Jean Paul
Jean Pauls Briefe und bevorstehender Lebenslauf
Dritter Brief. An Doktor Viktor
eingestellt: 1.7.2007
Straßenbettler und Straßen - meine neuen Bekanntschaften - Hut-Orden - heutige Achtung für das Alter - Gemeinwesen von Kuhschnappel - nähere Berichte vorn Gremser Pickenick
Postskript: Bittschrift an die deutsche Hut-Union
K., d. 24. Jun.
Du mußt, Lieber, nun meinen Brief aus Überlingen haben. Jetzt bin ich schon in Kuhschnappel; und kenne da so viele Leute, daß ich einige Wochen
bleiben kann.
Entsetzlicher Schmutz, der einen fürstlichen Straßendamm verschlingt wie Sand den Rhein, gibt mir immer die Hoffnung, daß ich einer Reichsstadt oder einem Reichsvorstädtchen wie Kuhschnappel zufahre; ein elender Weg, ich meine das, was darauf liegt, ist die beste Lösung und Fährte der freien Reichs-Peterlein; das zweite Kennzeichen ist auch eines, daß nämlich zur freien Reichsstadt nicht wie zu jüdischen Freistädten die Wege leicht und gerade laufen, sondern wie zu
Lusthäusern schön gebogen.
Paullini, der eine Teleologie des Kotes schrieb, handelte nicht gut, daß er nicht zu den Kuhschnapplern zog, die der Schwalbe gleichen, welche den Sommerschlaf in trocknem verbringt, und den Winterschlaf in feuchtem. - Aber hätt ich auch meinen Durchgang durch das rote oder schwarze Meer im Schlafe gemacht: so hätte mir doch ein dritter Reichsanzeiger einer Reichsstadt aus ihm und dem Traume geholfen, das Bettelvolk.
Du kannst es nicht zählen,
weil es, ungleich dem jüdischen, eben unter der Zählung wächst. Ich debütierte in einer Benefizkomödie für Arme mit der Forcerolle und gab und gab. Meiners muß von der Schweiz aus hier durchgegangen sein, weil er bemerkt, daß nirgends mehr Gelder liegen als in Despotien - und folglich in Freistaaten und gar Freistätlein kein anderer Heller, als den Bettler kriegen. Wahrhaftig, wie eine Bilderbibel die Bibel für Arme und Plinius die Bibliothek für Arme heißet: so ist eine solche Stadt
die Judengasse für Arme.
Es begegnete mir schon in andern biographischen Städten und so in dieser, daß ich in der Ferne noch auf den Schachfeldern ihrer Dächer die poetische Illumination leuchten sah, die nachher, wenn ich durchs Tor bin, Lampe nach Lampe erlischt. Ich stieg im Gasthof zur Eidechse ab, weil Siebenkäs, wie du aus dem letzten Kapitel meiner Blumenstücke weißt, hier die letzten Schmerzen oder den Nachwinter seiner Vergangenheit gefunden hat. Ich ging sogleich zum
Schulrat Stiefel, an dessen Fenster (die Schulwohnung ist dem Gasthofe gegenüber) ich schon eine Stunde lang eine Amazone mit einem dreieckigen Hute unbeweglich stehen und gucken sah. Ich fand ihn feurig in seinem Redaktorat des Götterbotens deutscher Programme sitzend und taub und blind gegen die drückende Einsamkeit seiner Wohnung. Die Amazone war bloß sein Hut, den er auf den Haubenkopf Lenettens abgelegt. Er warf mir bald einen Schnitzer in meinen Palingenesien vor: »er sei zwar«, sagt er,
»noch Rektor, aber jetzt auch Hospitalprediger dazu - was ich gefälligst in einer neuen Auflage korrigieren möchte. Von solchen historischen Unrichtigkeiten wimmelten überhaupt die Blumenstücke, so daß man sie mehr für ein Werk der Phantasie als des historischen Fleißes halten sollte; und er habe einmal in den literarischen Anzeiger einen kleinen Anzeiger davon inserieren wollen.« Überhaupt wird er jetzt kühner und greift aus. Autoren, die lange Rezensenten gewesen, hängt immer etwas
Entscheidendes und Grobes an; und ob sie gleich als die Absonderungswerkzeuge des gelehrten Körpers nur das Verdorbene einsaugen und ausführen sollen, so erstarken sie doch am Ende so, daß sie sich auch ans Gute machen. Wenn du Hühner (es ist derselbe Fall) mit Eierschalen fütterst, die du zu groß gelassen, so lernen sie daran zuletzt nach vollen Eiern hacken.
