Johanna Spyri
Heimatlos Am Silser- und am Gardasee
Denn was er tut und läßt geschehn, Das nimmt ein gutes End.
eingestellt: 25.7.2007
Du hast etwas recht Verkehrtes getan, das wirst du jetzt für dein Lebtag wissen, und was geschehen kann, wenn Kinder in die Welt hinauslaufen und Sachen unternehmen wollen, die sie gar nicht kennen, und niemand ein Wort davon sagen. Aber nun hat das der liebe Gott so geschehen lassen, und nun dürfen wir bestimmt hoffen, daß alles noch ein gutes Ende nimmt.
Jetzt denk daran, Stineli, und vergiß nie mehr, was du da erfahren hast. Weil es dir
aber recht von Herzen leid ist, so darfst du jetzt auch den lieben Gott bitten, daß er doch noch etwas Gutes mache aus dem verkehrten Zeug, das ihr da angestellt habt, du und der Rico. Dann darfst du auch wieder fröhlich sein, Stineli, und ich bin es mit dir; denn ich glaube zuversichtlich, daß Rico noch am Leben ist, und daß ihn der liebe Gott nicht verläßt.«
Von dem Tage an wurde Stineli wieder munter, und wenn ihr auch Rico überall fehlte, so hatte sie doch keine
Angst mehr und auch keine Vorwürfe mehr im Herzen. Tag für Tag schaute sie nach der Straße hinüber, ob nicht etwa Rico dort vom Malojapaß herunterkomme. So ging die Zeit dahin, aber von Rico hörte man nichts mehr.
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