Frei Lesen: Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts - Erster Band

Kostenlose Bücher und freie Werke

Kapitelübersicht

Erstes Capitel. | Zweites Capitel. | Drittes Capitel. | Viertes Capitel. | Fünftes Capitel. |

Weitere Werke von Jules Verne

Martin Paz | Reise um die Erde in 80 Tagen | Abenteuer des Kapitän Hatteras | Die fünfhundert Millionen der Begum | Fünf Wochen im Ballon |

Alle Werke von Jules Verne
Diese Seite bookmarken bei ...
del.icio.us Digg Furl Blinklist Technorati Yahoo My Web Google Bookmarks Spurl Mr.Wong Yigg


Dieses Werk (Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts - Erster Band) ausdrucken 'Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts - Erster Band' als PDF herunterladen

Jules Verne

Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts - Erster Band

Fünftes Capitel.

eingestellt: 17.8.2007

Aufsuchung der von den Franzosen entdeckten Länder. – Die Kerguelen. – Aufenthalt in Van-Diemens-Land. – Königin Charlotten-Kanal. – Die Insel Palmerston. – Große Feste auf der Insel Tonga.

Der Gedanke, welcher früher so viele Forscher veranlaßt hatte, nach den Grönländischen Meeren zu segeln, beherrschte damals alle Köpfe. Existirte im Norden wirklich eine Wasserstraße, welche den Atlantischen und den Pacifischen Ocean entweder längs der amerikanischen oder der asiatischen Küste verband? Und wenn diese Straße vorhanden war, eignete sich dieselbe wohl für die Schifffahrt? Noch in jüngster Zeit hatte man diesen Seeweg durch die Hudsons- und Baffins-Bai zu erforschen versucht, jetzt sollte dasselbe vom Pacifischen Ocean aus unternommen werden.

Die Aufgabe war schwierig. Die Lords der Admiralität erkannten von vornherein, daß sie deren Ausführung nur einem, mit den Gefahren der Polarmeere bekannten Seemanne anvertrauen konnten, der sich schon unter schwierigen Verhältnissen erprobt hatte und dessen Talente, Erfahrung und Kenntnisse voraussetzen ließen, daß er bei den für eine solche Expedition unvermeidlich großen Vorbereitungen auch einen entsprechenden Erfolg erzielen werde. Kein anderer als Kapitän Cook vereinigte in sich alle die verlangten Eigenschaften. Man wendete sich also an diesen. Obwohl er den Rest seiner Tage recht gut hätte in der ihm übertragenen Stellung am Observatorium in Greenwich hinbringen und von dem durch zwei glückliche Erdumsegelungen erworbenen Ruhme zehren können, zauderte Cook doch keinen Augenblick.

Man übergab ihm zwei Schiffe, die »Resolution« und die »Discovery«, letztere unter Führung des Kapitän Clerke, welche ebenso wie zu der letzten Reise ausgestattet wurden.

Die Instructionen des Oberbefehlshabers der Expedition lauteten dahin, erst das Cap der Guten Hoffnung anzulaufen, dann im Süden zu kreuzen, um die kurz vorher von den Franzosen entdeckten Inseln aufzusuchen, welche unter 48 Grad der Breite und etwa unter dem Meridiane der Insel Maurice liegen sollten. Dann sollte er, wenn er es für angezeigt hielte, nach Neuseeland gehen, bei den Gesellschaftsinseln rasten und daselbst den Tahitier Mai ausschiffen, ferner Neu-England besuchen, aber alle spanischen Besitzungen in Amerika vermeiden und durch das arktische Eismeer nach der Hudsons- und Baffins-Bai vordringen, mit anderen Worten, die Nordwest-Passage von Osten her aufsuchen. Nachdem sich die Mannschaften dann bei Kamtschatka erholt, sollte er wieder in See gehen und nach England auf dem Wege zurückkehren, den er selbst für die Bereicherung der Erd- und Schifffahrtskunde für den ersprießlichsten erachtete.

Die beiden Schiffe fuhren nicht gleichzeitig ab. Die »Resolution« ging von Plymouth schon am 12. Juli 1776 unter Segel und traf am Cap mit der »Discovery« zusammen, welche England erst Anfangs August verlassen konnte. Die letztere hatte durch einen Sturm schwer gelitten und mußte frisch kalfatert werden, durch welche Arbeit die beiden Schiffe einen Aufenthalt bis zum 30. November erfuhren. Der Commandant benutzte diese Zeit, um lebende Thiere einzukaufen, welche er in Tahiti und Neuseeland auszuschiffen gedachte, und um die für eine zweijährige Reise notwendigen Proviant-Vorräthe zu sammeln.

Nach zweitägiger Fahrt gegen Südosten entdeckte man unter 46° 53 südlicher Breite und 37° 46 östlicher Länge zwei Inseln. Der sie trennende Kanal ward durchsegelt, wobei man erkannte, daß dessen Ufer steil, unfruchtbar und unbewohnt waren. Aufgefunden wurden dieselben nebst vier anderen, zehn bis zwölf Grade weiter östlich gelegenen, zuerst von den französischen Kapitänen Marion Dufresne und Crozet im Jahre 1772.