Er erbot sich, mich mit den Gelehrten von Kuhschnappel bekannt zu machen, und wollte auf den Abend diese Landsmannschaft zu
sich invitieren. Nun will ich lieber ein Irrenhaus beschauen - ich blättere da viel weiter in der menschlichen Natur - als ein gelehrtes Kuhschnappel. In Fächern, wo der Autor den Menschen ins Spiel zieht (z. B. in der Philosophie, Dichtkunst, Malerei; und da nur im Falle der Genialität), klopf ich gern beim Menschen an; aber in andern, die mit dem Autor ohne den Menschen auskommen (z. B. in der Sprach-, Rechts-, Meß- und Altertumskunde), da jag ich nur dem Autor nach, d. h. dem Buch.
Allerdings kann man einen Gelehrten aufsuchen - wie ich wirklich den Spezial Zeitmann -, aber dazu muß er eine Tochter haben, die man sehen will; bei einem ehelosen ist nichts zu machen. »Ist Zeitmann glücklich in der Ehe?« fragt ich. - »Nach Wunsch.« - »Studieren Söhne von ihm in Tübingen oder sonst?« - »Er hat gar keine.« - »Also ohne Kinder? der arme Mann!« - »Eine einzige Tochter.« - »Geht sie schon in Ihre Schule?« - »Sie ist schon heraus und majorenn, sie ist die Sappho von
Kuhschnappel.« - »Das ist wenig und gleichgültig; aber haften Sie mir dafür, daß ich am Superintendenten einen Mann antreffe, mit dem ein wissenschaftlicher Diskurs zu haben ist? Sonst bleib ich lieber in der Eidechse.« Stiefel haftete mir dafür.
Ehe wir gingen, mußt er mir seine Wirtschaft und (zu seiner Verwunderung) Lenettens abgepackten Nachflor zeigen, sogar ihren Kleiderschrank (für mich ein Universitätsgebäude). Wir sind beide einig, daß ein Schleier, ein Shawl, besonders ein
Alltagskleid eine liebe Person, wenn sie lebt, reizender, und wenn sie schläft, trauriger und heißer in unsere Seele male als ein ganzes Briefgewölbe von ihrer Hand und ein Bildersaal von ihrem Gesicht.
Aber nun wollt ich nicht aufhören. Ich weiß nicht, was der Hospitalprediger wird gedacht haben, daß er mit mir überall hinlaufen mußte, durch alle wie englische Alleen krummgepflanzten Gassen - in alle Ölgärten, wo unser Siebenkäs in seinem Stande der Erniedrigung die Geburtsschmerzen
seiner tröstenden Zukunft erduldet und verbissen hat. Aber da ich alles besah, sein enges Stübchen beim Friseur Merbitzer - das engere Schlafkämmerchen, worein nicht zwei Kanarien-Heckkasten zu stellen wären - und von weiten den grünenden Rabenstein und des Heimlichers Haus - und in der Nähe seinen Grabstein auf seiner letzten, aber zum Glück noch leeren Diogenes-Tonne des Lebens und den bunten Betthimmel auf der letzten Bettlade, worin die müde Lenette mit geschlossenen
Augen liegt, die nicht mehr wie sonst am künftigen Morgen zum Weinen aufgehen: da drückte die Wirklichkeit mit der Inkuben-Tatze hart und tief auf meine Brust herein; die Dornen der Leiden, die in der spielenden Dichtkunst weich und biegsam grünen, werden in der reifenden Gegenwart stechend, starr und schwarz. Ebenso stellen die von der Poesie der Erinnerung beschienenen Jugendörter wieder die Schrecklarven der verschmerzten Wirklichkeit vor das physische Auge. Aber ich leid
es nicht lange; die Dichtkunst macht mir bald wieder ihre dunkle Kammer auf, worin (wie in der optischen) die zerbrochene halbbedeckte Sonne sich zur ganzen hellen Scheibe ründet.
Wir gingen spät zu Stiefels Vorgesetzten und Priester Johannes, zum Spezial. Lauere nicht auf ellenlange Schilderungen! Kurz der Mann war erstarkt, weniger durch Speisen als Jahre, und sein innerer Mensch kam mit einer angewachsenen Krone auf die Welt, worauf er noch eine konsekrierte setzte; er war physisch
und moralisch und geistig ein wenig aufgeblasen. Aber ich und du vergeben leicht den Stolz, besonders einem armen Schelm; und das ist der Spezial. Wie die Gemeinden, bloß um sich das Almosen zu ersparen, gewöhnlich den Ärmsten im Dorf zum Hirten erlesen, ebenso erkiesen sie auch den Seelenhirten. Der Lutheraner kann diesen Kirchen-Sparlampen kaum Öl genug, entziehen, um seine Unterscheidungslehre im Gegensatz der fetten Mönche recht ins Licht zu setzen, die im Tempel das Öl nicht als Docht,
sondern als Eulen saufen; wenn nicht gar der Lutheraner den Katholiken durch die Befolgung eines von diesem nur aufgestellten und nie erfüllten Statuts beschämen will, daß ein Geistlicher nichts haben soll.
