Frei Lesen: Gedichte

Kostenlose Bücher und freie Werke

Kategorien


Gedichte

Felix Dahn Aus dem Wald – an den Fjord – in die Meerfluth–:     Er wich nur Schritt um Schritt, Da bezwang ihn endlich die Speerfluth,     Die ihm blutge Wunden schnitt. Und von Lanzen bedeckt und von Wogen,     Zusammenbrach er zuletzt. Ein Mönch ...
Felix Dahn Nur Eine fern von Allen     Und scheu bei Seite stund: – Ihre schwarzen Hare wallen,     Es trotzt ihr rother Mund: »Ich kann nur ungrisch singen Und mag nur tanzen und springen Auf blühendem Haidegrund.« – Die Burschen tanzten so gerne, ...
Rainer Maria Rilke Wer nahm das Rosa an? Wer wusste auch, dass es sich sammelte in diesen Dolden? Wie Dinge unter Gold, die sich entgolden, entröten sie sich sanft, wie im Gebrauch. Dass sie für solches Rosa nichts verlangen. Bleibt es für sie und lächelt aus der Luft? Sind Engel da, es zärtlich zu ...
Gustav Falke(Meiner Mutter.) Du warst allein, ich sah durchs Schlüsselloch den matten Schein der späten Lampe noch. Was stand ich nur und trat nicht ein? Und brannte doch, und war mir doch, es müßte sein, daß ich noch einmal deine Stirne strich und zärtlich ...
Felix Dahn Auf sprang von selbst da die eichene Thür: Nicht wagten die Rüden Gebelle, Und vor den Brüdern stand Wegafür, Des Vaters vertrauter Geselle. Der Alte im Mantel und Wandrerhut, Er sprach: »Nun höret, ihr Fürsten: Nicht soll eurer kühnsten Wünsche ...
Heinrich Heine In dem abendlichen Garten Wandelt des Alkaden Tochter; Pauken- und Trommetenjubel Klingt herunter von dem Schlosse. »Lästig werden mir die Tänze Und die süßen Schmeichelworte, Und die Ritter, die so zierlich Mich vergleichen mit der Sonne. Überlästig wird mir alles, Seit ich sah, beim ...
Rainer Maria Rilke Es treibt der Wind im Winterwalde Die Flockenherde wie ein Hirt, Und manche Tanne ahnt, wie balde Sie fromm und lichterheilig wird, Und lauscht hinaus. Den weißen Wegen Streckt sie die Zweige hin - bereit, Und wehrt dem Wind und wächst entgegen Der einen Nacht der Herrlichkeit. ...
Friedrich von HagedornUns leckt die Morgenröte In Busch und Wald, Wo schon der Hirten Flöte Ins Land erschallt. Die Lerche steigt und schwirret, Von Lust erregt; Die Taube lacht und girret, Die Wachtel schlägt. Die Hügel und die Weide Stehn aufgehellt, Und ...
Ernst Moritz Arndt1817.       Bringt mir Blut der edlen Reben, Bringt mir Wein! Wie ein Frühlingsvogel schweben In den Lüften soll mein Leben In dem Wein.Bringt mir Epheu, bringt mir Rosen Zu dem Wein! Mag Fortuna sich erbosen, Selbst will ...
Felix Dahn[Antwort von einem Ungenannten aus Lyck, einem früheren Schüler.         Mein theurer Lehrer! Herzlich dank ichs Dir, Daß Du Dich wiederum vernehmen ließest. Ein Dutzend Jahre ist dahingegangen, – Um meine Schultern wogte blond Gelock, – ...