Am 24. December bekam Cook die von Herrn von Kerguelen auf seinen beiden Reisen in den Jahren 1772 und 1773 aufgenommenen Inseln zu Gesicht.

Wir verweilen hier nicht bei den Beobachtungen des englischen Seemannes in diesem Archipel. Da sie mit denen von Kerguelen vollständig übereinstimmen, bewahren wir diese auf bis zur Erzählung der Fahrt jenes Reisenden. Wir begnügen uns vorläufig mitzutheilen, daß Cook dessen Küste sorgfältig aufnahm und am 31. December von hier absegelte. Eine Strecke von mehr als dreihundert Meilen legten die Fahrzeuge in dichtem Nebel zurück.

Am 26. Januar fiel der Anker in der Bai Aventure in Van-Diemens-Land, an der nämlichen Stelle, wo Furneaux vier Jahre vorher gelegen hatte. Einige Eingeborne besuchten die Engländer und nahmen die ihnen dargebotenen Geschenke ohne jedes Zeichen besonderer Befriedigung in Empfang.

»Sie waren, so meldet der Bericht, von gewöhnlicher Gestalt, doch etwas klein, hatten schwarze Haut und Haare, letztere ebenso wollig wie die Neger von Neu-Guinea; sie besaßen aber nicht die wulstigen Lippen und die plattgedrückte Nase wie die Negerstämme Afrikas. Ihre Züge erschienen nicht unangenehm, die Augen klar und glänzend, die Zähne sehr regelmäßig, aber ziemlich schmutzig. Kopfhaar und Bart pflegten sie mit einer röthlichen Masse einzusalben; einzelne hatten auch das Gesicht mit demselben Stoffe bemalt.«

Diese Beschreibung ist ebenso treffend als werthvoll. Jetzt ist nämlich auch der letzte Tasmanier gestorben und mit ihm, übrigens schon vor einigen Jahren, die ganze Race vom Erdboden verschwunden.

Am 30. Januar lichtete Cook die Anker und steuerte nach seinem gewöhnlichen Landungsplatze im Königin Charlotte-Kanal. Bald umschwärmten die Piroguen wieder die Schiffe; kein Eingeborner wagte jedoch an Bord zu kommen, weil die Leute fest glaubten, die Engländer seien nur zurückgekehrt, um die Niedermetzelung ihrer Landsleute zu rächen. Als sie sich aber von der Irrigkeit dieser Annahme überzeugten, setzten sie alles Mißtrauen und jede Zurückhaltung beiseite. Der Kommandant erfuhr auch bald durch Maï, der die Sprache der Seeländer verstand, die Ursache jenes entsetzlichen Vorfalles.

Im Grase gelagert, nahmen die Engländer nämlich ihre Abendmahlzeit ein, als die Eingebornen mehrere Kleinigkeiten stahlen. Einer derselben wurde eingeholt und von einem Matrosen durchgeprügelt. Auf das Wehgeschrei des Wilden kamen dessen Landsleute herbeigelaufen, stürzten auf die Seeleute von der »Aventure« und tödteten zwei derselben, unterlagen aber bald im Kampfe gegen die Uebermacht. Mehrere Seeländer bezeichneten dem Oberbefehlshaber den Anführer bei dem Blutbade und drangen selbst in ihn, jenen mit dem Tode zu bestrafen. Cook verweigerte es zur großen Verwunderung der Eingebornen und zum Erstaunen Maïs, der zu ihm sagte: »In England tödtet man den Menschen, der einen andern ermordet hat; dieser hier hat zehn umgebracht und Ihr wollt Euch nicht rächen?«

Vor seiner Abreise setzte Cook nochmals Schweine und Ziegen in der Hoffnung ans Land, daß sie sich doch noch in Neuseeland acclimatisiren würden.

Maï hatte den Gedanken ausgesprochen, einen Neuseeländer nach Tahiti mitzunehmen. Zwei erboten sich, ihn zu begleiten. Cook widersetzte sich zwar deren Aufnahme nicht, sagte ihnen aber im voraus, daß sie ihre Heimat wahrscheinlich niemals wiedersehen würden. Als die Schiffe dann Neuseelands Küsten aus den Augen verloren, konnten die beiden jungen Leute ihre Thränen nicht zurückhalten. Zu ihrem Schmerze gesellte sich auch noch die Seekrankheit. Als sie diese verloren, war auch ihr Kummer vorüber, und bald schlossen sie sich enger an ihre neuen Freunde an.

Am 29. März wurde eine Insel entdeckt, welche die Eingebornen Mangea nannten. Auf Maïs Zureden hin entschlossen sie sich, auf die Schiffe zu kommen.