Zeitmann ging mit der Zeit fort bis zu Rabeners Zeit; aber bis zu mir ging nur Frau und Kind. Beide kamen in sein Museum. Die herausplatzende Mutter ist ein gutmeinendes Wesen, aber ihre Herzenstüre ist lahm und geht nicht - zu. Die Tochter Marietta ist für eine
Kuhschnapplerin zu kühn, spricht mit scharfem Akzent und feurig und schnell, aber edel und stark. Ich las einen Bogen Verse von ihr, sann aber unter dem Lesen bloß auf eine Milderung des Urteils. Sie oder überhaupt ein weibliches Herz lebt poetischer, als es schreibt; Weiber sind mehr dazu geboren, Kunstwerke zu sein als Künstler. An Mädchen, diesen Menschen-Rosen, seh ich Gedichte oft für Schlafäpfel an, die an ihnen wie an Rosen nur durch eingespündete fremde Eier ausschwellen;
Rosenblätter sind immer lieblicher als Rosenäpfel. Die Mädchen trinken Wasser und tunken darein, ihr Phöbus zieht Wasser und verbleibt im Wassermann. Allein in der Ehe entweicht diese holde Liebhaberei, wie die Sonnenblume nur in der Jugend sich nach Phöbus dreht. Ach nie ist eine Schriftstellerin nur halb so glücklich wie ein Schriftsteller, z. B. ich! Gleichwohl lasse sie immerhin in der Ehe die übrigen Bände drucken; eine häusliche Hausfrau macht sich, so weit sie kann,
alles selber, den Kopfputz, den Anzug, das Garn und folglich auch die - Makulatur; und dabei erteilt sie noch dem Papiere, wie Töpfer den Schüsseln, durch poetische Blumen und Verse einen ästhetischen Wert für Liebhaber außer dem häuslichen. -
Aber was will ich? Marietta ist gut; und damit gut! - Inzwischen gingen wir fort, und am andern Tage kamen 12 Lazari, die den Armeneid vor mir als dem Almosenierer prästierten; - und ich gab ihnen recht. Ich hatte vorher die Armenbüchse - die du
in jedem deutschen Wirtshause mit ihrem ermahnenden Rezepte detur ad pyxidem antriffst - besehen und es bedacht, daß vielleicht unter tausend Passagieren kein einziger einen Dreier in diese Bettel-Stimmritze schiebe; und fand also das persönliche Terminieren der Interessenten vernünftig, weil sie Fürsten gleichen, die in gewissen Städten ihre Steuern nur erheben, wenn sie in Person erscheinen.
Aber was sagst du, als man mich um 10 Uhr selber zu den Terministen schlug? - Der Großweibel
schickte den bekannten Landschreiber Börstel zu mir und ließ mir sagen, wenn ich einige Wochen hier zu bleiben gedächte, so müßt ich zwei Bürgen und einen Revers stellen, daß ich dem Hospital zum heiligen Judas, das fremde Siechlinge verpflegt, nicht zur Last fallen wollte, falls ich erkrankte. Ich schrieb darüber an den Hospitalprediger. Erst nachmittags kam er zu mir mit der Nachricht, er und ein junger Kaufmannssohn, der mich in Leipzig gesehen und gelesen, hätten sich miteinander für mich zu
Pfändern eingesetzt. Der reiche Vater des letztern, Poshardt, wollt es anfangs nicht zugeben: »Man weiß nicht, wer seine Hühner und seine Gänse sind«, sagt er; aber die Mutter überredete den Mann und glich, wie mehr Weiber, den Sternen, die nicht nötigen, aber lenken. (Astra inclinant, neu necessitant.)
Der junge Veit (so heißer mein zweiter Bürge) ließ mich durch Stiefel zu seinem Klub abholen. Ich kannt ihn in Leipzig als einen gutmütigen geschickten Menschen,
der seinem Handlungshaus die ganze italienische Korrespondenz besorgte; nur hat er den Fehler, daß er ein Narr ist - in kleinen Punkten; so schmolz er z. B. den trivialen Veitsnamen in Voit oder Vito um.
Stiefel führte mich in ein Haus mit einem Weinkranz, dessen parasitische Pflanze gern der Lorbeerkranz ist; halb Kuhschnappel saß darin, in Schöpfknechte verwandelt, sich im Hafen teerend. Und doch wars das Poshardtsche Haus. Der Reichsort hat nämlich eine Gebürgskette oder doch ein Dockengeländer von Weinbergen um sich her, wird aber vom Wein, weil er elend ist, nicht so viel ins Ausland los, als zu einem warmen Umschlag um den Magen gehört. Daher
sondert sich der Reichsort in zwei Parteien, die eine besteht aus Weingästen und die andere aus dem Weinküfer, der jenen einschenkt. Hat dieser verzapft: so wird er aus dem Küfer ein Gast und irgendein Gast ein Küfer. Und durch dieses Alternieren - weil jede Gasse die absorbierende Erdart der andern wird - setzt der Marktflecken das ganze Produkt im vorteilhaftesten Aktivhandel an sich selber ab, und kein Tropfe kommt um oder bleibt da. - Du siehst, ich führe dich ins leibhafte Überlingen
zurück.
