garçon, und
was sonst so zu unserm Meister und Anwesen gehört, gewesen! Herr Doktor, na, es ist Ihnen jetzt wohln bißchen besser zumute? Also denn, wenns beliebt, die paar Schritte noch aushalten!... Ich denke, den Korb mit dem Giftwasser nehmen wir doch lieber mit, Ebert; - der Satan trau dem Fabriklervolk da hinter uns, selbst am hochheiligen Festtage. Es treibt sich immer was von ihnen an unserm ruinierten Nahrungsquell im Busch und Röhricht um, und wärs auch nur auf dem Anstande nach unserm krepierten
Fischstande. Dem Jammervolk muß ja jedwede Viehseuche, wie Herr Doktor Asche vorhin sagte, reiner Zucker sein. Sie wären imstande und söffen uns ihre eigne Schandbrühe aus, bloß wegen Vater Pfisters alten Etiketten an den Flaschen!«
Felix Lippoldes hatte weder von dem Gemurr des Chemikers noch von Samses Zufriedenheit mit sich und seinen klugen Bedenken in betreff anderer Notiz genommen; er zitierte aus seinen Dramen und hielt meinen Arm jetzt nur deshalb fest, um eindringlicher auf
mich hineinzitieren zu können. In sonoren Jamben redete er von Sonnen, Palmen, Zinnen, Türmen, Frauen, Helden und Heeren; und die Leute, von denen vorhin Adam Asche redete, würden sicherlich gesagt haben: »Wie gut er sich jetzt auf seinen Beinen hält!«, wenn sie bei uns gewesen wären unter den Weiden am faulen Strom, auf dem Rückwege von Krickerode nach Pfisters Mühle. Einige würden sich vielleicht auch des Wortes »Stelzen« bedient und sich einiges auf den witzigen Doppelsinn zugute getan haben.
- Ich aber gedachte meiner Kindheit und frühesten Jugend, und wie in jenen Tagen Felix Lippoldes über meinem Gesichtskreise wie eine Sonne leuchtete, wenn ich von Studiosus Asche und der Grammatik freigegeben und in meines Vaters bunten, wimmelnden, fröhlichen Lebensgarten von neuem losgelassen wurde.
Ja, er war in seinen glücklichen Tagen dann und wann auch ein Gast Vater Pfisters und hatte merkwürdig ungestört und ununterbrochen das große, phantastische Wort in Pfisters Mühle.
Philister mit Frauen und Töchtern, Bürger und Bürgerinnen mit ihren Kindern wie ich damals, höhere und niedere Beamtete mit ihren Damen und Kinderwagen, selbst die Vorstände und Vorsteherinnen der respektabelsten Vereinigungen: für öffentliche Gesundheitspflege - für Verschönerung der Umgegend der Stadt - für Verbesserung des Loses entlassener Strafgefangener - gegen den Mißbrauch geistiger Getränke - gegen die Überhandnahme des Vagabundentums - für, für, für und gegen, gegen, gegen - ließen ihn
reden, hörten ihm, wenn auch erstaunt, so doch nicht ungern zu und waren so ratlos und ungewiß in ihren Gefühlen und ihrer Stimmung gegen ihn wie ich nun als erwachsener junger Mensch im Nebel und Rauhfrost des Wintertages auf diesem Wege zum Anfang des Endes von Pfisters Mühle.
Ja, sie hatten beide ihre guten Tage hinter sich, der Müller und der Poet. Die Quellen und Ströme ihres Daseins waren ihnen beiden abschmeckend, trübe und übelriechend geworden, und es war ihnen wenig damit
geholfen, daß wir wußten, womit das zusammenhing und wie es durchaus nicht etwa geschah, weil die Welt aus ihrem Geleise geraten wäre.
Das sind nun freilich Reflexionen, wie sie der Mensch beim nachträglichen Aufzeichnen seiner Erlebnisse macht, wie sie ihm aber nur selten in Begleitung der Erlebnisse selber kommen. Ich war damals ganz einfach auf dem Rückwege zu meines Vaters verödetem Haus und Garten dem armen Felix behülflich, seine Wohnung zu erreichen, und es war mir sehr
angenehm, daß mir Adam und Albertine entgegenkamen, um mir die Verantwortlichkeit für das letztere von der Schulter zu nehmen.
Mein Weib in seinem Kinderschlaf und lieblichen Tagleben hat gottlob kaum eine Ahnung davon, wie gut sie es gehabt hat gegen ihre nunmehrige beste Freundin Frau Albertine. Es war gerade nicht angenehm, zur Erholung mit auf Papas sonderbares Kirchhofs-Spaziervergnügen angewiesen zu sein; aber einem toten Mann selber auf seinen unheimlichen Spaziergängen durch
den kalten, klappernden, rasselnden, klirrenden, mitleidlosen Werkeltag Gesellschaft leisten zu müssen, war doch noch etwas schlimmer, und Fräulein Albertine Lippoldes hatte nur dazu auf ihrem eigenen Wege durch die Welt haltgemacht und war nur deshalb aus der Fremde nach Hause zurückgekehrt.