Klein von Gestalt, aber kräftig und wohlgebaut, trugen sie das Haar in einem Knoten auf dem Kopfe, den Bart unbeschnitten, und erschienen an manchen Stellen des Körpers tätowirt. Cook wäre hier gern einmal ans Land gegangen, doch verzichtete er darauf wegen des feindseligen Auftretens der Urbewohner.

Vier Meilen weiter wurde eine andere, der ersten ganz ähnliche Insel entdeckt. Die Einwohner hier erwiesen sich zugänglicher und Cook versäumte deshalb nicht, unter Führung des Lieutenant Gore und mit Maï als Dolmetscher eine Abtheilung an das Ufer zu schicken. Der Naturforscher Anderson, Gore, noch ein anderer Officier, Namens Burney und Maï, betraten allein und ohne Waffen den Strand, auf die Gefahr hin, mißhandelt zu werden.

Man empfing sie mit großer Feierlichkeit und führte sie durch eine Kette von Kriegern mit der Keule auf der Schulter vor drei Häuptlinge, deren Ohren mit rothen Federn geschmückt waren, wo sie zwanzig Frauen nach einer sehr langsamen schwermüthigen Melodie tanzen sahen, die ihrer Ankunft keinerlei Aufmerksamkeit schenkten. Hier trennte man die Officiere von einander, und diese bemerkten, daß die Eingebornen sich alle Mühe gaben, ihre Taschen zu entleeren, so daß sie schon für ihre Sicherheit zu fürchten begannen, als Maï ihre Wiedervereinigung durchsetzte. Den ganzen Tag über wurden sie zurückgehalten und genöthigt, ihre Kleidung abzulegen, damit die Eingebornen sich durch den Augenschein von der Farbe ihrer Haut überzeugen könnten; doch kam die Nacht ohne schlimmeren Zwischenfall heran und die Besucher kehrten nach ihrer Schaluppe zurück, wohin man Cocosnüsse, Bananen und andere Früchte in Menge nachbrachte. Vielleicht verdankten die Engländer ihr Heil nur Maïs Beschreibung der furchtbaren Wirkung ihrer Feuerwaffen und einem vor den Augen der Eingebornen angestellten Experimente, bei dem jener eine Cartouche abbrannte.

Unter der Menschenmenge am Strande hatte Maï auch drei Landsleute angetroffen. In der Anzahl von zwanzig Mann auf einer Pirogue abgefahren, um sich nach Ulitea zu begeben, waren diese Tahitier durch stürmische Winde aus ihrer Richtung verschlagen worden. Da eine solche Ueberfahrt gewöhnlich nicht lange dauert, hatten jene auch keine Lebensmittel mitgenommen. Anstrengung und Hunger hatten schon sechzehn getödtet, als die Pirogue mit den vier letzten, ebenfalls halbtodten Insassen kenterte. Die Schiffbrüchigen vermochten jedoch noch den Rand des Bootes zu erfassen und sich über dem Wasser zu halten, bis sie durch herbeieilende Bewohner von Wateroo aufgenommen wurden. Vor zwölf Jahren schon hatte jener Unfall sie an diese Küste geworfen, die eine Entfernung von 200 Meilen von ihrer heimatlichen Insel trennte. Jetzt waren sie schon durch Familienbande und die freundschaftlichsten Beziehungen mit dem fremden Volke verknüpft, dessen Sitten und Sprachen mit den ihrigen vollkommen übereinstimmten. Sie lehnten es auch ab, wieder nach Tahiti zurückzukehren.

»Diese Erfahrung, sagt Cook, erklärte es, besser als alle aufgestellten Theorien, wie sich alle von einander abgesonderten Theile der Erde und speciell die Inseln des Pacifischen Oceans haben bevölkern können, mindestens diejenigen, welche entfernt von einem Festlande und auch weit von einander liegen.«

Genannte Insel Wateroo ist übrigens unter 20° 1 der Breite und 201° 45 östlicher Länge von Greenwich zu suchen.

Bald erreichten die beiden Schiffe eine Nachbarinsel, Namens Wenooa, an welcher Gore ans Ufer ging, um Futter zu holen. Sie war unbewohnt, obwohl sich Ueberreste von Hütten und Grabmälern vorfanden.

Am 5. April kam Cook in Sicht der Insel Harvey, die er während seiner zweiten Reise im Jahre l773 entdeckt hatte. Damals erschien ihm dieselbe gänzlich verlassen. Desto mehr nahm es ihn Wunder, mehrere Piroguen vom Ufer abstoßen und auf das Schiff zukommen zu sehen. Die Eingebornen konnten sich jedoch nicht entschließen, an Bord zu kommen. Ihr wildes Aussehen und drohendes Auftreten verrieth indeß eher alles Andere als freundschaftliche Gesinnungen. Das Idiom derselben näherte sich der Sprache in Tahiti noch mehr als auf irgend einer anderen vorher besuchten Insel.