Wir wurden in Veits Stube gebracht, worin niemand war als eine große Frau mit männlich gebogner Nase und mit freundlichen, aber scharfen Augen, Vitos Mutter, die den Sesseln die Konservations-Kappen abzog und dem Gips-Personale den rotflornen Staubmantel. Sie empfing uns mit einer in Kuhschnappel ungewöhnlichen Freiheit von Verwirrung und mit Ruhe und Herrschaft über sich. Endlich kam der Klub und der Sohn die Treppe herauf.
Die hereinbrechende Truppe war
modisch-geschoren wie eine Kuppel Schoßhunde, obwohl eben am Gliede, das an diesen haarig bleibet, am Kopfe, der eine à la Tite, der andere à la Alcibiade, der dritte à la Caracalla. Sie verbogen sich modisch, d. h. sie traten steilrecht dicht an die Mutter und nickten vor ihr mit dem Kopfe, als wenn sie etwas bejahten. Bloß der bewegliche Sohn küßte ihr die Hand. Ein Berner, der Statthalter von Habsburg , setzte nach seinem Knickse an die Frau den Hut wieder auf, und als diese fortging,
tatens die andern mit ihrem nach. Da die gütige Mutter, die ihren Taufnamen Benigna verdient, der Truppe Kaffetiers und Erbschenken und Ratskellner und Erzküchenmeister und Futtermarschälle und Schweizerbäcker zuschickte - nämlich die Attribute oder Gaben dieser Leute -: so ist mir der tolle Gedanke zu passieren, daß ich die infulierte Assemblee für Juden nahm, die sich bedecken, wenn sie sich nähren. Benigna ging zuweilen durchs Zimmer; dann opferte die Gesellschaft wieder mit
entblößtem Haupt, und zwar den Alten gleich, die sich nur vor zwei Gottheiten unter dem Opfern enthüllten, vor dem Honor und dem Saturn (der Zeit, die sogar an die Haare das Skalpiermesser setzt).
Ich fand die Scharade so langweilig wie du jetzt, bis ein neues Mitglied der Hut-Gilde dazukam - indem es erst auf der Stelle dazu erhoben wurde -, nämlich Herr Vito selber. Es ist so: die jungen Leute (einige von der Meßfreiheit großer Städte verzogen, andere von ihr
angelockt) fanden es für ihren Kopf zu klein und für den Hut zu nachteilig, diesen immer abzuziehen; sie taten sich daher nach dem Muster eines frühern, im Juli des Modejournals von 1788 gezeichneten hutaufhabenden Klubs zusammen und sagten sich zu, einander nie barhaupt zu grüßen, sondern ein Exempel zu geben. Die Stube wurde eine Arbeitsloge und Vito ein Bruder; der Statthalter war der Logenmeister. Es gibt für einen, der aus einer großen Stadt herkömmt, nichts Schwereres, als in einer kleinen
kein Narr zu werden; der bedeckten Loge wurd es zu schwer. Mein eignes Buch über die Stadt wurde zu einer Pillory derselben verkehrt; die junge Bande sprach jedem den Kopf ab, der auf ihm Haare hatte oder keinen Hut.
Die Alten zitierten die Alten sonst wohlwollend mit dem Beiwort »unsere frommen Alten«; aber von uns werden sie ironisch »die guten Alten« genannt. Doch das vergib; denn wenigstens ist unser Jahrhundert älter als jedes andere; und mithin sind wir als die
erfahrungsreichern eigentlich die Alten, gegen tote Alte, aber nicht gegen lebendige gehalten. Allein in unserer frechen Literatur wirtschaften jetzt nicht Alte, sondern Junge vom Berge, bei denen man gerade nach der Ancienneté devanciert; die lebenden Alten, denen Pythagoras in Kroton zuletzt predigte, belehret ein junger vom Musenberge zuerst und fängt bei ihnen mit der peinlichen Frage und Folter an, von welcher sie der strengflüssige Jurist losgibt. Er postuliert freilich von sich mit dem
Rechtgelehrten, daß die Bosheit das Alter ersetze; aber sei es auch, daß sie die Verhärtung des Herzens antizipiere: so hat der Mensch doch in jedem Jahrzehend einen Verstand, der nicht vor dem Jahrzehend kommt. Es gibt einige mit einer ganz unleserlichen Hand geschriebene Blätter im Buche der Natur, die nur einer lesen kann, der sich lange mit der Hand vertraut gemacht. -
Nur den Hut-Orden entschuldige! In Reichs- und in kleinen Städten ists schwer, die Vorzüge der jetzigen Zeit
nicht zu überschätzen mitten unter den Nachteilen der vorigen. Nur ein biographischer Dramatiker wie ich hat es leicht; er bälgt auf der Stelle die massiven Gestalten zu durchsichtigen poetischen aus, und dann sieht er ihr Gutes und Schlechtes unverworren nebeneinander hängen.