»Da kommt Fräulein Tochter, Herr Doktor, und nun sehen Sie nur mal, welche Angst sie wieder um Sie hat!« rief Samse. »Und Herr Doktor Asche hinter ihr sollte sich wirklich die Mühe, sie zu
beruhigen, nicht machen. Es hilft ihm ja doch ganz und gar nichts. Nun sehen Sie nur das liebe Gesicht! Ich bin gewiß für Pfisters Mühle in ihrem Jammer, aber diese Angst- und Unglücksmiene der lieben Dame geht doch noch drüber, Ebert.«
»Da bist du ja, Kind - und Sie auch, Freund Adam! Also - ein Glas Madeira und eine Gabel Hummersalat, meine Herren. Du hast vorgesorgt, Tochter deines Vaters - Hebe unter dem Strohdach? Meine Herren, wenn es der feinste und höchste Egoismus ist, sich
zu sagen: Du machst ein Kunstwerk für hundertundfünfzig durch die Welt verstreute Seelen, die für dich sind, so ists ungemein angenehm, sich nach einem Morgen wie der heutige zu vier zu Tische zu setzen. Was schneiden Sie mir wieder für eine Fratze, Adam? Es wird uns alles zugeteilt; ich habe mir mein Leben und Dasein sowenig selbst gegeben, wie Sie sich das Ihrige. Kannst dich darauf verlassen, Ebert; jeder bekommt das Kostüm und Werkzeug, das er nötig hat zu seiner Rolle in der Welt. Niemand
ist da ausgenommen. Niemand! Ich auch nicht. Auch nicht die Kinder, die in limbo infantum schwimmen; nicht die flüchtigste Erscheinung und nicht die dauerndste. Es gibt nur aufgedrungene Pflichten, Genüsse und Versündigungen. Die Richter sitzen zu Gericht, aber es hat noch nie ein Tribunal oder einen Menschen gegeben, die über einen andern Menschen hätten Urteil und Recht sprechen können. Ehrbar, ehrbar, wenn ich bitten darf; - nicht zu dumm aussehen, Samse - nicht zu gescheit, ihr andern! Aber
was kommt es auf eure Gesichter an? Die kleine, hülflose, offene Hand am schlafenden Kinde ists, die die Welt von Generation zu Generation sicher weitergibt. Also ein Glas old dry, meine Herren. Da sind wir ja wohl wieder angelangt an den Grenzen unseres Reiches und fordern Euch gnädigst auf, Adam Asche, unsere Prinzessin Tochter über die Schwelle zu führen. Ei, es weiß kein Mensch genauer als ein König und ein Poet, wie wenig der Erde Pracht und Herrlichkeit bedeutet. He, he, da läge noch ein
Buch, Asche: De tribus imperatoribus - Von den drei großen Herren! Der König - der Dichter und - der Vorstand der Irrenanstalt, und der letzte als der größeste! Was sind alle Weltherrschaften gegen das ungeheure Reich, das sich dem letztern in den Köpfen seiner Untertanen in Wundern, Schönheiten und Schrecknissen ausbreitet und das er zusammenhalten und regieren muß. An die Zigarren hast du hoffentlich auch gedacht, Albertine?...«
So ging das fort und fort unter dem frostigen, grauen
Himmel, und an dem trüben Fluß zwischen den Schlehenhecken und Büschen - Gemeinplätze, seltsame Gedankenblitze, Erinnerungen an vergangene üppige Tage und Genüsse. Für uns aber handelte es sich nur darum, dem alten, schlafwandelnden Kind mit der wahrlich hülflosen, offenen Hand in seinen gegenwärtigen Nöten so gut als möglich zu helfen und seiner Tochter noch mehr. Wir konnten wirklich jetzt von keiner seiner vielfachen Begabungen, das Leben »groß aufzufassen«, Gebrauch machen. Es handelte sich
nur darum, ihn in der ärmlichen Bauernstube, die ihm und seinem Kinde zum letzten Unterschlupf diente, im schlechten Tagelöhnerarmstuhl hinter dem gottlob warmen Ofen niederzudrücken.
Wie seine Tochter das Leben auffaßte, davon konnte damals nicht die Rede sein; doch am Nachmittag, es fing eben an zu schneien, führte mich A. A. Asche noch einmal unter die Kastanienbäume von Pfisters Mühlengarten, faßte mich an der Schulter, schüttelte mich und sagte:
»Das ist ein prächtiges
Mädchen, und es scheint mir die höchste Zeit zu sein, ein wohlhabender Mann zu werden. Entschuldige mich nachher bei deinen Leuten da drinnen; ich fahre heute abend noch ab, denn ich halte es wirklich für die Pflicht der anständigeren Menschen, die Ströme dieser Welt nicht bloß den andern zu überlassen. Deinem Vater werde ich das ihn betreffende Ergebnis der Erfahrnisse des gestrigen und heutigen Tages von Berlin aus schicken. Überlege es dir, überlege es mit ihm, ob es ihm das brave, gute Herz
viel erleichtern wird, wenn er sich damit an einen Advokaten wendet.«