Lieutenant King, der zur Aufsuchung eines Wasser-Platzes ausgesendet worden war, konnte keinen solchen finden. Uebrigens machten die mit Spießen und Keulen bewaffneten Urbewohner Miene, jeden weiteren Landungsversuch mit Gewalt zurückzuwerfen.

Da Cook nun Wasser und Futter nothwendig brauchte, beschloß er, nach den Inseln der Freunde zu segeln, wo er Erfrischungen für die Mannschaft und Futter für die Thiere bestimmt zu finden hoffte.

Uebrigens war die Jahreszeit schon zu weit vorgeschritten und die Entfernung von hier nach dem Pole noch zu beträchtlich, um in der nördlichen Halbkugel noch etwas Nennenswerthes ausrichten zu können.

Durch widrige Winde gehindert, Middelbourg oder Eoa anzulaufen, wie er anfangs beabsichtigte, wandte sich der Commandant nun nach der Insel Palmerston, bei der er am 14. April anlangte, und wo er neben Löffelkraut und Cocosbäumen auch Vögel in Ueberfluß antraf. Genannte Insel besteht eigentlich nur aus der Vereinigung neun niedriger Eilande, welche als die Riffspitzen einer und derselben Korallenbank zu betrachten sein dürften.

Am 28. April erreichten die Engländer die Insel Komango, deren Bewohner Cocosnüsse, Bananen und andere Nahrungsmittel in großer Menge herbeischafften. Dann segelten sie nach Annamooka, das gleichfalls dem Archipel der Freunde angehört.

Cook erhielt am 6. Mai den Besuch eines Häuptlings von Tonga-Tabu, Finaou mit Namen, der sich für den König aller Inseln der Freunde ausgab.

»Ich empfing von dieser hohen Persönlichkeit, sagt er, zwei Fische als Geschenk, welche mir seine Diener brachten, und beschloß, des Nachmittags meinen Gegenbesuch bei ihm abzustatten. Er kam mir entgegen, sobald er mich am Lande sah. Sein Alter schätze ich auf etwa dreißig Jahre, er war groß aber schwächlich; auch habe ich nirgends auf diesen Inseln eine Physiognomie gesehen, die einem europäischen Gesicht mehr geglichen hätte, als die seine.«

Als alle Hilfsmittel, welche die Insel zu bieten vermochte, erschöpft waren, besuchte Cook eine Gruppe Eilande, Hapaee genannt, wo er, auf die Anordnung Finaous hin, einen recht freundlichen Empfang fand und sich mit Schweinen, Wasser, Früchten und Wurzeln reichlich versorgen konnte. Eingeborne Krieger veranstalteten zur Belustigung der Engländer wiederholt, durch den Gebrauch der Keule und durch Faustkämpfe auffallende Spiele.

»Am meisten verwunderte es uns, heißt es in dem Berichte, zwei hochgewachsene Frauen auftreten zu sehen, welche sich ohneweiters und mit gleicher Gewandtheit wie die Männer mit den Fäusten zu Leibe gingen. Doch währte der Wettkampf nur eine halbe Minute, als die eine Amazone sich schon für besiegt erklärte. Die Siegerin ward von der Versammlung mit denselben Beifallsbezeugungen geehrt, wie die Männer, welche ihre Rivalen durch Geschick oder Kraft überwunden hatten.« Festlichkeiten und Spiele waren aber hiermit noch nicht zu Ende. Gegen hundertfünfzig Teilnehmer führten beim Klange zweier Trommeln, oder vielmehr ausgehöhlter Baumstämme, den noch ein Sängerchor begleitete, einen Massentanz auf. Als Erwiderung ließ, Cook seine Marinesoldaten im Feuer exerciren und zum Schluß einen Kanonenschuß abgeben, der die Eingebornen ganz unglaublich in Verwunderung setzte. Um in diesem Wechselspiel von Belustigungen nicht nachzustehen, gaben die Insulaner zunächst noch ein Concert und dann einen Tanz zum Besten, bei dem zwanzig mit Guirlanden aus China-Rosen geschmückte Weiber mitwirkten. Diesem großen Ballet folgte noch ein anderes von fünfzehn Männern. Wir würden indeß gar kein Ende finden, wollten wir das ganze Programm dieses enthusiastischen Empfanges im Einzelnen schildern, das den Tonga-Archipel seines Namens der Inseln der Freunde würdig zeigte.

Am 23. Mai meldete Finaou, der vorgebliche König des gesammten Archipels, Cook seine Abreise nach der Nachbarinsel Varaoo. Er mochte dazu wohl, gute Gründe haben, denn es war ihm Nachricht von der bevorstehenden Ankunft des wirklichen Souveräns, der sich Futtahaie oder Pulaho nannte, zu Ohren gekommen.