Darüber wirst du dich wundern, daß ich mich selber zu einem Klubisten des Hut-Klubs rezipieren ließ - ich tats, mein Freund, um einen Vorwand zu bekommen, acht Tage darauf wieder daraus zu treten. Ich lege hier
meine merkwürdige Renuntiationsakte bei, die ich gestern deshalb dem Orden zugeschickt. -
Der höfliche Veit schwur vor Freude, der neue Ordensbruder müßte mit ihm bei dem Gremser Pickenick sein. Aber der Hospitalprediger versetzte ganz entschlossen: »er gebe, hoff er, seine Suppe dazu und könne also so gut seinen Gast mitbringen als jeder - und er zähle darauf, daß ich mitginge, da ich der seinige früher gewesen.« Ich glich es so aus, daß ich mit ihm gemeinschaftlich die Suppe aus
unsern Operationskassen bestreiten wollte - ich nahm das Eingebrockte auf mich und er das Naß.
Grems ist ein der Reichsstadt Kuhschnappel zugehöriges gemeines Stadt- oder Kammergut und hat seinen Verwalter. Der alte Poshardt, als Mitglied des Sechsergerichts, hat die Oberaufsicht über beide gleichsam als Curator absentis. Das Gut rentiert der Stadtkasse durch hübsche Teiche, bei deren Fischerei der große und kleine Rat hinausfährt und sich die Rechnungen und eine Mahlzeit übergeben
lässet; und immer wird so viel daraus gefischt, daß man mit den gelöseten Fischgeldern das Ratsessen bestreitet und noch den Karpfensatz übrig behält für das nächste Jahr.
Nun ist eine Viertelstunde davon ein Kirschenwäldchen (wie bei Frankfurt) belegen (ebenfalls gemeines Stadtgut), das der Stadtrat nicht eher und nicht länger verpachtet als auf den Siebenschläfertag, wo die Kirschen zeitig sind, und zwar an Frau und Kinder und andere Honoratiores. Die meisten Familien pachten einen
Baum, manche ein paar. Am Siebenschläfer geben nun sämtliche Kirschen-Pächter vorher ein wetteiferndes Pickenick und machen sich dann zu Fuß ins Wäldchen hinaus zur Generalfuragierung, und jeder hält seine Kirschenlese. Da nun das Pachtgeld nur durch freundschaftliche Konnexionen angesetzt wird: so magst du dir wohl denken, was mancher bei seinem Baume profitieren möge.
Benigna kam - zwischen die Kinder- und die Klubisten-Stube geteilt - aus jener wieder und visitierte den Zustand des
eidgenossischen Fruchtmagazins und Weinlagers; und entschuldigte die Unsichtbarkeit ihres Mannes mit dem Posttag. Aber der Sechser, wie sie ihn nennen, macht sich nur aus einem Paar Gelehrten nichts. Sie vernahm freundlich von Vito meinen Suppen-Beitrag zum Pickenick - beim Himmel! sie lieset mich so sehr wie ich. Mit einer Frau rückst du in Stunden weiter - weil sie mehr Mut hat und gibt - als mit einer Jungfrau in Tagen. Diese ist eine frische Walnuß, von deren Kern du erst die grüne, dann die
steinerne, endlich die Spinnweben-Haut zu schälen hast; die ältere aber machst du nur auf. Sie steckte mir einen langen Lorbeer-Fechser in mein Haar, schlug mich aber vorher damit stark auf die Schreibfinger, weil ich für meinen schnellen Fieberwechsel zwischen Ernst und Scherz nichts Bessers verdiene als diese Pfänderstrafe. »Wer kann«, versetzt ich, »mit einem so liebenden Wunsch auf Hieb und Stoß fechten? Für den Mann ist das Komische bloß das Umgekehrte der comédie larmoyante. Aber ihr
Weiber wollt nur eigentlich gar keines - mein Schlegel hingegen will nichts als das, er könnte euere Bisamratze sein.« -
Um es ihr klar zu machen, sagt ich, daß Schlegel (entweder mein Tauf-Namensvetter oder der andere oder beide) gerade das Sentimentalische oder das Edle in meinen Werken verworfen und sezernierten, wie die Bisamratze oder Zibethmaus von den genossenen Perlenmuscheln die Perlen als unverdaulich wieder von sich gibt für Perlenfischer.