Pulaho war ungewöhnlich dick und glich bei seiner geringen Körpergröße fast einer Tonne. Wenn bei diesen Insulanern die Rangstellung in gleichem Verhältnisse zum Körperumfange stand, so mochte das wohl der mächtigste Häuptling unter allen sein, welche die Engländer bisher getroffen hatten. Intelligent, ernst und gesetzt besichtigte er das Schiff mit Allem, was ihm Neues vor Augen trat, höchst eingehend, stellte sehr verständige Fragen und erkundigte sich auch nach der Ursache des Erscheinens der Fahrzeuge. Seine Höflinge wollten ihn durchaus nicht in das Zwischendeck hinabsteigen lassen, da er »Tabu« (Gefeit) und es nicht gestattet sei, über seinem geheiligten Haupte zu wandeln. Cook ließ darauf durch seinen Dolmetscher Mai antworten, er werde verbieten, daß Jemand den Platz über seinem Zimmer betrete, worauf Pulaho mit dem Kapitän speiste. Er aß nur wenig, trank fast gar nicht und lud Cook ein, mit ans Land zu kommen. Die von Seiten aller Insulaner gegenüber Pulaho erwiesene Ehrerbietung überzeugte den Commandanten, daß er es nun wirklich mit dem König zu thun habe.

Am 29. Mai ging Cook indessen wieder unter Segel und kehrte nach Annamooka, später nach Tonga-Tabu zurück, wo ihm zu Ehren ein Fest oder »Heiva« veranstaltet wurde, das alles früher Gesehene weit hinter sich zurückließ.

»Gegen Abend, sagt er, genossen wir den Anblick eines »Bomaï«, d.h. man führte nächtliche Tänze vor der Wohnung Finaous auf. Diese dauerten etwa drei Stunden lang, während welcher Zeit wir zwölf Tänze sahen. Darunter waren einige mit Tänzerinnen, in deren Mitte dann eine Anzahl Männer trat, die einen Kreis innerhalb jener schlossen. Vierundzwanzig andere Männer führten einen dritten Tanz unter den wunderbarsten, mit rauschendem Beifall aufgenommenen Armbewegungen auf, wie wir sie noch niemals gesehen hatten. Einmal ward auch das Orchester abgelöst. Finaou erschien an der Spitze von fünfzig Tänzern auf dem Schauplatze in prächtigem Schmucke; seine Kleidung bestand dabei aus Leinwand und einem langen Stück Gaze, während er um den Hals eine Menge kleiner Figuren trug.«

Als es Cook nach dreimonatlicher Rast an diesem reizenden Platz an der Zeit schien, weiter zu segeln, vertheilte er einige vom Cap aus mitgenommene Thiere und ließ durch Maï, neben einer Anweisung für die Zucht derselben, erklären, welchen Nutzen dieselben gewähren könnten. Vor der Abreise besuchte er noch einen »Fiatooka« oder Friedhof, der dem König gehörte und aus drei geräumigen Gebäuden bestand, die am Rande eines oben eingeebneten Hügels aufgeführt waren. Die Wände dieser Bauwerke, sowie die sie tragenden künstlichen Hügel selbst hatte man mit hübschen Kieseln bedeckt, das Ganze aber durch flache, auf der hohen Kante stehende Steine abgeschlossen.

»Eines dieser Häuser stand an einer Seite offen und darin befanden sich – ein bisher nicht gehabter Anblick – zwei rohbearbeitete hölzerne Büsten, die eine nahe dem Eingänge, die andere etwas weiter im Inneren. Bis an die Pforte begleiteten uns zwar die Eingebornen, keiner wagte aber die Schwelle zu überschreiten. Auf unsere Frage nach der Bedeutung dieser Büsten, erhielten wir die Aufklärung, daß dieselben nicht etwa Gottheiten darstellten, sondern nur zur Erinnerung der in dem Fiatooka begrabenen Häuptlinge errichtet seien.«

Von Tonga-Tabu am 10. Juli abgesegelt, begab sich Cook nach der kleinen Insel Eoa, wo ihn sein alter Freund Taï-One mit gewohnter Herzlichkeit empfing. Der Commandant vernahm von ihm, daß alle die verschiedenen, den Archipel bildenden Inseln dem Beherrscher von Tonga-Tabu gehörten, welche sie als das »Land der Häuptlinge« bezeichneten. Unter Pulahos Herrschaft stehen folglich nicht weniger als hundertdreiundfünfzig Inseln. Die bedeutendsten derselben sind Vavao und Hamao. Die Viti- oder Fidschi-Inseln, welche ebenfalls hierzu gerechnet werden, waren von einem sehr kriegerischen und an Intelligenz den der Inseln der Freunde weit überragenden Stamme bewohnt.