Sie mußte mir ihre
Handbibliothek zeigen, die vielleicht so schwer ist als der größte Foliant und die in ihrer Kinderstube steht. Sie hat keine literarische Freundin als Marietta, die sie nur verstohlen oder auf dem Kirchweg sieht und hört. Aber die Hoffnung auf die Nachtstunde, wo die Poesie, als der frühere Traum, sie auf der Himmelsleiter in einen tief gestirnten Himmel aufrichtet, führt und hebt sie bei den schweren Tritten auf dem ausgetretenen Steige des Tages. Ihr Sohn ist für sie und für Marietten der
Buchhändler und Verleiher, aber diese bekommt von ihm noch den Verleiher dazu - er soll sie sehr lieben. Ein wenig voreilig und im Nachdenken über den Sechser - dem drunten seine Schmierbücher lieber waren als ein Paar Gelehrte, die größere geben können - tat ich die Frage, ob sie glücklich sei; »gewiß - bis auf die Sorgen, die immer die Kinder, wenn sie auch geraten, machen«, versetzte sie.
Aber den andern Tag wurd ich belehrt. Da ich so gern ein Wind bin oder ein Kerbtier, wodurch
der Blütenstaub der Freundschaft zwischen verwandten Blumenkelchen hin- und hergelangt: so malt ich der Spezialin Benignens Liebe für ihre Marietta aus. »Was hilfts aber,« versetzte sie lebhaft, »wenn der alte Poshardt sich nicht ändert?« - »Unmöglich«, sagt ich, »kann der Mann ein Nero, ein Freund Hein, ein Moloch sein, wenn eine Frau wie Benigna so glücklich bei ihm ist.« - »Ich rede«, fuhr sie fort, »nicht von ihr, sondern von meiner Tochter. Aber die Poshardtin so glücklich? O die Arme! Sie
darf kaum lesen, solang er wacht; mich und Marietta heißet er gelehrte Weiber, mit denen sie nichts zu schaffen haben soll; und da Sie Bücher schreiben, so hat er Sie lieber hinaus- als hineingehen sehen.« Jawohl, die Arme! Halte mich aber zurück, damit ich dir nicht ein breites Gemälde von der gerührten liebenden Hochachtung auspacke und aufspanne, womit jede Seele wie diese mein Herz bewegt, welche duldet und das Dulden verhehlt und die, gleich den Großen, nur in der Finsternis die Hinrichtung
empfängt. - O das Schweigen des Schmerzes wird in jeder fremden guten Brust gehört!
Gestern trug mir ein Stummer einen Kauf von Blumen an, der offenbar, wie der Kauf bei den römischen Erbschaften und Geschenken, nur eine Fiktion war; aber wie bewegte mich das! Und noch tiefer würde sich mein Inneres regen und ich müßte etwas geben, wenn ich in Paris vor Haustüren vorbeiginge und wenn, wie zuweilen, hausarme Weiber darunter ständen und nur die Hand ausstreckten, ohne ein Wort zu sagen!
- - Plötzlich rufet jetzt vor mir das Kirchengeläute den Namen des heutigen Tages aus! Ach guter Viktor! Ich will dir nichts über das lange Gewölke sagen, das der längste Tag über dich wie über die Länder herzieht; ich wollte dir nur sagen, daß ich an den Johannistag dachte.
Die Spezialin kam jetzt zur Sache, und fast mit einer unweiblichen Offenheit zersprang ihre Samenkapsel voll Nachrichten. Beide Väter, Poshardt und Zeitmann, meiden einander aus gegenseitigem Stolz; jener thronet auf dem Goldklumpen und dieser auf dem Kanzel-Olymp, und jeder würde weniger fodern, wenn er nicht glaubte, der andere fodere darüber. Aber sieh, wie dieses Steppenfeuer des Zorns die Auen der Liebe, auf denen sich Vito und Marietta suchen,
absondert oder gar, wie Blitze die Blüten, versengt!
In Grems kann es nun beim Pickenick, das eigentlich als Liebesmahl wirken soll, manche Händel setzen, und ich verspreche mir einen der windigsten Lebenstage. Die Familien werden noch dazu in Naturallieferungen wetteifern, besonders der Sechser mit dem Spezial. - Du sollst alles nächstens lesen. Ich verfiel endlich auf etwas Gescheutes, das ich der Spezialin warm mitteilte - weil ihre Aufrichtigkeit kein verstecktes Erforschen, ihr
Sprachrohr kein Hörrohr ist, wie etwan in Paris die
Ausrufer in den Gassen oft die
Spione derselben sind -; das Gescheute ist das Frohe, daß ich mit Stiefel vorher ein dejeuner dansant geben will, damit die jungen Leute wenigstens etwas haben, nämlich sich.
Ach für die schweigende Benigna möcht ich Wunderdinge tun. Bedenke eine zarte volle helle Seele erstlich unter den Kuhschnapplerinnen, wovon gleich gutem Blattsalat sich keine zum
Kopfe schließet, und
unter rauhen Männern, die keinen
Äther suchen und kaufen als den aus Weingeist und Vitriol und für welche nichts edel ist als ein Hirsch und nichts ritterlich als eine Sau - Ach du arme Benigna! - Lebe wohl! Du sollst bald mehr vernehmen. Jetzt schreib ich an sie.
J. P.
Bittschrift an die deutsche Hut-Union.
Ehrwürdige Bündner!
Gerade diesen Sonnabend
vor acht Tagen genoß ich das Glück, der hutersparenden Gesellschaft als ein unwürdiges Glied mit den Rechten eines Grandes und Quäkers einverleibt zu werden. Ich bin noch unsers schönen hutgenossischen Abends eingedenk, wo ich nichts wünschte, als er wäre vorbei und der helle Tag schon angebrochen, an welchem ich Ihnen mit dem Hute begegnen und ihn vor Ihnen aufbehalten könnte. Von dem Kopfe holet ohnehin Winckelmann bei alten Figuren den vornehmsten Beweis ihres Stiles her. Als ich im Gasthofe
war und auf die Gassen heraussah, durchlief mich bei dem Gedanken, in ihnen, wenn nicht eine aufgehangene Laterne voll Aufklärung, doch ein Laternenpfahl zu sein und die Aufklärung auch in Kuhschnappel weiterzutragen, eine gelinde Wärme, wobei ich transpirierte. Welch eine Menge von Köpfen aber, viel größer als die 70000 Schädel, woraus Timur einen Turm aufführte, werden in der babylonischen Baute des Leuchtturms der Aufklärung verbauet! Denn der Hut-Verein, welcher, wie Deukalion, mit bedecktem
dastehet und seinen Stein, ohne hinzusehen, mit dazu wirft, greift (sagt ich) auf eine unvermutete Weise mit dem Pariser Freiheits-Mützenverein zusammen.
Ich meinte ganz etwas anders als das, daß diese feste Mütze gleich der offizinellen Pechhaube nie abgezogen werden kann als mit Gewalt. Ich meinte die allgemeine Haarschur daselbst. Überhaupt schon vor einigen Jahren wurd ich auf das allmähliche Zurückkriechen unsers Zopfes aufmerksam und schloß bald, daß der Sterzwurm nicht viel
übrig lassen würde und weniger, als noch von Robespierrens Schweife steht. Jetzt hat sich nun, wie ich richtig vorausgesehen, die große Nation tonsuriert, sogar die Weiber , um die vier Jesuiten-Gelübde zu tun, des Gehorsams, der Armut, der Enthaltung (weil ohnehin mancher nicht so viel Haar mehr aufhatte, als er zu einem Ring für eine Geliebte brauchte) und der Mission. - Man muß mir nicht sagen, daß dieser Haarschnitt tausend Gründe habe - daß man die letzte königliche Krone, die bei den
alten fränkischen Königen in einem langen Haar bestand, wegschaffen wolle - daß es ein Zeichen der Requisition sei, weil die Alten ebenso die Menschen den unterirdischen Göttern gewidmet - daß es klinischen Nutzen habe, weil Aretäus und andere Ärzte Tolle beschoren - daß unter einer knappen Freiheitsmütze bloß ein Kahlkopf, dergleichen die Geier tragen, Raum habe - man braucht, sag ich, das einem Manne nicht zu sagen, der hier zeigt, daß ers weiß.
Aber weiter!
Drückt nun in Paris ein Friseur seine Schere zu: so fallen den zehn deutschen Kreisen die Zöpfe ab, und wir können, hoff ich, nun eine Zeit erleben, wo uns jede Woche zwei Mann zugleich, vorn der Bartscherer, hinten der Haarkräusler, barbieren. Verehrte Bündner! wenn war es nötiger als jetzt, den Filzhut aufzusetzen, diesen Hasenhaar- und Postiche-Fortsatz des weggeschornen, diese crinière de Paris? -
Das waren Sonnabends meine Gedanken im Gasthof. Am Sonntage nach dem Essen war der
schöne Tag, wo der ganze schwäbische Bund aus- und herumging und dem ganzen Bunde in den Wurf kam und ich mitten darin und keiner den andern salutierte - wir stießen überall aufeinander, in der Mordgasse, in der Fischergasse, in der Elendengasse, im Hafergäßlein - mit der Ebene meiner Laufbahn durchschnitt ich alle fremden Ebenen und stand einmal auf dem Markte in Opposition und in Konjunktion und im Gedritterschein - wahrlich, herrlich wars, aufgesteift vorüberzurücken mit festem Hut wie
Markt-Bauern, die mit zwei aufgesetzten heimgehen. Was mich im Genusse störte, war, daß ich einen grünen lackierten Reisehut aufhatte, dem das Festsitzen wenig helfen konnte; ein äußerst feiner Biberhut wäre da an seinem Ort gewesen.