Von den zahlreichen und interessanten Beobachtungen sowohl des Kapitäns als des Naturforschers Anderson übergehen wir nur diejenigen, welche sich auf die Sanftmuth und Friedfertigkeit der Urbewohner beziehen. Wenn Cook bei seinen wiederholten Besuchen dieses Archipels den Empfang seitens der Eingebornen nur zu rühmen hatte, so kommt das daher, daß er von der heimlichen Absicht Finaous und anderer Häuptlinge, die ihn bei dem nächtlichen Feste in Hapaee umbringen und sich der Schiffe bemächtigen wollten, niemals eine Ahnung hatte. Seine Nachfolger konnten eben nicht dasselbe Loblied anstimmen, und wenn man nicht von der Wahrheitsliebe des berühmten Seehelden allzu fest überzeugt wäre, würde man eher zu der Annahme neigen, daß er diesem Archipel den Namen der Inseln der Freunde nur per Antiphrasin gegeben habe.

Bei dem Tode eines nahen Angehörigen pflegen die Bewohner von Tonga sich mit den Fäusten gegen die Wangen zu schlagen und mit Haifischzähnen zu verwunden, was die häufigen Geschwulste und Narben, die man bei ihnen im Gesichte findet, hinlänglich erklärt. Schweben sie selbst in Todesgefahr, so opfern sie ein oder zwei Glieder des kleinen Fingers, um die Gottheit zu versöhnen, und Cook sah unter je zehn Eingebornen nicht Einen, der ohne eine solche Verstümmelung gewesen wäre.

»Das Wort »Tabu«, sagt er, das im Leben dieser Volksstämme eine so bedeutsame Rolle spielt, hat einen sehr umfassenden Sinn... Wenn das Berühren irgend eines Gegenstandes verboten ist, so sagen sie, er sei »Tabu«. Sie theilten uns auch mit, daß das Haus jedes seiner Unterthanen, welches der König einmal betrete, dadurch »Tabu« werde und von dem Inhaber fernerhin nicht bewohnt werden dürfe.«

Was ihre Religion betrifft, so glaubte Cook dieselbe ziemlich gut kennen gelernt zu haben. Ihr Hauptgott, Kallafutonga, zerstört in seinem Zorne die Frucht des Landes und säet die Krankheiten und den Tod aus. Auf den verschiedenen Inseln herrschen zwar nicht die nämlichen religiösen Vorstellungen, doch nimmt man überall eine Unsterblichkeit der Seele an. Wenn sie ihren Gottheiten endlich kein Opfer an Früchten oder anderen Bodenerzeugnissen darbringen, so opfern sie ihnen dafür leider sogar Menschen.

Am 17. Juli verlor Cook die Tonga-Inseln aus dem Gesichte und am 8. August gelangte die Expedition, nach anhaltend stürmischem Wetter, durch das die »Discovery« nicht unerhebliche Havarien erlitt, nach einer von den Urbewohnern »Tabuaï« genannten Insel.

Alle Überredungskünste der Engländer, die Eingebornen zum Besteigen der Schiffe zu bestimmen, blieben erfolglos. Letztere verließen niemals ihre Canots und luden vielmehr die Fremden ein, zu ihnen heranzukommen. Da die Zeit aber drängte und Cook weiteren Proviants jetzt nicht mehr bedurfte, hielt er sich nicht länger bei dieser Insel auf, welche ihm fruchtbar erschien und nach Aussage der Bewohner an Schweinen und Geflügeln Ueberfluß besaß. Die großen, starken und lebhaften, von Angesicht aber roh und wild aussehenden Eingebornen sprachen das Idiom der Tahitier, so daß man sich leicht mit ihnen verständigen konnte.

Wenige Tage später erhoben sich die grünenden Berggipfel Tahitis über den Horizont und die Fahrzeuge hielten bald darauf vor der Halbinsel Taïrabu an, wo Maï seitens seiner Landsleute nur ein sehr kühler Empfang zu Theil wurde. Selbst sein Schwager, der Häuptling Outi, wollte ihn kaum wiedererkennen; als Maï ihm jedoch die mit heimgebrachten Schätze zeigte und vor Allem jene rothen Federn, die bei der vorigen Reise Cooks in so hohem Ansehen standen, änderte Outi schnell sein Benehmen, behandelte Maï mit großer Zärtlichkeit und bot ihm den Austausch ihrer Namen an. Maï ließ sich von dieser plötzlichen Freundlichkeit nur zu schnell fesseln und sich, bevor Cook noch dazwischen treten konnte, fast aller seiner Schätze berauben.

Die Schiffe führten selbst rothe Federn in reichlicher Menge, wofür denn auch viele Früchte, Schweine und Geflügel zu erhalten waren. Dennoch segelte Cook bald nach der Bai von Matavaï weiter, wo König O-Too sofort aus seiner Residenz herbeieilte, um seinen alten Freund zu besuchen. Auch hier wurde Maï von seinen Landsleuten sehr verächtlich behandelt, und obwohl er sich dem Könige zu Füßen warf und ihm ein Büschel rother Federn und drei Stück Goldstoff anbot, würdigte dieser ihn kaum eines Blickes. So wie in Taïrabu zog man indeß bald andere Saiten auf, als Maïs Reichthum bekannt wurde; letzterer aber bewegte sich mit Vorliebe in der Gesellschaft von nichtswürdigen Schlauköpfen, die sich seinen Mißmuth zu Nutze machten und ihn dabei auszuplündern wußten, weshalb es ihn auch nicht gelang, auf O-Too und die anderen Häuptlinge einen für die Beförderung der Civilisation erwünschten Einfluß zu gewinnen.