Montags vormittag macht ich einige Streifzüge durch die Hauptgassen, um vielleicht zufällig jemand aufzustoßen, den ich nicht zu grüßen brauchte. Ich strich lange umher und zuletzt in Sackgassen; aber ich brauchte den Hut ohne den geringsten Vorteil der
Genossenschaft nicht zu rücken, weil ich auf nichts traf. Es war überhaupt ein vitriolsauerer Gang; denn als unweit meines Gasthofes ein Herr vor mir abzog, den ich für einen mich scherzend auf die Probierwaage setzenden Ordensbruder hielt: macht ich ein leichtes Zeichen mit der Hand und verblieb gehelmt; es war aber Herr Spezial Zeitmann gewesen, für den ich nun ein Grobian bin.
Dienstags war Posttag - ich trug meine Briefe voll Gedanken auf die Post - und als ich schon zu Hause war,
fiel mirs ein, daß ich an die Sache hätte denken und an den Fenstern nach den Brüdern herumgehen können.
Mittwochs fing mir die versilberte Pille allmählich auf der Zunge zu zerlaufen an, und ich wurde unlustig; ich begegnete zwar einigen Brüdern, arbeitete aber ohne sonderliches Vergnügen in der Loge. Ich hatte den Kandis von unserer überzognen bittern Mandel meist abgeleckt; und es wurde mir zuletzt peinlich, daß ich immer mit den Augen vorauslaufen und schleunig jeden Fußgänger in
seinem rechten Sprengel sortieren mußte, um ihn entweder als einen Kahlschwanz und Einsiedlerkrebs zu behandeln, der ohne feste Schale in einer fremden aus- und eingeht, oder als Flußkrebs, dem sie angewachsen anliegt.
Donnerstags schienen die Furien gassatim zu gehen; denn am csMorgen holt ich das Begrüßen von Profanen erst nach, wenn sie schon um die Ecke waren; und nachmittags hatten ich und der Logemeister die Fingerspitzen schon an den Hutspitzen, als wir zu uns kamen und die
Inful bloß tiefer hereindruckten, so daß wir den Schinken doch mit loser Schwarte servierten. - Und als ich in der fatalen Abendschwüle mich lüftend barhaupt ging: mußt ich mehrmals, wenn Bündner kamen, den Hut aufsetzen, um ihn aufzubehalten und erst hinter ihnen abzunehmen - welches ja ein umgekehrter Gruß war.
Freitags oder gestern sagt ich schon im Bette: wollte Gott, es gäbe Händel und der Verein stieße dich aus! Und als ich mich in meine glücklichere, hutverschwendende,
chapeaubas Vergangenheit zurücksetzte: wurd ich ganz wild über die Ketten; ich verglich mich in meinem Kopf-Verlies und Stockhaus mit dem Riesen Og, der seinen Kopf in einem aufgesetzten Berg stecken hatte, an welchem Moses, da Og ihn nicht herausziehen konnte, mit einer Axt hinaufsprang und ihm den Rest gab. »Lieber diese Stuhlkappen setz ich auf,« schwur ich, »als daß ich länger mein eigner Hutstock und Infulträger bin.«
Und als ich unter dem Kaffeetrinken noch dazu der
philosophischen Kälte die leidenschaftliche Wärme zusetzte und mir sagte: »Leider reformieren die Menschen vom Hut nach dem Gehirne zu anstatt umgekehrt; so viele sägen und kratzen an dem Paar Bestandteilen, woraus sie bestehen, früher mit der englischen Justier- und Schattierfeile als mit der dicken Armfeile; aber von dir erwartet man mehr«: da sprang ich genesen auf und ging auf die Gassen und zog vor Ihnen, verehrte Unierten, ohne Bedenken ungemein verbindlich den Hut ab.
Heute hab
ich mich an diese Bittschrift gesetzt, deren Inhalt nichts ist als die Bitte um die Konzession, vor Ihnen den Hut abzunehmen.
Sollt ich aber einmal so gut werden, daß ich die Armfeile wegwerfen dürfte - ich meine, in einer andern Metapher, hab ich einmal meine vier Gehirn- und vier Herzenskammern so gleißend ausgescheuert und glatt ausgehobelt wie einen Bienenstock, eh ihn Honig füllt - oder in einer dritten, hab ich einmal den Stoßvögeln der Leidenschaften die Schwungfedern oder gar
den Kopf abgerissen: so werd ich von dem ausgekrochnen Seelen-Küchlein, dem noch die Eierschale des Hutes anpicht, auch gern diese abziehen und wieder in die Hut-Genossenschaft eintreten. Bis dahin aber bitt ich Sie, mir ein höflicheres Zeichen zu lassen, als ich bisher hatte, wenn ich vorbeiging, um Ihnen zu zeigen, mit welcher Hochachtung ich bin
Ihr
Ex-Bruder
J. P.
N. S. Das wäre aber weniger gegen meine Grundsätze, wenn wir gegen eine andere häßliche Salbaderei des Zeremoniells uns zu einer Union formierten, deren Statuten (ich will das Primat annehmen) wären, daß zwei Mitglieder, zum Trotze der Sitte, einander stets zur Rechten gingen und vor Türschwellen jeder vor dem andern voraus.