Schon lange hatte Cook zwar davon gehört, daß auf Tahiti auch noch Menschenopfer gebräuchlich seien, dem Gerüchte aber immer keinen Glauben geschenkt. Jetzt sollte ihn eine Ceremonie, der er in Atahuru beiwohnte, eines Anderen belehren. Um den Atoua, oder die Gottheit, einem gegen die Insel Eimeo geplanten Kriegszuge günstig zu stimmen, wurde ein Mann von niedriger Herkunft in Gegenwart des Königs mit der Keule erschlagen. Die Haare und ein Auge des Schlachtopfers legte man darauf diesem vor, als letzte Symbole der Anthropophagie, welche ehemals auf der Inselgruppe herrschte. Gegen Ende der barbarischen Ceremonie, welche auf ein Volk mit so sanften Sitten einen um so häßlicheren Flecken wirft, flog eine Taucherente durch das Laubwerk in der Nähe. »Das ist der Atoua!« rief O-Tov ganz entzückt über das glückliche Vorzeichen.

Am nächsten Tage nahm die Ceremonie mit einem Sühnopfer von Schweinen ihren Fortgang. Ganz nach Art der römischen Haruspices, bemühten sich die Priester aus den letzten Zuckungen der Opferthiere den Ausgang der Expedition zu enträthseln.

Cook, der der ganzen Ceremonie schweigend beiwohnte, konnte nach deren Beendigung doch das Entsetzen nicht verhehlen, das sie ihm eingeflößt hatte. Maï war dabei sein beredter und unerschrockener Dolmetscher. Auch Towha konnte seinen Zorn kaum bemeistern. »Hätte der König in England einen Menschen hingemordet, sagte der junge Tahitier, wie er es eben hier mit dem unglücklichen, schuldlosen Schlachtopfer gethan, das er seinem Gotte darbrachte, so hätte er dem Galgen, der einzigen für Mörder und Todtschläger bestimmten Strafe, unmöglich entgehen können.«

Diese etwas erregte Auslassung Maïs war hier nun freilich nicht am rechten Platze, und Evok mußte ihn daran erinnern, daß in verschiedenen Ländern eben verschiedene Sitten herrschten. Es wäre sinnlos gewesen. für diese in Tahiti zur Gewohnheit gewordenen Vorgänge hier dieselbe Strafe in Anwendung zu bringen, weil jene in London als Verbrechen aufgefaßt würden. Jeder ist Herr in seinem Hause, sagt schon ein althergebrachtes Sprichwort. Das haben die europäischen Mächte gar zu sehr vergessen. Unter dem Deckmantel der zu verbreitenden Civilisation vergossen sie nicht selten mehr Menschenblut, als ohne ihre rücksichtslose Intervention geflossen wäre.

Bevor er Tahiti verließ, übergab Cook an O-Too noch die mit so großer Mühe aus Europa mitgenommenen Thiere. Es waren das Gänse, Enten, indische Hühner, Ziegen, Schafe, Pferde und Rinder. O-Too wußte seiner Dankbarkeit gegen den »Areeke no Pretone« (den König von Britannien) gar keinen Ausdruck zu leihen, vorzüglich als er sah, daß die Engländer eine Doppelpirogue, die er durch die geschicktesten Künstler als Geschenk für seinen Freund, den König von England hatte anfertigen lassen, ihrer Größe wegen nicht mit an Bord nehmen konnten.

Am 30. September verließen die »Resolution« und die »Discovery« Tahiti und gingen bei Eimeo vor Anker. Der Aufenthalt hierselbst sollte durch einen sehr peinlichen Vorfall gestört werden. Schon seit einigen Tagen waren nämlich kleinere Diebstähle vorgekommen, als nun auch eine Ziege gestohlen wurde. Cook ließ, um ein Exempel zu statuiren, fünf bis sechs Hütten einäschern und eine noch größere Zahl Piroguen anzünden, während er den König mit seinem ganzen Zorn bedrohte, wenn das Thier nicht sofort wieder zur Stelle geschafft würde.

Sobald er Genugthuung erhalten, segelte der Commandant nach Huaheine, wo Maï sich niederlassen sollte.

Durch reichliche Geschenke ließen sich die Häuptlinge des Bezirks von Ouare bestimmen, ein umfängliches Stück Land abzutreten. Cook errichtete darauf ein Haus und legte ringsum einen Garten an, der mit europäischen Gemüsen besäet wurde. Ferner schenkte er Maï zwei Pferde, Ziegen und Geflügel. Gleichzeitig überlieferte man ihm ein Panzerhemd nebst vollständiger Ausrüstung mit Pulvervorrath, Kugeln und Gewehren. Eine tragbare Orgel, eine Elektrisirmaschine, Feuerwerkskörper, Acker- und Küchengeräthe vervollständigten die Sammlung nützlicher und wunderlicher Geschenke, welche den Tahitiern eine hohe Vorstellung von der europäischen Civilisation beibringen sollten. Es wohnte zwar eine verheirathete Schwester Maïs hier auf Huaheine, deren Mann nahm jedoch eine zu niedrige Stellung ein, als daß er jenen vor Beraubung hätte schützen können. Cook erklärte also feierlichst, daß der Eingeborne sein Freund sei, daß er bald wiederkomme, um sich zu überzeugen, wie man denselben behandelt habe, und daß er Diejenigen hart bestrafen werde, welche sich hierin etwas zu Schulden kommen ließen.

Diese Drohung verfehlte ihre Wirkung schon deshalb nicht, weil man einigen, kurz vorher von den Engländern auf frischer That ertappten Dieben wirklich die Haare rasirt und die Ohren abgeschnitten hatte. Etwas später ließ Cook in Raiatea die ganze Familie des Häuptlings Oreo gefangen nehmen, um die Wiederauslieferung einiger davongegangener Matrosen zu erzwingen. Ueberhaupt verminderte sich die Mäßigung, welche den Kapitän bei seiner ersten Reise so vortheilhaft auszeichnete, jetzt mehr und mehr. Er wurde jeden Tag herausfordernder und strenger, eine Sinnesänderung, welche für ihn die verderblichsten Folgen haben sollte. Die beiden Neuseeländer, die freiwilligen Begleiter Maïs, wurden mit diesem ausgeschifft. Der ältere derselben bequemte sich leicht, auf Huaheine zu bleiben; der jüngere aber hatte eine so innige Zuneigung zu den Engländern gefaßt, daß man ihn fast nur mit Gewalt entfernen konnte, während er seine Anhänglichkeit auf die rührendste Weise kundgab. Als Cook die Anker lichtete, rief ihm Maï noch ein letztes Lebewohl zu; seine ganze Haltung und seine Thränen bewiesen dabei, daß er den ihn treffenden Verlust völlig zu würdigen wisse.

Hatte Cook den jungen Tahitier, der sich ihm so vertrauensvoll angeschlossen, auch von Herzen gern mit Wohlthaten und Schätzen überhäuft, so war er wegen dessen Zukunft doch umsomehr besorgt. Er kannte ja seinen schwankenden, leicht erregbaren Charakter und hatte ihm Waffen nur ungern in die Hände gegeben, da er einen Mißbrauch derselben fürchtete. Diese Befürchtungen sollten sich leider bewahrheiten. Von Seiten des Königs von Huaheine – der ihm seine Tochter zur Frau gab und ihn, seinen Namen vertauschend, Poars nannte, unter dem er fernerhin bekannt ist, – mit Aufmerksamkeiten überhäuft, benutzte er seine hohe Stellung nur dazu, sich grausam und unmenschlich zu bezeigen. Stets mit Waffen versehen, versuchte er seine Geschicklichkeit im Gewehr- und Pistolenschießen nun an seinen armen Landsleuten. Er hinterließ ein Andenken des Schreckens und die Erinnerung an seine Mordthaten verknüpfte sich lange Zeit hindurch mit der an die Reise der Engländer.

Nach dieser Insel besuchte Cook Raiatea, wo er seinen, jetzt der Oberherrschaft beraubten Freund Oree wiederfand; dann landete er am 8. December bei Bolabola und kaufte daselbst dem König Pouni einen Anker ab, den Bougainville seiner Zeit verloren hatte.

Während des langen Aufenthaltes an den Gesellschaftsinseln vervollständigte Cook seine Sammlung geographischer, hydrographischer, ethnographischer und naturhistorischer Notizen, wobei ihn vorzüglich Anderson, aber auch sein ganzer Stab unterstützte, da Jedermann einen löblichen Eifer an den Tag legte, die Fortschritte der Wissenschaft zu befördern.

Am 24. December entdeckte Cook eine neue, unbewohnte niedrige Insel, wo seine Leute zahlreiche Schildkröten einfingen, und welche zu Ehren des bevorstehenden hohen Festes den Namen »Christmas« erhielt.

Obwohl schon siebzehn Monate seit seiner Abfahrt aus England verflossen waren, betrachtete Cook seine Reise doch erst als angefangen. In der That hatte er ja von den Hauptaufgaben seiner Instruction, den Norden des Atlantischen Oceans zu erforschen und daselbst eine Durchfahrt über den Continenten zu suchen, noch so gut wie nichts zur Ausführung gebracht.

  • Seite:
  • 1
  • 2
< Viertes Capitel.



Die Inhalte dieser Seite sind Eigentum der Öffentlichkeit.
Sollten trotzdem Urheberrechte entgegen unserem Wissen verletzt worden sein, bitten wir Sie mit uns Kontakt aufzunehmen.